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RE:Postumius 35–36

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Albinus, A. Münzmeister 89 v. Chr.
Band XXII,1 (1953) S. 910911
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35) 36) A. Postumius Albinus, Sohn eines Sp., Münzmeister 665 = 89 mit L. Caecilius Metellus und C. Poblicius Malleolus (Denar mit L. Metel., A. Alb. S. f., C. Mall., sowie mit A. Albinus S. f. Mommsen RMW 558f. Nr. 173. Babelon Monn. de la rép. rom. II 377–380. Grueber Coins of the roman rep. II 309–311. CIL I2 app. 230).[1] Der Vater kann der Consul Sp. von 644 = 110 sein (Nr. 45); die Hinzufügung seines Praenomens soll den Münzmeister von einem gleichnamigen Verwandten unterscheiden, dessen Vater anders geheißen hatte, etwa A., wobei man sowohl an den Legaten von 644 = 110 (Nr. 32), wie an den Consul von 655 = 99 denken kann. Wiederum will sich von diesem älteren Münzmeister ein etwas jüngerer unterscheiden, der sich A. Post. A. f. S. n. Albin, nennt (Mommsen 617 Nr. 254. Babelon II 380–382. Grueber I 351f. CIL I2 app. 282),[2] so daß die verhältnismäßig einfachste Genealogie die folgende wäre:

Genealogie A. Postumius Albinus, Sohn eines Sp., Münzmeister 89 v. Chr.

Der Münzmeister von 665 = 89 wird vermutungsweise mit einem Albinus gleichgesetzt, der in der Schlacht an der Porta Collina am 1. Nov. 672 = 82 auf Seiten der Marianer gefallen ist; der Gewährsmann Appian. bell. civ. I 431 sagt von den Sullanern: ἔκτειναν δὲ καὶ τῶν στρατηγῶν Τελεσῑνόν τε καὶ Ἀλβῖνσν καὶ τὰ στρατόπεδα αὐτῶν ἐλαβον, jedenfalls mit Verkürzung ausführlicherer Angaben über Telesinus (s. Vell. II 27, 3): die Zusammenstellung mit diesem läßt bei Albinus doch eher an einen Italiker denken, als gerade an einen Mann aus altem römischen Patriciergeschlecht, den man überhaupt nicht leicht auf dieser Seite vermuten wird. Die Denare des jüngeren Münzmeisters weisen zweierlei Prägungen auf, erstens den Kopf der Diana und ein Stieropfer, zweitens einen durch die Bezeichnung als Hispan(ia) charakterisierten Frauenkopf und einen Mann in der Toga zwischen Fasces und Legionsadler. Die sonstigen Deutungen dieser Bilder sind unsicher; aber der Hinweis auf Spanien kann kaum auf etwas anderes als auf den spanischen Triumph des L. Albinus Nr. 41 vom J. 576 = 178 gehen, und der Münzmeister wird deswegen für einen direkten Nachkommen dieses Triumphators oder mindestens eines seiner zwei Brüder (Nr. 46 [912] und 49) gelten dürfen, wenn auch die genealogische Verknüpfung nicht herzustellen ist. Mommsen (und nach ihm Babelon) setzte diesen jüngeren Münzmeister zwischen 673 = 81 und 685 = 69 und vermutete, daß es der von Caesar im J. 705 = 49 nach Sicilien bestimmte Praetor sei; Grueber nahm als Jahr der Prägung 672 = 82 an und hielt mit Recht die Identifizierung wegen des weiten Zeitabstandes für bedenklich, was auch bei einem Herabgehen bis 685 = 69 bestehen bleibt. Aber die Annahme eines Praetors A. Albinus von 705 = 49 hat Mommsen selbst später fallen lassen (CIL Ι2 p. 40), indem er bei Appian. bell. civ. II 197, wonach Caesar ἐς δὲ Σικελίαν Αὖλον Ἀλβῖνον schickte, Borghesis Änderung Αὖλον Ἀλλιῆνον annahm (s. Klebs o. Bd. I S. 1585). So bleibt vorläufig die Bestimmung des einen wie des andern Münzmeisters A. Albinus in der Schwebe; bei der weiten Verzweigung des Geschlechts um 580 = 174 ist damit zu rechnen, daß auch ein Jahrhundert später, als es von der damals erreichten Höhe längst herabgesunken war, noch mehrere Zweige nebeneinander bestanden, von denen einzelne Mitglieder wenigstens niedere Ämter bekleideten.


Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum I, 230.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum I, 282.