Zum Inhalt springen

ADB:Canzler, Friedrich Gottlieb

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Canzler, Friedrich Gottlieb“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 769, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Canzler,_Friedrich_Gottlieb&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:42 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Canz, Israel Gottlieb
Band 3 (1876), S. 769 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Gottlieb Canzler in der Wikipedia
Friedrich Gottlieb Canzler in Wikidata
GND-Nummer 116447117
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|769|769|Canzler, Friedrich Gottlieb|Adolf Häckermann|ADB:Canzler, Friedrich Gottlieb}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116447117}}    

Canzler: Friedrich Gottlieb C., geb. 25. Dec. 1764 zu Wolgast, † 27. Jan. 1811; studirte, nachdem er auf der Schule seiner Vaterstadt und dem Gymnasium zu Stralsund von 1781–83 vorgebildet war, in Göttingen, wo er auch promovirt und habilitirt wurde. Seine Vorlesungen betrafen Geschichte, Geographie, Statistik und die schwedische Sprache; auch war er schriftstellerisch thätig namentlich durch Herausgabe eines „Allgemeinen Litteraturarchivs für Geschichte, Geographie und Statistik“, 1794–98. Im Herbst 1799 ward er als Stumpf’s Nachfolger nach Greifswald zu der Professur der Statistik, Staatsökonomie, Cameral-, Finanz- und Commerz-Wissenschaften berufen und erwarb sich durch seine zahlreichen Vorlesungen, Anlage technologischer Sammlungen, Beiträge zu Dähnert’s Kritischen Nachrichten und die Schrift: „Obs. de discipl. oeconomico-cameralium historiae pragmaticae scribendae indole“ 1800, ein großes Verdienst um die Universität. Sein ältester Sohn Rechtlieb Friedrich Biedermann, geb. 1805, † 7. Sept. 1866, besuchte das Gymnasium und seit 1824 die Universität zu Greifswald, erwarb 1828 auf Grund einer Dissertation: „De provinciis Romanorum earumque administratione“ die philosophische Doctorwürde und ward unmittelbar darauf zum Subrector, 1835 zum Conrector am Greifswalder Stadtgymnasium berufen. Hauptgegenstand seines Unterrichts war die Mathematik und Physik, für welche Wissenschaften er eine hervorragende natürliche Befähigung besaß, welche überdies von einer besonderen mechanischen Kunstfertigkeit unterstützt ward. Er bethätigte dies nicht nur in einer Reihe eingehender Abhandlungen für die Gymnasialprogramme, sondern namenlich auch in der Vermehrung der physikalischen Sammlung durch von ihm selbst verfertigte musterhafte Lehrapparate. In der letzten Zeit seines Lebens beschäftigte ihn die Anlage eines astronomischen Observatoriums in seinem Wohnhause.

Kosegarten, Gesch. der Universität Greifswald I. S. 314. Biederstedt, Nachrichten über Pom. Gelehrte. Geschichte des Gymnasiums zu Greifswald von H. Lehmann, Greifswald 1861, S. 133. Greifswalder Osterprogramm 1867, S. 40.