Statistische Darstellung des Kreises Moers/IX. Gebäude
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Ende 1861 gab es
59 | zum Gottesdienst bestimmte Gebäude | |
84 | Schulhäuser für den öffentlichen Unterricht | |
30 | Armen-, Kranken- und Versorgungshäuser | |
9 | Gebäude für die Staatsverwaltung | |
91 | Gebäude für die Ortspolizei- und Gemeindeverwaltung | |
Summa | 273 | öffentliche Gebäude |
8912 | Privatwohnhäuser | |
144 | Fabrikgebäude, Mühlen und Privatmagazine | |
6327 | Ställe, Scheuern und Schuppen | |
Summa | 15383 | Privatgebäude. |
Bürgermeistereien. | Privatwohnhäuser | Fabrikgebäude, Mühlen und Privatmagazine |
Ställe, Scheunen und Schuppen |
Privatgebäude überhaupt | ||||
1858 | 1861 | 1858 | 1861 | 1858 | 1861 | 1858 | 1861 | |
Moers Stadt |
384 | 389 | 16 | 15 | 321 | 326 | 721 | 730 |
Orsoy Stadt |
354 | 364 | 3 | 3 | 227 | 242 | 584 | 609 |
Rheinberg Stadt |
428 | 430 | 13 | 13 | 349 | 349 | 790 | 792 |
Xanten |
646 | 595 | 9 | 8 | 144 | 186 | 799 | 789 |
Summa der Städte |
1812 | 1778 | 41 | 39 | 1041 | 1103 | 2894 | 2920 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Alpen |
336 | 352 | 2 | 3 | 198 | 205 | 536 | 560 |
Baerl |
227 | 234 | 3 | 3 | 116 | 124 | 346 | 361 |
Budberg |
196 | 200 | 1 | 1 | 180 | 181 | 377 | 382 |
Büderich |
396 | 403 | 3 | 4 | 481 | 273 | 880 | 680 |
Camp |
166 | 168 | 1 | 1 | 137 | 141 | 304 | 310 |
Capellen |
212 | 230 | — | 1 | 173 | 181 | 385 | 412 |
Emmerich |
280 | 290 | 2 | 2 | 247 | 250 | 529 | 542 |
Friemersheim |
369 | 375 | 4 | 4 | 440 | 456 | 813 | 835 |
Hörstgen |
121 | 125 | 1 | 1 | 103 | 108 | 225 | 234 |
Homberg |
406 | 426 | 3 | 3 | 140 | 140 | 549 | 569 |
Labbeck |
263 | 272 | 5 | 5 | 179 | 184 | 447 | 461 |
Marienbaum |
361 | 353 | 2 | 2 | 170 | 171 | 533 | 526 |
Moers Land |
361 | 383 | 5 | 7 | 286 | 302 | 652 | 692 |
Neukirchen |
206 | 208 | 8 | 9 | 263 | 269 | 477 | 486 |
Orsoy Land |
6 | 6 | — | — | 20 | 20 | 26 | 26 |
Ossenberg |
206 | 211 | 4 | 4 | 175 | 165 | 385 | 380 |
Repelen |
326 | 326 | 14 | 14 | 242 | 242 | 582 | 582 |
Rheinberg Land |
25 | 28 | — | — | 51 | 51 | 76 | 79 |
Rheurdt |
410 | 414 | 5 | 12 | 266 | 273 | 681 | 699 |
Schaephuysen |
194 | 195 | 1 | 1 | 155 | 155 | 350 | 351 |
Sonsbeck |
437 | 431 | 1 | 1 | 167 | 184 | 605 | 616 |
Veen |
615 | 646 | 4 | 5 | 518 | 512 | 1137 | 1163 |
Vierquartieren |
327 | 319 | 9 | 8 | 270 | 292 | 606 | 619 |
Vluyn |
251 | 255 | 8 | 9 | 230 | 224 | 489 | 488 |
Wardt |
258 | 264 | 5 | 5 | 136 | 141 | 399 | 410 |
Summa des Landes |
6955 | 7134 | 91 | 105 | 5343 | 5224 | 12389 | 12463 |
Hierzu Sa. der Städte |
1812 | 1778 | 41 | 39 | 1041 | 1103 | 2894 | 2920 |
Summa totalis |
8767 | 8912 | 132 | 144 | 6384 | 6327 | 15283 | 15383 |
Bei den ebenerwähnten Zählungsgrundsätzen verlieren die Angaben der Ställe, Scheunen und Schoppen alles Interesse für uns; denn die mitgetheilten Zahlen geben, selbst wenn richtig gezählt ist, kein auch nur annäherndes Bild von der Menge der hier vorhandenen Öconomiegebäude, indem sie alle diejenigen nicht enthalten, welche mit dem Wohnhause unter einem Dache liegen. Unser Interesse concentrirt sich demnach wesentlich auf die Wohngebäude.
