Topographia Sueviae: Costantz
Es ligt diese Statt in einem wunder schönen fruchtbaren / vnd lieblichen Geländ / so einem irrdischen Paradeiß zuvergleichen. Hat jhren rechten Nahmen vnnd Stifftung vom Käyser Constantio, deß Constantini Magni Vattern / der zu mehrer Sicherheit der Römischen Wachten / oder Besatzung / diese Statt auff Rhätischem Boden / vor Eynfall der Alemannier bevestiget / vnd nach jhme Constantiam genennet hat. Vnd ist also weder Vitodurum, noch Gaunodurum der Alten. Im Dom in S. Blasij Capell / ist noch ein alte / gebrochene / Röm. Schrifft / in Marmor. Sie ist folgends von den Alemannen / sonderlich aber durch den Attilam, zerissen worden / vnd mit der Zeit ein Franckreichisch Königlich Dorff verblieben / damit solches / vnd andere Ort / nit rebelliren könten. Vnd wird dise Statt in den alten Chronicken Villa Regia Dagoberti Regis genandt: Dann Villa mehrertheils von den Alten für ein Dorff gebraucht wird. Vnd dahin hat er / Dagobertus, das Bischthumb von Windisch verruckt; daher sie folgends wider zu einer Statt worden / war aber Anno 854. noch klein. Folgendts ist sie etlichmal erweitert / vnnd mehrers bevestiget worden / daß sie sich Anno 938. der Vngarn Vberfall erwehret / in welchem Jahr auch ein Thurnier von der Rheinischen Ritterschafft allhie gehalten worden.
Anno 980. ward Petershausen das Benedictiner Kloster / jenseit der Rheinbrücken zu Costantz gestifftet. An. 1043. 1142. 1153. 1183. 1507. wurden allhie Reichstäge gehalten. Anno 1235. kamen die Prediger Mönch gen Costantz. An. 1250. ward das Barfüsser Closter gestifftet. An. 1276. ward S. JohannsKirch in der Nidern / oder alten Statt Costantz / zu einem Gestifft vnd Probstey gemacht. An. 1277. vnd 1295. erzeigten sich grosse Erdbidem / darneben war alles wolfeyl. Anno 1293. fieng man an S. Lorentzen Kirch zu bawen. An. 1314. war ein grosse Brunst / weiln der Jud das Fewer / so bey jhme außkommen war / am Sabbath nicht löschen wolte. An. 1324. war die Mordnacht / darvon noch die Gaß von Augustinern / biß zur Metzig / den Namen der Mördergaß behalten. An. 1348. wurden die Juden allda verbrandt. An. 1388. ward das newe Kauffhauß gebawt. Anno 1414. fieng sich das berühmbte Concilium allhie (das den Johann Hussen zum Fewer verdampt / vnd den langwürigen Böhmischen Krieg erwecket hat) an / dessen Ende An. 1418. erfolgt ist. Vnd in solchem Concilio ist Costantz von Käyser Sigismundo begabt worden / daß sie / ob jrem schwartzen Creutz / einen roten Schwenckel führen / vnd darzu mit rotem Wachs siglen möge.
An. 1443. befreyet Käyser Fridericus IV. Constantz mit dem Statt Amman / daß sie möchten richten vor jhrem Stab alles / das hievor der Bischoff / durch seinen Statt-Amman / gerichtet hat / vnnd dasselbige Gericht besetzen.
