Zum Inhalt springen

ADB:Görres, Guido

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Görres, Guido“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 378, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%B6rres,_Guido&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Görne, Friedrich von
Nächster>>>
Görres, Joseph von
Band 9 (1879), S. 378 (Quelle).
Guido Görres bei Wikisource
Guido Görres in der Wikipedia
Guido Görres in Wikidata
GND-Nummer 116729228
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|378|378|Görres, Guido|Hyacinth Holland|ADB:Görres, Guido}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116729228}}    

Görres: Guido G., Dr. philos., geb. am 28. Mai 1805 zu Coblenz, der einzige Sohn des „alten“ G. Studirte an den Gymnasien zu Coblenz, Aarau und Straßburg, dann an der Universität Bonn, wo er gründliche Kenntnisse im Gebiete der Geschichte und Philosophie, im classischen Alterthum, insbesondere in der vergleichenden Sprachenkunde erwarb und 1830 die von der Pariser Akademie ausgesetzte Volney’sche Preisausgabe löste. Eine Zeit lang wendete er sich der Poesie zu, dann der Geschichte und Politik; gründete 1838 mit George Phillips die (seit 1852 von Edmund Jörg redigirten) „Historisch-politischen Blätter“, heiratete 1844 die als Sängerin und Tonsetzerin bekannte Frl. Maria Vespermann, welche er im Kaulbach’schen Hause kennen gelernt hatte, starb aber schon am 14. Juli 1852. Von seinen zahlreichen Schriften seien hier erwähnt: „Nikolaus von der Flüe“, 1831 (mit einem Stiche nach E. Steinle), „Leben der Jungfau von Orleans“ 1834 (mit 2 Titelbildern von E. Fellner), „Der Festkalender“, München 1834 u. 35 in 3 Bänden (die erste illustrirte Jugendzeitschrift mit reichem Bilderschmuck von dem auf dem Titel auch als Herausgeber genannten Franz Pocci, außerdem mit artistischen Beiträgen von Luise Wolf, Alexander Strähuber, Th. Guggenberger, Fr. Hoffstadt, Settegast, Leopold Schulz, Ludwig Grimm, Wilhelm Kaulbach, Schwanthaler, Kaspar Braun, Führich, A. Halbreiter, Feodor Dietz, Franz Kadlik, Ballenberger, Caecilia Endlicher, E. Steinle etc.). „Das Narrenhaus von Wilhelm Kaulbach, gestochen von H. März, erläutert von G. G., nebst Ideen über Kunst und Wahnsinn“, 1836 (zuerst im Stuttgarter Morgenblatt, 1835, Nr. 215 ff.), mit Titelbild von W. Kaulbach (?). „Schön Röslein“. Ein Märchen, erzählt von G. G. (mit vielen kleinen Vignetten), gezeichnet von Franz Graf Pocci, in Holz geschnitten von H. Neuer“ (1838, ganz im Geiste des Clemens Brentano, wie der spätere „Prinz Schreimund“). „Der hürne Sigfrid“, 1842 (mit acht Bildern in kl. 4°. von W. Kaulbach auf Stein gezeichnet). „Marienlieder“, 1842 (in Musik gesetzt für eine oder mehrere Stimmen mit Clavier- oder Orgelbegleitung von Kaspar Aiblinger, 1842 in 2 Heften), 2. Aufl. 1844, 3. Aufl. 1845, und jedes Blatt mit Titelbordüren und Vignetten in Holzschnitt nach Kaspar Braun, F. Rehle, F. Pocci u. a. „Das Leben der hl. Caecilie“ in 3 Gesängen, 1843. „Das Weihnachtskrippelein oder Prinz Schreimund und Prinzessin Schweigstilla“, 1843. „Gedichte“, 1844. „Deutsches Hausbuch“, 1846 und 47, 2 Bde. 4°. mit vielen Holzschnitten nach W. v. Kaulbach, Pocci, Overbeck, Steinle, Kasp. Braun u. A. „Die Märchen des Clemens Brentano“, herausgegeben mit einer biographischen Einleitung, 1847 (Cotta) in 2 Bänden. Außer vielen kleinen Flugschriften und Broschüren, zahlreichen Artikeln in den „Historisch-politischen Blättern“ etc., sei hier noch erwähnt einer Uebersetzung des Thomas von Kempis (mit prachtvollen Illustrationen von A. Strähuber, in zweiter Aufl., 1875, von J. v. Führich ausgestattet), einzelner Abhandlungen von Lacordaire etc. Die Schriften von G. sind insgesammt im Buchhandel vergriffen, da eine Gesammtausgabe oder Auswahl fehlt, ebenso eine Biographie desselben. Seine Wittwe heirathete später den (am 1. März 1878 zu Wien verstorbenen) Pandectisten Dr. Ludwig Arndts von Arnesberg. (Von ihr erschien eine meisterhafte Uebersetzung der „Sonette der Vittoria Colonna“, 1857, und eine Novelle aus dem altbaierischen Volksleben: „Der Juhschrei auf der Halseralm“, 1874 und 76.)