ADB:Göschen, Georg Joachim
[399] Verwandten. In seiner Vaterstadt glücklich angekommen, richtete er eine Bittschrift an seine Verwandten und angesehene Kaufleute, in welcher er seine hülflose Lage darstellte. Er erreichte dadurch, daß er bis zu seiner Mündigkeit ein Jahresgehalt von 80 Thalern, als jährliche Unterstützung ausgezahlt bekam. Man brachte ihn nun in Pension bei einem Schulmeister, Namens Fischer in Arbergen, einem Dorfe bei Bremen, unter, was ihm zum großen Glücke gereichte, da der dortige Pfarrer Heinrich Erhard Heeren, sich des lernbegierigen Knaben annahm; er ließ ihn mit seinem Sohne, dem späteren Professor und Geschichtsforscher zu Göttingen, Arnold Hermann Ludwig Heeren, geb. am 25. Oct. 1760, an dem Unterricht Theil nehmen, welchen er jenem Sohne gab. In diesen schönen Verhältnissen blieb er beinahe drei Jahre zu Arbergen. In seinem 15. Jahre zeigte G. Neigung zur Erlernung des Buchhandels, wurde deshalb in die Lehre des Buchhändlers Kramer in Bremen gethan. Er bestand seine Lehre zur Zufriedenheit seines Lehrherrn und erwarb sich durch seine geistige Befähigung, durch seine schönen Kenntnisse und sittliches Leben dessen volle Anerkennung. Er fand dadurch bald in einer der bedeutendsten und geachtetsten Buchhandlungen Leipzigs, bei Siegfried Leberecht Crusius eine Stellung. In dieser erwarb er sich, in seiner 13jährigen Anwesenheit, nicht nur das Vertrauen seines Principals, sondern empfahl sich auch den vielen mit der Handlung in Verbindung stehenden Gelehrten durch seine Geschäftstüchtigkeit und Gewandtheit. Durch seine gesellschaftliche Bildung fand er auch Zutritt zu den angesehensten Familien in Leipzig, wodurch sich Freundschaften und Bekanntschaften für das ganze Leben bildeten. Um das J. 1783 änderte er seine Stellung, indem er zu einer Anstellung in Dessau gewonnen wurde. Eine Anzahl von Gelehrten hatten nämlich in dem J. 1781 eine „Buchhandlung der Gelehrten“ in Dessau errichtet. Die Gründer hatten die Absicht, „jedem Gelehrten, der die Früchte seines Fleißes völliger als bisher genießen wolle“, dazu förderlich zu sein. Die Buchhandlung sollte aber nicht die Werke der Gelehrten in Verlag nehmen oder ein Eigenthumsrecht darauf erlangen, sondern nur, wenn Gelehrte die Auflage eines Werkes, das sie auf ihre Kosten hatten drucken lassen, ganz oder zum Theil an dieselbe einschickten, gegen mäßige Entschädigung auf Rechnung vertreiben, auch den Druck eingesandter Manuscripte, wenn der Betrag für Druck und Papier beigefügt wurde, ohne Anrechnung von Kosten für ihre Bemühung besorgen. Uebrigens hatten die Unternehmer einige Capitalisten gewonnen, die einen Fond begründeten, aus welchem die Verlagskosten für unbemittelte Autoren vorgeschossen und diesen ein baarer Vorschuß auf ihre Werke geleistet wurde. Diese Buchhandlung wurde unter die Oberaufsicht von zwei hochfürstlichen Räthen, Hofraths Leopold Hermann und Amtsrath L. de Marées in Dessau, gestellt, und hatte außerdem einen Inspector in der Person des Lehrers von dem Dessau’schen Erziehungsinstitute, Karl Siegmund Ouvrier. Den Geschäftsbetrieb besorgten zwei Factoren, der eine derselben war ein ehemaliger Pfarrer, Mag. J. G. Reiche, welcher den Plan zu der ganzen Unternehmung entworfen hatte, der andere der in Dessau etablirte Buchhändler Steinacker. Um das J. 1783 trat nun G. in diese „Buchhandlung der Gelehrten“ als Factor ein, ob an Steinacker’s Stelle oder wegen des Wachsens des Geschäftes, als dritter Factor, muß dahin gestellt bleiben. Er blieb drei Jahre in dieser Stellung, dann überwarf er sich im Frühjahre 1785 mit seinem Collegen Reiche, in Folge dessen er den Entschluß faßte, aus jenem Geschäfte auszutreten und eine Buchhandlung in Leipzig auf eigene Rechnung zu begründen. Schon während G. noch in seiner Stellung in Dessau war, hatte er angefangen, einzelne Sachen auf eigene Kosten zu verlegen, indem sein Freund, Christian Gottfried Körner, ihm die Mittel dazu geboten hatte. Als nun der Entschluß bei ihm feststand, sich selbst zu