Anno 1511. entstund allhie ein Auffruhr / in dem sich ein Theil in die Schweitzerische
[T19][53] Bündnuß begeben / die andern aber / sonderlich die Fischerzunfft / beym Reich bleiben wollen: da dann zu rechter Zeit Käyser Maximilian ankommen / die Auffruhr gedämpfft / etliche der fürnembsten Rädelsführer am Leben gestrafft / oder auß dem Land geschafft / vnd alles das jenige / so er künfftig zu Auffruhr Vrsach / oder Gelegenheit / zu geben vermeint / abgeschafft hat. An. 1526. zogen die Domherrn auß Costnitz gen Vberlingen; denen An. 27. alle andere Chorherrn vnd Priester / zum Münster / zu S. Stephan / Sanct Paul / vnd S. Johann / folgten / vnnd begab sich das gantze Consistorium, vnnd etliche mit jhnen / nach Rattolffszell. An. 1528. ward die Meß in der Statt abgethan; Vnd Anno 1529. alle Bilder / vnd bawete man das Wolmathinger / oder Götzenthor / zu Petershausen. Anno 1530. bawete man die newe Walck ob der Rheinbrücken. Anno 1534. fiengen die Fischer im December / in einem Zug sechs vnd viertzig tausent Gangfisch. Anno 1548. wolte diese Statt das Interim nicht annehmen / darüber sie nicht wenig außgestanden / vom Käyser Carolo V. in die Acht gethan / vnd seinem Herrn Bruder / König Ferdinando / vbergeben / vnnd also auß einer Reichs-Statt / eine Oesterreichische Ertzhertzogliche Statt worden. Solle gleichwol / ausser deß Exercitii Religionis jhre Freyheiten behalten haben; wie es dann einen zimblichen Adel allda; vnd gibt das Hochlöblichste Hauß Oesterreich jhren Reichs-Anschlag / welcher monatlich 236. Gülden ist / an jhrer statt. Hat jetzt einen Oesterreichischen Hauptmann / oder Statthalter / allhie. Vnd kan von Einnehmung dieser Statt / durch das Höchstgedachte Hauß Oesterreich / vnd was darwider die Stände deß Schwäbischen Craisses / beym König Ferdinanden dem Ersten / etlichmal angebracht / aber nichts erhalten haben / Johan. Limnaeus de J. publ. tom. 4. pag. 84. seqq. gelesen werden. An. 1588. ward den Bürgern das Besuchen Protestirenden Religions Exercitii im Turgow verbotten. Vnd seyn auch darnach Capuciner dahin kommen / vnd haben Anno 1604. die Jesuiter allda jhr Collegium zu bawen angefangen. An. 1633. ist sie vom Schwedischen Feldmarschalck Horn vergebens belägert worden. Es ligt diese Statt zwischen dem Bodensee Acronio, vnd dem Vntern / oder Zellersee / oder Veneto, in einem Winckel / an dem Rhein / als er auß dem Obern in den Vntern See laufft / auff Turgower Erdrich. Jst nicht sonderlich groß / aber lustig vnd schön erbawet. Zwischen dem Heglinger und Geltlingerthor / da man in die Schweitz reyset / ist auff der Traten / Briel genant / der Orth zu sehen / wo gedachter Johann Huß / und Hieronymus von Prag / sind verbrandt worden. M. Zacharias Theobald. schreibet / part. 1. vom Husiten Krieg / cap. 20. p. 113. also: Der Orth / da Johann Huß zu Costantz verbrant worden / ist zwischen den Gärten der Vorstatt / neben dem Weg / da man nach Gottleben gehen will. Jm PredigerCloster ligt der berühmbte Mann Manuel Chrysoloras, mit einem schönen Epitaphio, so jme AEneas Sylvius gemacht / begraben. Ausser der Statt vnd dem Creutzlingerthor / hat es im Kloster Creutzlingen eine Freyung vor die Todtschläger gehabt / welches Kloster aber / nach der Schwedischen Belägerung / geschleyfft worden. Jtem / ein feine Brücken vber den Rhein / darüber man auß der Statt nach Petershausen kommen kan / darauff Mühlen seyn.
Was das Bistumb allhie anbelangt / ist solches im Ergöw / bey der alten Statt Windisch / oder Vindonissa, wo die Limmat / Aaar / vnd Ruß / zusammen fliessen / angefangen worden. Der erste Bischoff war S. Beatus, deß H. Apostels Petri LehrJünger / vnd ein Engelländischer Priester. Vnder seinen Nachfolgern / werden genandt (dann der andern Namen / die grausame Verfolgungen der Christen / außgetilget haben / ) S. Paternus, oder Patenius, S. Laudo / vnder den ersten Burgundischen Königen / hernach Bubulcus oder Boulcus oder Bovicus, vmbs Jahr Christi 509. Erammitius Ann. 552. Maximus oder Maximinus, der letzte Bischoff zu Windisch / vnder welchem / zun Zeiten Königs Clotharii II. in Franckreich / deß Dagoberti M. Vatters / das Bistumb / von gedachtem Windisch / auf Costantz / verlegt worden seyn solle; wiewol Theils solche Versetzung dem besagten Dagoberto selbsten: Andere aber dem C. Hildeberto II. [54] König in Austrasien / vnd Alemannien / zu schreiben / als er / nach dem Tode seines Vattern Bruders / Guntrami, auch König in Burgund worden / vnnd sich viel Heyden / in Alemannien / im Zürchischen / vnnd vmb den Bodensee / auch in Vindelicien / gar nach Vlm hinan / zum Christlichen Glauben bekehrten / aber keinen Bischoff hatten / daß von jhme der Bischoffliche Sitz / von Windisch / hieher nach Costantz / als fast den mittelsten Orth der besagten gantzen Gegend / Anno 596. oder 597. verlegt worden seye. Es ist aber besagte Statt Vindonissa, oder Windisch / allda das erste Bistumb / wie man darfür hält / in Helvetien / gewesen / von den Alemannern zerstört worden.
