Topographia Sueviae: Ottenbeuren
Ein schön / vnnd stattlich Benedictiner MönchsCloster / zwischen Mindelheim / vnnd Memmingen / vnnd zwar / von dieser letzten Statt / ein starcke MeilWegs / vnd an einem Wässerlein gelegen / so ein wenig vnderhalb in die Güntz fällt. Martinus Magerus, de Advocatia armata, cap. 5. n. 399. fol. 152. schreibet / auß Bruschio de Monasteriis Germaniae, Item de Episcopat. c. 8. pag,. 133. daß Ottenbeuren / oder Vttenburrhen / an der Guntz / von Syllacho, der Francken Hertzoge / LandVogten in Allemannien / vnnd Grafen im Ilergöw / vnnd seiner Gemahlin Eirmivvinda, Anno 764. gestifftet worden. Welches auch andere / vnd dieses darbey sagen / daß solches Otten: oder Vtenbeuren / ein Marcktfleck / vnd Schloß / der Grafen im Ilergöw / gewest / vnd dieses Closter in die Ehr deß Heil. Märtyrers Alexandri, der Heil. Felicitatis, (welche 7. Söhn / die alle vmb Christi Willen den Todt gelitten / gehabt) Sohns / gestifftet / vnnd der erste Abbt allda S. Totto, deß Stiffters Sohn / worden sey. Sihe Crusium part. 1. Annal. Suev. der deß besagten ersten Abbts Todte ins Jahr 817. setzet. Vnder seinen Nachfolgern waren auch S. Vlrich / hernach Bischoff zu Augspurg; Wiggarius, der Schweitzer Apostel / vnd S. Rupertus, der Anno 1145. im 120. Jahr seines Alters / gestorben. Es sollen in solchem Closter keine Ratzen bleiben können. Hat Anno 1521. vom Käyser Carolo Quinto das Halßgericht im Marckt Ottenbeuren / vnd den Bann vber das But zu richten / zu ReichsLehen empfangen. Es hat auch besagter Marckt / sampt allen Dörffern / Gericht / Weylern / vnd gantzer Gemeind / so vnter diesem Gottshause gesessen / jhrer ReichsPrivilegien Confirmation / zu Worms / im gedachten 1521. Jar / erlangt. Warumb aber solches Closter kein Reichs- oder Craißstande / oder einen gewissen Anschlag hat; daran ermangelt mir ein mehrer Bericht; weil ich allein finde / daß es zwar / vor diesem / auff die ReichsTäge beschrieben worden / aber nur ein Recepisse geben habe.