Dieselben haben sich nach der Tabelle von 1858–61 um 145 vermehrt. Wir legen auf diese Zahl wegen der theils möglichen, theils eingestandenen bei der Zählung begangenen Irrthümer kein Gewicht,| obwohl es unzweifelhaft ist, daß die Zahl der Wohnhäuser zugenommen hat. Ein etwas sichreres Resultat dürfte die Vergleichung mit 1843 liefern. Wir wissen zwar nicht, in welchem Grade die Zählung damals genau war: nehmen wir an, daß sie mit derjenigen von 1858 auf einer Linie stand, so wird der etwanige Fehler auf die Differenz der Resultate von 1843 und 1861 einen weit geringeren Einfluß ausüben, als auf diejenige der Resultate von 1858 und 1861.Im | Jahre | 1843 | wurden | gezählt | 7357 | Wohngebäude |
" | " | 1861 | " | " | 8912 | " |
die Zunahme beträgt demnach | 1555 | " |
Es vermehrten sich also 1000 Wohngebäude auf 1211, indeß sich 1000 Menschen nur auf 1153 vermehrten. Da die Zunahme der Wohnhäuser hauptsächlich in der Vermehrung der kleineren Ansiedelungen auf urbar gemachtem Busch- oder Heideland ihren Grund hat, so spricht sich auch hier wieder die Thatsache aus, daß die Zunahme der Bevölkerung mit der Zunahme der Bodenkultur nicht gleichen Schritt gehalten hat, wovon denn der Mangel an ländlichen Arbeitern die Folge ist. Andererseits ergibt sich aus dem Mitgetheilten, daß jetzt im Durchschnitt weniger Menschen auf ein Haus kommen, als im Jahre 1843, und da die Beschaffenheit der Häuser sich seit jener Zeit in jeder Beziehung erheblich verbessert hat, daß die Einwohner unseres Kreises gegenwärtig geräumiger und gesunder wohnen, als damals.
Es kamen auf ein Wohnhaus Menschen
im Jahre | in den Städten | auf dem Lande | überhaupt | ||||
im | Kreise | Moers | 1843 | — | — | 6,93 | |
" | " | " | 1861 | 6,53 | 6,61 | 6,59 | |
" | Regierungsbezirk | Düsseldorf | 1858 | — | — | 8,01 | |
" | ganzen | Staate | 1849 | 11,8 | 7,5 | 8,4 |
Obwohl es an Material fehlt, um eine Verhältnißzahl für die Geräumigkeit der Häuser zu finden, so ist es doch für jeden, der einigermaßen mit der Sache bekannt ist, unzweifelhaft, daß der Kreis Moers in dieser Beziehung den Durchschnitt des Staates weit übertrifft. Weiß man dies, so ergeben die eben mitgetheilten Zahlen, daß auf jede einzelne Person im hiesigen Kreise weit mehr Wohnraum kommt, als im Staate. Vielleicht ist dies ein Grund der obenerwähnten günstigen Sterblichkeitsverhältnisse, vorausgesetzt, daß dieselben sich als constant erweisen. Auffallen muß es, daß in den Städten des Kreises weniger Menschen in je einem Hause wohnen, als auf dem Lande. Es hängt dies mit dem bereits hervorgehobenen Stillstand der Städte in Beziehung auf die Bevölkerung zusammen. Vergleicht man den südlichen Theil des Kreises (Canton Moers mit Friemersheim) mit dem nördlichen, so zeigt sich auch hier wieder ein erheblicher Unterschied, indem in jenem 7,31, in diesem nur 6,08 Menschen auf ein Wohnhaus kommen. Unverkennbar ist die Nachbarschaft der industriellen Bezirke und der Einfluß, den sie auf die Berufsarbeit im südlichen Theile des Kreises ausüben, die Ursache dieser Verschiedenheit.