Vnd ob siewol vmbs Jahr zweyhundert 94. wider solle seyn erbawt worden / so wirdt sie doch in libro Provinci. nicht mehr eine Statt / sondern ein Castell genandt / vnd hat heutigs Tags nur etlich wenig Häuser / so einen Flecken machen. Sihe Franciscum Guillemannum, in antiquitatibus Helveticis, & in Habspurgicis.; Jacobi Manlii Chronicon Episcopatus Constantiensis; vnd Caroli Stengelij part. 2. Rerum August. Vindelic. cap. 1. p. 57. Obgedachter letzte Bischoff zu Vindonissa, oder Windisch / der Maximus, oder Maximinius, ist nun der erste Bischoff allhie zu Costantz gewesen; auff welchen gefolgt haben. 2. Rudelo, oder Rudolphus. 3. Ursinus. 4. Martianus oder Martinus, oder Marianus, vmbs Jahr 635. vnder dem König Dagovverto Magno. 5. Gaudentius. 6. Johannes I. S. Galli Lehr Jünger / zun Zeiten Guntzonis oder Cuntzonis, deß Schwäbischen Hertzogs zu Vberlingen / vmbs 650. Jahr. 7. Bosso oder Obihardus. 8. Pictavius. 9. Severus oder Severinus. 10. Astropius oder Astrobius. 11. Johannes II. oder Hanno. 12. Bufo oder Buffo. 13. Erenfridus oder Anastedius. im Jahr 735. der deß Closters S. Blasij (von dem oben.) Chronic geschrieben 14. Sidonius 15. Johannes. III. Anno 781. gestorben. 16. Egino. 17. Wolfleon oder Wolflos, oder Wolfleos. 18. Salomon I. 19. Patecho, oder Pateon, oder Badego. 20. Gebhardus I. welcher im Jahr 885. wider die Normänner vmbkommen. 21. Salomon II: 22. Salomon III. ein Freyherr von Ramschwaag / der Anno 919. gestorben. 23. Notingus 24. S. Conradus / ein Graf von Altorff / so 42. Jahr Bischoff gewesen / vnd entweder im Jahr 974. oder 76. gestorben ist. Sein Leben hat Matthaeus Raderus, Volum. 3. Bavariae Sanctae beschrieben. Sihe auch von jhme / vnd seinen Wunderwercken / die obgedachte Costantzische Chronick deß Jacobi Manlii, Brigantini Doctoris, die Johannes Pistorius herfür gegeben / vnnd mit Andern deß Teutschlands alten Scribenten / Anno 1607. zu Franckfurt in fol. gedruckt worden ist. Theils nennen jhn den dreyssigsten Bischoff allhie. 25. Gamenoldus. 26. S. Gebhardus ein Graf von Bregentz / der auß seiner verstorbnen Mutter Diepurgae Leib geschnitten worden / vnnd Anno 996. gestorben ist. Er hat das Closter Petershausen gestifftet. Sihe von seinem Leben / und WunderThaten / obangezogene Chronic. 27. Lambertus. 28. Rodhardus oder Richardus. 29. Heymo. 30. Warmannus, Graf von Dillingen / vnd Kyburg / der Anno 1034. gestorben. 31. Eberhardus, auch ein Graf von Dillingen / vnd Kyburg / so Anno 1046. verschieden. 32. Theodoricus. 33. Rumoldus oder Rumaldus. 34. Carolus oder Carolomannus. 35. Otto de Gotzlar (Goßlar / ) ein Sachß. 36. Gebhardus, Hertzog von Zäringen / so An. 1110. gestorben. 37. Arnolphus, ein Graf vom Heyligen Berg. 38. Udalricus, Graf Huldewalds zu Dillingen Sohn. 39. Udalricus II. ein Freyherr von Castell / vmbs Jahr 1128. bey dessen Regierung / Hertzog Heinrich auß Bäyern die Statt Costantz belägert hat; aber / auff Empfahung einer Summa Gelts / wider abgezogen ist. 40. Hermannus, ein Edelmann von Arbon. 41. Otto, ein Graf von Habspurg Anno 1169. gestorben. 42. Berchtoldus. 43. Hermannus. II. ein Edelmann von Fridingen in Hegöw / Anno 1191. gestorben. 44. Diethelmus, einer vom Adel außm Kieckgöw / den Theils einen Freyherren von Weissenburg / vnnd Herrn zu Krenkingen nennen / so An. 1206. verschieden. 