Topographia Sueviae: Füessen

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Topographia Germaniae
Füessen (heute: Füssen)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 72.
Nicht zu verwechseln mit dem Eintrag Füssen
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Füessen /

Ligt im Lechthal / so von dem Fluß Lech den Namen hat / vnd zweyerley ist / beyde neun Meilen lang / vnd einen Büchsenschuß breyt. Munsterus sagt: Daß der Lech allhie zu Füessen einen hohen Fall habe / davon man das Gethön weit hören möge / vnd sey gefährlich dardurch zu fahren; doch sey es zu Landsperg noch sorglicher / dieweil der Lech daselbst einen grausamen Fall thue. Es sey ob der Statt Füessen ein fast hoher Berg / der Seuling genandt / vnd nicht fern darvon ein natürlich Bad / darinn Käyser Julius gebadet haben solle. Theils halten Füessen vor der Alten Abuzacum, oder Abudiacum, so eines ist. Etliche nennens Faucenam, von dem Kloster allhie / so Faucense vorhin geheissen / vnnd gleichsamb in dem Rachen der Berge gelegen / welches S. Magnus, deß heiligen Galli Discipul / erbawet hat / vnd jetzt / sampt der Statt / dem Bischoff von Augspurg gehörig ist. Vid. Bruschium de Episcopat. Germ. c. 8. Man macht gute Lauten vnd Geigen allda.

An. 1546. nam Sebastian Schertlin mit dem StättVolck / dieses Stättlein mit schlechter Mühe eyn / eroberte hernach die Vestung Ehrenberg / vnd auch Dillingen. In diesem Teutschen Krieg ist Füessen eine Weil von den Schwedischen / eine Weil von den Ertzhertzog-Leopoldischen / dem Bischoff zum besten / eingenommen worden.