Die Bauart der Häuser ist durchgehends massiv, das Material der Umfassungswände Ziegelstein; Fachwerkbauten sind selten; auf der Bönninghardt giebt es leider noch einige Plaggenhütten. Zur Bedachung werden meist Ziegel verwendet; die Zahl der Strohdächer hat sich sehr vermindert, so daß sie nur noch ausnahmsweise vorkommen. Die neueren Wohnhäuser auf ländlichen Besitzungen von einigem Umfang sind in der Regel zweistöckig. Viehställe und andere Öconomiegebäude liegen oft mit den Wohnhäusern unter einem Dache oder sind rechtwinklich an dieselben angebaut, so daß man von den einen in die anderen gelangen kann. In den fünfziger Jahren sind auf dem Lande viele neue Wohnhäuser, aber noch mehr neue Öconomiegebäude errichtet worden, so daß der Zustand der Gebäulichkeiten im hiesigen Kreise im Allgemeinen ein recht befriedigender ist. Über die Kauf- und Miethpreise der Häuser läßt sich wenig sagen. Auf dem Lande werden Häuser in der Regel nur mit den dazu gehörigen Grundstücken verkauft oder verpachtet. In den Städten findet ein lebhafter Verkehr mit Häusern nicht statt; dieselben sind, da die Bevölkerung stille steht, nicht sehr gesucht, die Preise daher niedrig. Die vermietheten Häuser gehören in der Regel zu den geringeren. Erst nach Durchführung der Gebäudesteuerveranlagung werden sich in dieser Beziehung genauere statistische Angaben machen lassen.
Der Kreis Moers ist in Bezug auf das Landbauwesen in zwei Theile eingetheilt, von denen der eine, die Bürgermeistereien Friemersheim, Emmerich, Homberg, Moers, Capellen, Neukirchen, Vluyn und Schaephuysen umfassend, zum Bezirke des Kreisbaumeisters Lange in Crefeld, der andere mit den übrigen Bürgermeistereien zum Bezirke des Kreisbaumeisters Cuno in Xanten gehört.
| Von öffentlichen Hochbauten, welche bis Ende 1861 im Kreise stattfanden, sind nur folgende zwei zu erwähnen.Der Dom zu Xanten, eine der schönsten gothischen Kirchen der Provinz, hatte in seinen äußeren Theilen so sehr gelitten, daß eine umfassende Reparatur nothwendig wurde. Die Kosten waren Anfangs auf 60–70000 Thaler veranschlagt, wozu des hochseligen Königs Majestät eine Staatsbeihülfe von 30000 Thalern bewilligte. Da sich aber nachher zeigte, daß die Kosten sich auf etwa 94000 Thaler steigern würden, gewährte Seine Majestät der jetzt regierende König eine fernere Unterstützung von 10000 Thalern. Beides geschah in der Voraussetzung, daß der Rest durch die Kirche oder durch freiwillige Beiträge werde beschafft werden. Bis Ende 1861 waren mit einem Kostenaufwand von 43163 Thalern die beiden Thürme und ein Theil der Nordseite des Chores restaurirt. – Der zweite hier zu erwähnende Bau ist die katholische Schule auf der Bönninghardt, welche bis auf die innere Einrichtung jetzt fertig ist. Die Kosten, welche bei der Armuth der Interessenten durch eine Collecte beschafft werden mußten, betrugen etwa 7500 Thaler. Das Gebäude enthält zwei Schulklassen, welche durch Wegnahme einer Zwischenwand zu einem Betsaale eingerichtet werden können.