45. Wernherus, Freyherr zu Stauffen. 46. Conradus II. den Theils einen Grafen von [55] Andechs / vnd Herrn zu Tegerfeld / nennen. 47. Henricus von Tann / Thanneck / oder Thanne / so Anno 1248. gestorben / vnnd die Schlösser Tanneck / vnd Kussenberg erbawt hat. 48. Eberhardus von Waldpurg. 49. Rudolphus, Graf von Habspurg / Anno 1293. gestorben. 50. Friedrich Graff von Zollern. 51. Henricus von Klingenberg / Doctor, Historiographus, Chronographus, vnd der Käyser Rudolphi I. vnd Alberti I. Cantzler / vnnd Rath / so Anno 1306. gestorben. 52. Gerhardus. 53. Rudolphus Graf von Montfort / Anno 1333. verschieden. 54. Nicolaus von Kentzingen / oder von Frawenfeld / zugenant Hofmeister. 55. Udalricus Pfefferhart. 56. Johannes von Windlau / oder Windeck / der vber der Tafel / oder Tisch / von etlichen Meuchelmördern wegen Marckdorff Anno 1365. (Al. 1356.) vmbgebracht worden. 57. Udalricus von Fridingen. 58. (bey etlichen der 64.) Henricus Freyherr von Brandis. 59. Manegoldus, auch ein Freyherr von Brandis. 60. Nicolaus von Risenburg / auß der Marggraffschafft Burgau. 61. Burckhardus Freyherr von Höwen / Herr zu Engen / so An. 1398. gestorben. 62. Friederich Graf von Nellenburg. 63. Marquard von Randeck. 64. Albertus Blarer. 65. Otto Marggraff von Rötel / oder Hohenburg. 66. Friderich / Graf von Zollern / so Anno 1436. gestorben. Zu seiner Zeit sind drey Bischöffe zu Costantz gewesen / nemblich er / der obgedachte Blarer / so resignirt gehabt / vnd der obbesagte Marggraf Otto / der wegen S. Veltins Kranckheit / auch das Bistumb übergeben hat. 67. Henricus von Höwen / An. 1462. gestorben / da die beyde obernante abgetrettene Bischöffe / Albertus / vnnd Otto / auch noch gelebt haben. 68. Burckhardus von Bandeck / eines alten Adelichen Geschlechts im Hegöw / der Anno 1466. gestorben. 69. Hermannus von Landenberg. 70. Ludovicus von Freyberg / mit den Sternen / beyder Rechten Doctor / so zu Rom Anno 1480. gestorben. 71. Otto Graf von Sonnenberg / auß der Herren Druchsessen von Waldburg Geschlecht. 72. Thomas Ferlower von Cili / beyder Rechten Doctor 73. Hugo von Hohen-Landenberg. 74. Balthasar Merckle. 75. Johannes Graf von Lupfen / Landtgraff zu Stulingen / auß dem Montferatensischen Geschlecht / so Anno 1536. resignirt hat. 76. (bey Theils der 77.) Johannes VI. von Weza / ErtzBischoff zu Lunden / so Anno 1547. gestorben. 77. Christophorus Metzler / beyder Rechten Doctor. 78. Marcus Sitticus, Graf von Alt-Embs / ein Cardinal / der An. 1561. durch Papst Pium IV. zum Bistthumb befördert worden / vnd Anno 1589. resignirt hat. 79. (bey Theils der 80.) Andreas / Ertzhertzogs Ferdinandi von Oesterreich / vnnd Philippinae, auß dem Adelichen alten Welserischen Geschlecht zu Augspurg / Sohn / welcher auch Bischoff zu Brixen / vnd Abbt zu Murbach gewesen / vnd Anno 1600. den 12. Novemb. zu Rom gestorben ist. 80. Johannes Georgius von Halweil / ein Edelmann außm Ergöw / so Anno 1603. verschieden. 81. Jacobus Fugger / so den 22. Jenner / Anno 26. gestorben. 82. Sixt Werner von Prasperg / so den 14. Nov. Anno 28. dise Welt gesegnet. 83. Johann / Erbtruchsäß von Waldburg / Wolffeckischer Lini / so den 11. Decemb. Anno 1644. gestorben. 