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14) Larcius Macedo (in den meisten Hss. Largius; die, wie die Inschriften lehren, richtige Namensform bieten die Dresdner Handschrift und die Ausgabe des Pomponius Laetus, Rom 1490, vgl. PIR II p. 264 nr. 56), Senator zur Zeit des Plinius, von dessen schrecklichem Ende dieser in einem Briefe an Acilius (III 14) berichtet. Obwohl der Sohn eines ehemaligen Sklaven (vielleicht hatte sein Vater dem Hause des Senators A. Larcius Lepidus [s. Nr. 11] gedient), gelangte L. in den Senat und stieg bis zur praetorischen Rangklasse empor (Plin. 14, 1). Auf welchem Wege er den breiten Purpurstreif
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erlangt hat, entzieht sich unserer Kenntnis; möglich, daß er als Sohn eines reichen Freigelassenen und selbst sehr begüterter Mann in den Ritterstand Aufnahme gefunden, als Praefect oder Tribun im J. 69 sich für Vespanian erklärt und von diesem den latus clavus erhalten hatte (vgl. Ritterling Österr. Jahresh. X 1907, 305f.); eine andere Möglichkeit wäre, daß ihn Domitian auf Grund seiner censorischen Befugnis in den Senat aufgenommen hat. Als Vorzeichen seiner künftigen Todesart erwähnt Plinius eine Episode, die sich in einem Bade in Rom abspielte: ein römischer Ritter warf ihn durch einen wuchtigen Schlag, der eigentlich seinem Sklaven galt, fast zu Boden (Plin. 7. 8). Trotz seiner Abkunft war L. seinen Sklaven ein superbus dominus et saevus (Plin. 1), und unmenschlich wie ihre Behandlung war die Rache, die die Verzweifelten an ihrem Peiniger nahmen. Sie überfielen ihn in seiner Villa bei Formiae im Bade und mißhandelten ihn in fürchterlicher Weise, bis sie den Tod eingetreten glaubten. Andere, treuere Sklaven und seine Konkubinen nahmen den angeblich vom Hitzschlag Getroffenen in Empfang; unter ihren Händen kam er wieder zum Bewußtsein und lebte noch einige Tage (Plin. 2–4). Von seinen Mördern, die die Flucht ergriffen hatten, waren, als Plinius dem Freunde das Ereignis erzählte, die meisten bereits festgenommen (ebd. 4), zweifellos um den Tod am Kreuze zu sterben. Die Zeit des Vorfalles, der auf eine düstere Nachtseite der antiken Kultur ein grelles Schlaglicht wirft, läßt sich nicht aufs Jahr bestimmen; zwar sind zwei Briefe des dritten Buches der Plinianischen Korrespondenz (13 und 18) sicher im J. 101 geschrieben (Mommsen Ges. Schr. IV 375), daneben finden sich aber in demselben Buche auch ältere Schreiben (vgl. Otto S.-Ber. Akad. München phil. Kl. 1919, 10, 31f) . Ein Sohn des L. war wahrscheinlich der Folgende.