Topographia Sueviae: Merspurg

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Topographia Germaniae
Merspurg (heute: Meersburg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 131.
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[131]
Merspurg.

Zwo Meilen von Buchhorn / am Boden-See gelegen / vnter dem Flecken Hagnow / Statt vnd Schloß. Jst ein gar alter Platz / etwan von König Dagoberten von Franckreich auffgebracht / vnd zu einem Fahr / vnd Schifflände gegen Costantz geordnet. Jst hernach der alten Fürsten von Schwaben vnd Alemannien Verwaltung vnterworffen gewesen. Folgends sollen die Grafen von Rordorff allda jhren Sitz gehabt / vnd Hoff gehalten haben. Endlich / ist solcher Orth an das Bistthumb Costantz kommen / vnnd der Zeit ein Fürstlicher Sitz / vnd Cammer desselbigen Herrn Bischoffen. Es soll allhie der Bodensee auff dreyhundert Klaffter / vnnd am tieffesten seyn: Vnnd daher auch diesem Ort der Name / als von einem tieffen Meer / kommen. Anno 1334. (oder 1343.) ward diese Statt von einem Grafen von Hohenberg belägert / aber nicht erobert / weil die von Costantz den Belägerten mit Proviand / vnd andern Sachen / zu Hülff kamen. Die Vrsach der Belägerung war / weiln der Bischoff zu Costantz es mit dem Papst wider Käyser Ludwigen auß Bäyern hielte. Jn diesem Teutschen Krieg / haben diesen Ort die Schwedische auch eynbekommen / vnd den guten Wein allda wol versucht: Wie es dann ein lustig Geländ / vnd schönen Weinwachs herumb hat. Stumpfius in der Schweitzer Chronick; Munsterus in seiner Weltbeschreibung; vnd Crusius in der Schwäbischen Chronick.

Anno 1647. haben die Schwedischen das Schloß / vnd Bischofflichen Sitz / wie man damaln berichtet hat / abgebrandt. Jn dem tom. 6. Theatr. Europ stehet / sey den 8. 18. Augusti geschehen.