84. An dessen Statt / den 7. Febr. Newen Calenders / Anno 1645. Der jetzt regirende Fürst / vnnd Bischoff zu Costantz / Herr der Reichenaw / vnd Oeningen / Herr Franciscus Johannes von Prasperg / erwöhlet worden. Es ist dieses ein grosses Bistumb / vnd wie Theils darfür halten / das gröste in Teutschland / als welches / gegen Mittag / vber Vri / oder Altorff / auff dem S. Gotthartsberg / anfahet / vnd sich gegen Mitternacht / vber das halbe Würtemberger Land / fast biß nach Morbach / auff 30. Teutsche Meil / erstrecket: Vnnd / vom Morgen / oder von Kempten / gegen Abend / biß nach Breysach / auff 24. Meil Wegs / gehet. Zun Zeiten Bischoff Friderichs deß Andern / im Jahr 1435. haben sich eine Synodo 46. Aebbt. 60. Pröbste / vnd 360. Priester befunden; vnd wurden damaln im gantzen Bistumb gezehlet / vber 17. tausendt Priester. 350. Clöster / vnnd 1760. Pfarrkirchen. Aber nach der ReligionsAenderung / ist nicht allein in Schwaben: sondern auch in Schweitz / viel davon kommen / als klein Basel / Zürich / vnd ein guter Theil deß Berner Gebiets / auch anderer Länder. Es [56] zehlet gleichwol obgedachte Costantzer Chronic noch viel Orth / so der Catholischen Religion zugethan / vnd vnter dieses Bistumbs Geistliche Auffsicht gehörig seyn / vnd darunder das Closter Petershausen / das FrawenStifft im Wald / Closter Marchthal / Closter Zwifalten / NonnenCloster Gunterstaal nahend Freyburg / Closter S. Johann im Turthal / S. Benedicten Ordens; die Aebbte von Kempten / S. Gallen / vnd zum Einsidlen; den Johanniter Meisters zu Heytersheim; die Aebbtissin zu Buchau / Lindau / etc. die Stätte / Lucern / Zug / vnnd andere; ausser den Weltlichen Fürsten / Grafen / Herren / vnnd vom Adel. So hat der Herr Bischoff selber schöne Güter / vnd / auff dem ReichsBoden / die beyde Stätte / Mörßburg (so die Hoffstatt / oder Residentz / ) vnnd Marchdorff; auch viel im Turgöw / so sonsten den sieben alten Orthen deß Schweitzer-Lands zuständig. Vnd ist er ein Außschreibender Fürst in Schwaben / so die erste Stell / oder Vorsitz / auff den Creißtägen hat; dessen Reichs monatlicher Anschlag der Zeit (nach der Anno 1551. beschehenen Moderation auff halben Theil.) 7. zu Roß / vnnd 30. zu Fuß / oder 204. Gulden / vnd wegen der Reichenau absonderlich 40. Gülden: Vnnd zu Vnderhaltung deß CammerGerichts jährlich 100. fl.
Ausser der Statt Costantz / vnnd dem Creutzlinger Thor / lag vorhin das Closter Creutzlingen / welches aber / nach der im Jahr 1633. vorgenommenen Schwedischen Belägerung der Statt Costantz / geschleifft worden. Crusius schreibet / es sey dise Abbtey / vmbs Jahr 1120. vom Bischoff Ulrico zu Costantz / einem Grafen von Kyburg / gestifftet worden. Hat vorhin einen Stand deß Reichs gemacht / ist auch noch Anno 1542. auff dem Reichstag erschienen / vnd Monatlich 16. Gulden contribuirt / gibt aber jetzt nichts mehr / als welches Closter sich zu den Schweitzern hält. Vnd schreibet Michael Stettler / in der Nüchtlandischen Chronic / part. 2. libro 4. folio 162. als Anno 1548. desselben Abbt gen Speyr citirt worden / daß er sich dessen beklagt habe. Auß Stumpffii Schweitzer-Chronick / Bruschio de Episcop. German. Sleidano, Bertii libro 3. Rer. German. Grasseri SchatzKammer / Spleidelii Notabilibus, Gerh. de Roo Annalibus, vnd den Relationibus.