Der Kreis ist in drei Schornsteinfegerkehrbezirke eingetheilt. Der erste umfaßt die Bürgermeistereien Moers, Capellen, Repelen, Neukirchen, Vluyn, Homberg, Baerl, Emmerich; der zweite die Bürgermeistereien Rheinberg, Ossenberg, Orsoy, Budberg, Camp, Vierquartieren, Alpen; der dritte die Bürgermeistereien Xanten, Wardt, Marienbaum, Büderich, Veen, Sonsbeck, Labbeck. Außerdem gehören die Bürgermeistereien Rheurdt und Schaephuysen zum Kehrbezirk Wachtendonk im Kreise Geldern, Hörstgen zum Kehrbezirk Geldern, und Friemersheim zum Kehrbezirk Uerdingen im Kreise Crefeld. Damit die Feuerungsanlagen in den Häusern in feuersicherem Zustande erhalten bleiben, werden jährlich regelmäßig durch die Bürgermeister feuerpolizeiliche Visitationen abgehalten.
Das Feuerlöschwesen ist Sache der Gemeinden. Alle Gemeinden – die kleineren mit andern gemeinschaftlich – besitzen die nöthigen Spritzen, Eimer, Leitern und Haken.
Es sind vorhanden
in den Städten | auf dem Lande | zusammen | |
Spritzen |
19 | 59 | 78 |
Leitern |
21 | 41 | 62 |
Feuereimer |
403 | 855 | 898 |
Haken |
25 | 79 | 104 |
In den Städten bestehen Feuerlöschordnungen, wornach für jede Spritze ein Spritzenmeister mit einer kleinen Besoldung angestellt und die Bedienungsmannschaft im Voraus bestimmt ist; außerdem sind besondere Abtheilungen für das Zubringen des Wassers und das Bergen der Mobilien gebildet. Die Mitglieder dieser Brandkorps werden aus der Bürgerschaft entnommen und leisten ihre Dienste unentgeltlich. Auch in den Landbürgermeistereien, mit Ausnahme von Alpen, Budberg, Marienbaum, Repelen, Schaephuysen, Vierquartieren und Wardt bestehen Feuerlöschordnungen; die Organisation von Brandcorps, von welchen bei der zerstreuten Lage der Wohnungen im Allgemeinen kein besonderer Nutzen erwartet werden kann, ist jedoch nur in vereinzelten Fällen zur Ausführung gekommen. Sobald auf dem Lande Feuer ausbricht, begiebt sich der Spritzenmeister mit der Spritze, welche von einem der in der Nähe wohnenden Pferdebesitzer bespannt wird, an Ort und Stelle, wo die oberste anwesende Polizeiperson das Commando übernimmt; zur Herbeischaffung des Wassers, zur Rettung der Mobilien etc. wird das grade anwesende Publikum benutzt. Diejenigen, welche ihre Pferde zur Bespannung der Spritzen hergeben, erhalten hierfür eine angemessene Vergütung, und wenn sie zuerst mit ihren Pferden erscheinen, oder den Transport sehr schnell bewirken, eine Prämie. Nach Vorstehendem ist zu ermessen, daß die Kosten des Feuerlöschwesens nur gering sein können; sie betragen nach den Angaben der Bürgermeister im Jahre durchschnittlich
in den Städten | 160 | Thaler |
auf dem Lande | 332 | " |
in Klasse | Zahl der Gebäude |
Versicherungs- capital Thlr. |
Beiträge Thlr. |
I. |
81 | 511480 | 220 |
II. |
7840 | 5285790 | 5088 |
III. |
410 | 87250 | 119 |
IV. |
184 | 35410 | 65 |
V. |
943 | 295450 | 799 |
VI. |
594 | 172560 | 585 |
VII. |
320 | 63230 | 279 |
mittelst besonderen Abkommens nach §. 6 des Reglements |
35 | 66780 | 375 |
Summa | 10407 | 6517950 | 7510 |
---|
Man sieht auch hieraus wieder, daß der Zustand der Gebäude ein recht befriedigender ist, da in Klasse II allein mehr als drei Viertheile sämmtlicher Gebäude versichert sind, und strohbedachte Häuser nur in den Klassen V–VII Aufnahme finden.
