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Topographia Sueviae: Hechingen

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Topographia Germaniae
Hechingen
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Heiningen
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 92–93.
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Hechingen /

Im Würtenbergerland / an der Startzel gelegen / vnd Hohenzollerisch. Vnter Käyser Wenceslao, hat der Bischoff von Straßburg / Fridericus, diß Stättlein erobert / darfür jhme die Graffen von Würtenberg / Tauschweise / die Statt S. Pilt im Elsaß geben haben. Es ligt darbey das hohe Schloß / vnd Vestung Hohenzollern / so Anno 1423. Vlm / vnnd andere Stätt / durch Hunger eyngenommen / vnd zerstöret haben. Wurde hernach wider gebawet / vnnd abermals fast durch einjährige Blocquirung Anno 1634. den 4. Aprilis / von den Würtenbergischen / eynbekommen / vnd besetzt. Ligt auff einem hohen Berg / der gegen vber einen [93] andern Berg hat. Ligt 5. Stund von Horb / vnd 4. Stundt von Tübingen / vnnd hat es auch in der Statt ein Schloß / darinn H. Eitel Friederich Fürst von HohenZollern / etc. Hoff hält / der zwar sich dieser Zeit noch in Niderland / aber seine Gemahlin / H. Graff Heinrichs von Berg Tochter / allhie befinden solle.

Es hat auch in der Statt eine Stiffts-Kirchen / zu vnser Frawen / von der Crusius lib. 9. part. 3. schreibet / daß sie Anno 1488. mit 12. Priestern / darunter der Dechant / vnd Pfarrer / begriffen / seye versehen / vnnd mit Einkommen / von den Graffen zu Zollern / begabet worden. Der Thiergarten soll im Bezirck 9. Stund haben: Vnd deß Kirchleins auff der Schluchten / so in der Höhe gelegen / Tachdraff in den Fuhrweg / der eine durch die Startzel in den Rhein; der ander aber durch das Wasser Lauchert in die Thonaw / fliessen; welcher beyder Wasser Vrsprung ein halbe ViertelStundt von einander seyn. So viel das Hochlöbliche HohenZollerische Hauß / (auß deme mit der Zeit / die Herren Burggrafen zu Nürnberg / vnd folgends die Herrn ChurFürsten / vnd Marggrafen zu Brandenburg / herkommen seyn / vnnd dessen samptlich Monatlich einfacher Reichs-Anschlag 152. fl. der Zeit / vnd zu Vnterhaltung deß Cammergerichts zu Speyer / jährlich 80. fl. den Thaler zu 69. Kr. gerechnet / ist / ) anbelangt / so ist An. 1623. H. Graf Johann Georg von HohenZollern / zu einem Fürsten gemacht worden; also / daß er / vnd sein älter Sohn (so hochgedachter Fürst Eitel Friderich / seyn wirdt / ) vnd Nachkommende / in absteigender Lini / so die Fürstliche Graffschafft / vnd das Stammhauß Hohen-Zollern / besitzen werden / Fürsten seyn sollen. Anno 1640. vnd 41. auff dem ReichsTag zu Regenspurg ward jhnen / mit gewissem Beding / Hoffnung gemacht / daß auff künfftigen Reichstag / Sie auch in den ReichsFürsten Rath sollen genommen werden. Anno 1652. ward berichtet / daß die zween regierende Herren / als vor hochernanter H. Eitel Friderich zu Hechingen / (deme das obbesagte veste BergSchloß HohenZollern gehörig / aber damaln im Sommer noch keine LeibsErben gehabt haben solle;) vnnd Herr Meinrad zu Sigmaringen / H. Graf Hansen Sohn / Fürsten / die andern Glieder aber dieses Hauses nur Grafen genennet würden; wie dann auch Hochgedachter H. Meinradus / als ein Fürst zu Hohenzollern / im Bollerbad / selbiger Zeit / respectirt. (Sihe vnten Sigmaringen) H. Philipp aber / der zu vnser vilgemeldten Topographiae Sueviae den Abriß / von der Gegend so vmb Hechingen / gnädig communicirt hat / ein Graf von Hohenzollern / H. zu Sigmaringen / Teringen / vnnd Schwabbegg / jedoch mit dem Titul Fürst / benamset worden. Anno 1643. berichtete einer / daß damaln die Hohenzollerische Güter in 3. Theil getheilet gewesen / nemblich in das Sigmaringisch / mit Veringen / vnd Gutenstein / als Werdenbergische Güter. 2. Haigerlochischen / mit Wöhrstein / so H. Graf Carl besessen. 3. Vnd den Hechingischen: Jetzt gehören Haigerloch / vnd Wöhrstein / auch Hochgedachtem Fürsten Meinrado zu Sigmaringen; wie berichet wirdt; D. P. Gabriel Bucelinus in seiner Geneal. German. Notitia, sagt / daß Fürst Johann Georg von Zollern / Herrn Graf Eitel Friderichs Sohn / mit Fr. Francisca, Rhein-Gräfin / erzeugt habe. 1. Herrn Eitel Friederichen Fürsten zu HohenZollern. 2. Leopold Friederichen. 3. Philipp Friederich Christophen / Domherrn zu Straßburg / vnd Cölln. 4. Sybillen Graf Ernsts von der Marck. 5. Annam Mariam / Graf Egons von Fürstenberg. 6. Catharinam Vrsulam / Marggraff Wilhelms von Baden / Gemahlin / vnnd noch mehrere Töchtern / so alle verheuratet. Herr Graf Johann zu Zollern / Graf Carls Sohn / aber / habe von seiner Gemahlin Joanna / hochgedachten Fürstens Johann Georgen Tochter / bekommen Herrn Meinradum, so zu Sigmaringen Hof hält: Wie hergegen Hochermelter Fürst Eitel Friderich zu Hechingen. Crusius in Annal. Suev. & Relationes.