RE:Eurytion 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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thessalischer Kentaur, verging sich weinberauscht bei den Lapithen
Band VI,1 (1907) S. 1358
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Eurytion (Εὐρυτίων, für Etymologisches vgl. Eurytos). 1) Thessalischer Kentaur, dessen Schicksal Antinoos dem Odysseus warnend vorhält; im Hause des Peirithoos verging er sich weinberauscht, und die Lapithen schnitten ihm dafür Nase und Ohren ab, was die Veranlassung zum Kampfe zwischen den Lapithen und Kentauren wurde, Od. XXI 295ff. (Schol. Luc. Symp. 1. Tzetz. Hist. VII Anf.). Als die festliche Gelegenheit wird von den Späteren die Hochzeit des Peirithoos mit Hippodameia angegeben. Und zwar vergehen sich die Kentauren gemeinsam, indem sie die Frauen der Lapithen zu rauben versuchen, so das Schol. z. d. St. Eustath. 1910, 6. Hyg. fab. 33 Ende. Doch macht bei Ovid. met. XII 219ff. Eurytus den Anfang mit der Braut und findet von der Hand des Theseus seinen Tod. Den E. stellte nach Paus. V 10, 8 Alkamenes auf dem hinteren (West-) Giebel des Zeustempels in Olympia neben Peirithoos dar, wie er dessen Gemahlin geraubt hat. Wie die Kentauren später gern als warnendes Beispiel angeführt werden (z. B. Theogn. 542. Hor. Od. I 18. 7 u. ö.), so im besonderen nach Homers Vorgang ihr ἀρχηγὸς E., Tzetz. a. a. O. Athen. I 10 c. XIV 613 a, auch bei römischen Dichtem wie Prop. III 31, 31. Ovid. ars am. I 593. Vgl. Kentauren.

[Hoefer. ]