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Santer-, Todten-, Judenheit- und Diebsgraben-Weiher. Verwalter aller dieser Weiher waren die zunächst stationirten Pröbste und Vögte. Jeder Weiher wurde alle zwei Jahre abgelassen und ausgefischt. Die dabei gewonnenen Fische wurden theils im Kloster, in den Kastren zu Heilsbronn und Neuhof verspeist, theils verkauft, oder an Pfarrer und Beamte als Besoldung abgereicht. Alljährlich wurde eine umfassende Fischrechnung gestellt. Es ergab sich im Jahre 1567 folgender Ertrag: 19398 Stück Karpfen, 274 Zentner; 1867 Hechte, 22 Zentner, und 1284 Orfen, 11 Zentner. Die Bäche wurden verpachtet und die Pächter verpflichtet, ein bestimmtes Quantum Krebse und Grundeln an das Kloster zu liefern. Um Michaelis wurde täglich, die Sonntage ausgenommen, gefischt. Nach Merkendorf, Waizendorf und Neuhof kam zum Fischen alljährlich der Abt mit Gefolge (auch der Richter), verweilte daselbst einige Tage, erledigte Baudungs-, Gült- und Rechtssachen und lud auch wohl Edelleute, Pfarrer und Beamte in der Nachbarschaft (z. B. in Forndorf, Arberg, Dambach, Königshofen, Lentersheim, Neudorf, Wilhermsdorf) zu sich ein und bewirthete sie.


24) Betrieb und Verwaltung des Forstwesens.

Das Kloster erwarb im Laufe der Jahrhunderte viele Waldungen, darunter einen Antheil an dem 30400 Morgen großen Kitzinger Forst, es mußte aber dagegen jährlich ein Quantum Holz an das Spital in Kitzingen abreichen. Im Klosteramte Nördlingen erwarb es 250 Mrg. Wald, namentlich bei Trochtelfingen und im Hertfeld, „die Kehle, 80–100 Mrg., bergig und ungewächsig“; im Amte Waizendorf 200 Mrg.; in der Probstei Merkendorf 1650, in der Probstei Neuhof 3869, in seiner nächsten Umgebung, nämlich in der Probstei Bonhof 2877 Morgen. Über die Waldungen bei Waizendorf, Merkendorf und Neuhof wird im VII. Abschn. bei B und D Näheres berichtet werden. Über die Waldungen in der Probstei Bonhof, welche im 16. Jahrhundert aus den von A bis K genannten Parzellen bestanden, ist Folgendes zu berichten:

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 629. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/645&oldid=- (Version vom 1.8.2018)