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Mygdonius (Μυγδόνιος). 1) Name des Flusses von Nisibis, Iulian. I 33, 14. 79, 10. 21. 82, 17 (Hertlein). Theodoret. hist. eccl. II 30, 5f. Cassiod. hist. eccl. trip. V 45 (Mygdonii fluminis civitatem mediam dividentis). Alle diese Stellen (dazu Georg. Kedr. I 524, 2 Bonn, wo aber der Name des Flusses nicht genannt wird) beziehen sich auf die dritte Belagerung der Stadt Nisibis durch Sapor II. im J. 350 (s. u. Bd. I A S. 2339). 579 lagerte der persische Feldherr Tamchosro mit seinem Heere auf der Ebene um Nisibis längs des Μ., der byzantinische Feldherr Maurikios bei Monokarton, Menand. frg. 50 (Exc. de leg. 218, 11ff. de Boor). 591 lagerte das byzantinische Heer unter Narses, das Maurikios (seit 582 Kaiser) dem Chosroes II. zu Hilfe geschickt hatte, πλησίον Μύγδονος ποταμού (Theoph. Sim. V 5, 3). Da es von dort aus in drei Tagen den Tigris und im Weitermarsch den oberen Zab erreichte, kann der Mygdon kein anderer Fluß als der Μ. sein. [1002]
In assyrischer Zeit hieß der Μ. (Ḫirmeš oder) Ḫarmeš (s. den Art. Thebeta). Trotz der Bedenken Nöldekes (ZDMG XXXIII 328) wird dieser Name wohl mit dem arabischen Hirmās bei Abu'lfidā (Géogr. p. p. Reinaud und Mac Guckin de Slane 283. Traduct. II 2, 59) zu gleichen sein. Heutzutage ist aber der Name Hirmās anscheinend außer Gebrauch. Der Fluß heißt jetzt Ğaṙğaṙ. Er entspringt auf dem Gebirge im Norden von Nisibis, gabelt sich oberhalb der Stadt in zwei Arme, die beide die Stadt durchfließen und sich etwas unterhalb der Stadt wieder vereinigen. Bei Tell Kôkab vereinigt sich der Ğarğar mit dem von Westen kommenden Ḫābûr, der hier die Nordsüdrichtung seines bedeutendsten Nebenflusses, eben des Ğaṙğaṙ, annimmt. Vgl. Μ. Frhr. v. Oppenheim Vom Mittelmeer zum Pers. Golf II 31.