Die folgende Tabelle (siehe Seite 51) giebt eine Übersicht des Feuerversicherungswesens in den einzelnen Bürgermeistereien.|bei der Provinzialsocietät |
10407 | Gebäude |
bei den Privatgesellschaften |
3868 | " |
Summa |
14275 | " |
---|---|---|
Nach der statistischen Aufnahme waren dagegen vorhanden | 15383 | " |
also nicht versichert |
1108 | " |
Die nicht versicherten Gebäude sind theils solche, welche 1861 noch nicht ganz vollendet waren und später versichert worden sind, theils werthlose Schuppen und Remisen, theils solche, welche wegen unbaulichen Zustandes zur Versicherung nicht zugelassen werden, theils solche, deren Bewohner aus Nachläßigkeit oder Mittellosigkeit die Versicherung unterlassen, theils endlich einige wenige Mühlen und Fabrikgebäude, von denen eine nach der Ansicht der Besitzer zu hohe Prämie verlangt wurde.
Das Versicherungskapital der bei den Privatgesellschaften in Baerl und Emmerich versicherten Gebäude ist von dem Bürgermeister nicht ermittelt worden; ebenso fehlt die Angabe der Beiträge in mehreren Bürgermeistereien. Bei der Berechnung der Durchschnittssummen am Schlusse der Tabelle ist auf diese Lücken selbstredend Rücksicht genommen worden.
Es ergiebt sich nun zunächst, daß das Versicherungskapital eines Gebäudes bei der Provinzialsocietät durchschnittlich 626, bei den Privatgesellschaften 1008 Thaler beträgt. Jene, welche – einige wenige Ausnahmen abgerechnet – jedes in baulichem Zustande befindliche Gebäude versichern muß, indeß die Privatgesellschaften an diese Bestimmung nicht gebunden sind, steigt also in weit tiefere Schichten hinab, als diese. Ungeachtet demnach die Gefahr, welche sie übernimmt, eine weit größere ist, begnügt sie sich dennoch mit geringeren Beiträgen.
Nach der Tabelle wird |
von einem Versicherungskapital von | an Beiträgen gezahlt |
bei der Provinzialsocietät | 6517950 Thlr. | 7510 Thlr. |
bei den Privatgesellschaften | 2674225 Thlr. | 3209 Thlr. |
oder von je 1000 Thalern des Gesammtversicherungskapitals | ||
bei der Provinzialsocietät | 1 Thlr. 4 Sgr. 7 Pfg. | |
bei den Privatsocietäten | 1 Thlr. 7 Sgr. 4 Pfg. |
Die folgende Übersicht ergiebt, wie bedeutend das Versicherungskapital seit 1855 gestiegen ist. Dasselbe betrug
im Jahre | bei der Provin- zialsocietät Thlr. |
bei den Privatsocietäten | |
der Immobilien Thlr. |
der Mobilien | ||
1855 | 5136330 | 2259184 | 4835124 |
1858 | 5706865 | 2874653 | 6170037 |
1861 | 6517950 | 3814152 | 7048917 |
Diese beträchtliche Zunahme mag theils in der Verbesserung des baulichen Zustandes der Häuser, theils in der Vermehrung der Zahl der Versicherungen selbst ihren Grund haben.
Aus den Angaben der Tabelle (p. 51) lassen sich Schlüsse ziehen auf den ohngefähren Werth der Gebäude des Kreises. Es waren nämlich versichert
Gebäude in den Städten zu |
2405940 | Thlr. |
Gebäude auf dem Lande zu |
7926162 | "
|
sämmtliche versicherte Gebäude zu | 10332102 | "
|
Rechnet man hierzu den Werth derjenigen Gebäude von Baerl und Emmerich, deren Versicherungskapital nicht angegeben ist, sowie den verhältnißmäßig geringen Werth der nicht versicherten Gebäude, so dürfte der Werth sämmtlicher Gebäude in den Städten mindestens 21/2 Millionen, auf dem Lande mindestens 8 Millionen, und überhaupt mindestens 101/2 Millionen betragen. Vergleichen wir mit dem Werthe der ländlichen Gebäude den Werth des ländlichen Grundeigenthums, welches wir bei einer Größe von prpr. 205000 Morgen zu etwa 24 Millionen Thalern veranschlagen können, so ergiebt sich, daß der erstere etwa 1/3 des letztern beträgt. Offenbar ist der Werth der Gebäude in Wirklichkeit geringer, was dadurch zu erklären ist, daß bei der Versicherung weniger der Verkaufswerth, als der Bauwerth in Anschlag gebracht wird.
