RE:Genitales

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Götter der Ehe und Geburt, Himmelsgötter
Band VII,1 (1910) S. 1155
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Genitales. Die genitales sind bei Dichtern die großen himmlischen Götter, von denen alles abstammt, vgl. Ennius bei Serv. Verg. Aen. VI 763: Romulus in caelo cum dis genitalibus aevum degit; Auson. Perioch. Iliad. 4: Iuppiter interea cum dis genitalibus una concilium cogit superum de rebus Achivis; Preller Röm. Myth. I 52. Zugleich ist es ein dem griechischen γενέθλιοι θεοί entsprechender Sammelname für alle Götter, welche die Ehen und Geburten schirmen. Münzen der Kaiserin Crispina zeigen neben einem brennenden Altar bald die Umschrift dis coniugalibus (Cohen Monnaies2 III 383, 13–14), bald die Umschrift dis genitalibus (Cohen a. a. O. 15–16. Eckhel VII 139). Horaz (carm. saec. 16) läßt es offen, ob man die Geburtsgöttin Eileithyia (Artemis Eileithyia) unter dem Namen Lucina (Iuno Lucina) oder Genitalis anrufen solle.