Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Austi
Ein Städtlein an dem Wasser Lusinitz / zwischen Plan und Thabor / und bey einem Wald gelegen. Boregk schreibet am 359. Blat seiner Böhmischen Chronik / weil die Thaboriten kein gewisses Haupt hatten / so sey ein jeder selbst Obrister / und unter denselben ein Priester / Namens Vanceco, gewesen / welcher die Faßnacht über / eine Menge Volcks in dem Wald gesamlet / und deß ersten Sonntags in der Fasten damit in die Stadt Sesemi, oder Austi / ehe daß die in der Stadt den Rausch außgeschlaffen und nüchtern worden / gefallen seye. Die Hussiten hätten darauff deß Sesemi Schloß Hradistie genant / erobert / und weil sie sahen / daß es ein gelegener Ort wäre / denselben zu bevestigen / (dann die Mauren der alten Stadt noch stunden) daselbst hin eine neue Stadt gebauet / und die Einwohner von Aussig / welches sie zuvor verbrant hatten / darein gesetzt; und ware Sesemus von den Bauren mit Flegeln erschlagen / ihme die Hände abgehauen / und hernach verbrant worden. Wentzel Hageck hat in der seiner Böhmischen Chronik beygefügtem Verzeichnuß der Böhmischen Städte / Austi nicht / aber wol Ausch / so einer in seiner Relation / ungeschickt Aschau nennet. Gemelter Boregk sagt / daß das Städtlein Auscha / an dem Wasser Lusinitz / der Zischka erobert / außgeplündert / und angesteckt habe. Zacharias Theobald aber berichtet / daß Sigismund Dieczinsky / mit dem Czarda / Feindschafft gehabt; daher er seine Stadt Auscha gestürmet / die Mauren geschleifft / die Häuser verbrant / und den Ort zu einer Brandstatt gemacht habe. Auß deß besagten Boregks Beschreibung erscheinet / daß jetztgedachtem Auscha nahend Thabor gelegen. Es findet sich aber kein solcher Ort in den Tafeln hierumb / aber wol gedachtes Austi; daher fast zu muthmassen / daß Auscha nit wieder erbauet worden / und daß vielleicht Hageck und andere / auch dieses unser Städtlein Sesemi oder Austi / Ausch und Auscha nennen mögen.
Im Buntzlauer Cräiß / zwischen Kameyk und Dauba / ligt Ausha / so alle 3. für Städtlein gesetzt werden.