Der in der Tabelle enthaltene Betrag des Mobiliarversicherungskapitals gestattet keinen Schluß auf den Werth der überhaupt im Kreise vorhandenen Mobilien, zumal nicht zu ersehen ist, welcher Theil des Kapitales den im Laufe des Jahres sich verringernden Werth der versicherten Erndte repräsentirt. Da 4032 Versicherungen constatirt, überhaupt aber 11161 Haushaltungen vorhanden sind, so würden hiernach etwa 7000 Haushaltungen, und zwar vermuthlich die minder wohlhabenden, ihr Mobiliar nicht versichert haben.
Im hiesigen Kreise wirken folgende Privatfeuerversicherungsgesellschaften: die Aachen-Münchener, die Vaterländische zu Elberfeld, die Magdeburger, die Colonia, die Berliner, die Oldenburger, die Stettiner, die Leipziger, die Gothaer, die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, der deutsche Phönix und die niederländische Gesellschaft Ultrajectum. Für diese Gesellschaften wirken 56 Agenten, von denen 31 in den Städten, 25 auf dem Lande wohnen.
Die folgende Übersicht ergiebt die Zahl der in den letzten drei Jahren in jeder Bürgermeisterei vorgekommenen Brände und die Beträge der gezahlten Entschädigungen.
|Bürgermeisterei. | Jahr 1859 | Jahr 1860 | Jahr 1861 | |||
Zahl der Brände |
Betrag der Entschädi gung Thlr. |
Zahl der Brände |
Betrag der Entschädi gung Thlr. |
Zahl der Brände |
Betrag der Entschädi gung Thlr. | |
Moers Stadt |
2 | 14329 | — | — | 1 | — |
Orsoy Stadt |
2 | 73 | 2 | 1230 | — | — |
Rheinberg Stadt |
2 | 322 | 3 | 1999 | 2 | 487 |
Xanten |
7 | 1228 | 1 | 618 | 1 | 250 |
Alpen |
2 | 3410 | 4 | 3597 | 4 | 1806 |
Baerl |
1 | 243 | 1 | 33 | — | — |
Budberg |
2 | 18 | — | — | — | — |
Büderich |
— | — | 1 | 942 | 1 | 663 |
Camp |
2 | 575 | — | — | 1 | 523 |
Capellen |
1 | 1278 | 1 | 740 | — | — |
Emmerich |
— | — | — | — | — | — |
Friemersheim |
— | — | — | — | 4 | 1420 |
Hörstgen |
2 | 1098 | — | — | 1 | 325 |
Homberg |
1 | 446 | — | — | — | — |
Labbeck |
— | — | — | — | — | — |
Marienbaum |
1 | 291 | 1 | 1420 | 1 | 80 |
Moers Land |
1 | 963 | — | — | — | — |
Neukirchen |
— | — | 1 | 45 | — | — |
Orsoy Land |
— | — | — | — | — | — |
Ossenberg |
1 | 709 | — | — | 1 | 386 |
Repelen |
1 | 1220 | 1 | 750 | — | — |
Rheinberg Land |
— | — | — | — | — | — |
Rheurdt |
2 | 360 | — | — | 2 | 707 |
Schaephuysen |
— | — | — | — | 1 | 1280 |
Sonsbeck |
1 | 400 | — | — | — | — |
Veen |
3 | 3099 | 6 | 3524 | 7 | 2959 |
Vierquartieren |
3 | 2152 | 4 | 2765 | 3 | 1285 |
Vluyn |
— | — | — | — | — | — |
Wardt |
1 | 145 | — | — | — | — |
Summa |
38 | 35359 | 26 | 18063 | 30 | 12171 |
---|
Von diesen Bränden sind drei durch Blitzschlag, drei durch mangelhafte Feuerungsanlagen entstanden; über die Entstehung der übrigen ist nichts ermittelt worden. Zu einer Vergleichung der gewährten Entschädigungen mit den an die Versicherungsgesellschaften aus dem Kreise gezahlten Beiträgen fehlt es uns, da die letzteren nicht vollständig bekannt sind, an dem erforderlichen Material.
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