etabliren, wandte [400] er sich an seinen Freund Körner, welcher durch den Tod seines Vaters in die Lage gekommen war, über Geldmittel zu gebieten, und bat denselben, „die Compagnieschaft vollständig zu machen“ und sich zur Gründung einer Buchhandlung in Leipzig mit ihm zu associiren. Körner ging auf diesen Vorschlag ein und G. machte sich auf, nach Gotha und Weimar zu reisen, um sich Verlagsartikel von Wieland, Bode und Musäus zu verschaffen. Er kam Ende Mai mit großen Hoffnungen beseelt in Leipzig an. Unterm 17. April 1785 war Friedrich Schiller von Mannheim dort angekommen und G. machte die Bekanntschaft desselben, wodurch eine Freundschaft auf das ganze Leben beider entstand. Jetzt entfaltete G. eine außerordentliche Thätigkeit, schon zu Ostern 1785 kündigte er sechs Verlagsartikel an, aber schon diese und noch drei von den 15 angekündigten zeigen den Verlagsort „Dessau und Leipzig“, während die übrigen „Leipzig“ nennen. Durch seine Rührigkeit hatte es G. schon bis Mitte 1787 dahin gebracht, daß seine Verhältnisse sich so günstig gestalteten, daß er „die drückende Societät“ mit Körner aufheben und ganz selbständig sein Geschäft betreiben konnte. Er war sogar in den Stand gesetzt, von dem Capital, welches er von Körner zur Etablirung erhalten hatte, Rückzahlungen machen zu können. Unter den vielen Verlagsunternehmungen ragt besonders die erste Gesammtausgabe der Goethe’schen Schriften (1787–91) hervor, mit demselben Jahre begann auch die Herausgabe verschiedener Werke von Wieland im Göschen’schen Verlage. Wieland hatte G. das Wort gegeben, bei ihm nach dem Tode seines Verlegers, Philipp Erasmus Reich, seine künftigen Werke zu verlegen und da nun Reich am 3. December 1787 gestorben war, so überschickte Wieland, ganz unaufgefordert, an G. seine „Gedanken über Gegenstände des Glaubens zu philosophiren“ und im J. 1791 den „Peregrinus Proteus“ und „Neue Göttergespräche“, damit er sie in seinen Verlag nehme. Durch diese Wieland’schen Verlagswerke kam G. auf den Gedanken, eine Gesammtausgabe von Wieland zu veranstalten, dieselbe mit möglichster Pracht und mit großen Didot’schen lateinischen Lettern zu drucken; welchen Gedanken er auch ausführte. Allein man konnte in Leipzig ein Buch mit Lettern nach Didot’schen Mustern nicht gedruckt erhalten. Er entschloß sich daher, um „die Concession zur Anlegung einer Buchdruckerei mit lateinischen Schriften nach Didot“ bei dem Kurfürsten von Sachsen nachzusuchen. Er reichte unterm 11. Februar 1793 auch das Gesuch ein, und führte zur Unterstützung desselben an, „daß dies nicht blos zu seinem Vortheile, sondern auch zur Vervollkommnung der typographischen Kunst in Leipzig gereichen werde, ohne den Rechten Anderer den geringsten Eintrag zu thun. Da nämlich der Buchdrucker Unger in Berlin bis jetzt der einzige in Deutschland sei, der sich im Besitze Didot’scher Lettern befinde, so werde durch Gewährung seiner Bitte dieser Vortheil auch einer Druckerei in Sachsen zu Theil, und zwar mit beträchtlichen Vorzügen vor jenem Berliner Buchdrucker, da seine Didot’schen Lettern, wie er dieselben von einem deutschen Schriftgießer habe verbessern lassen, und wie eine beigelegte Probe beweisen werde, die Ungerschen Lettern um Vieles überträfen“. Nachdem er hierauf noch gründlich nachgewiesen, daß den Leipziger Buchdruckern ein Verbietungsrecht hierbei nicht zustehe, sowie andererseits, daß dieselben zur Herstellung eines solchen Druckes, wie er ihn beabsichtigte, und zu der dabei erforderlichen besonderen Behandlung des Papiers nicht eingerichtet seien, fügt er endlich noch hinzu, daß er diese Concession nur zum Drucke seines eigenen Verlages, und zwar nur zu dem Theile desselben, den er mit dergleichen lateinischen Lettern drucken lassen werde, ganz vorzüglich aber zu der jetzt bei ihm erscheinenden Sammlung von Wieland’s Werken nachsuche, daß er nicht für andere Verleger drucken, sondern von seinen eigenen Verlagsartikeln auch fernerhin Vieles in anderen Druckereien drucken [401] lassen werde. Es erfolgte auch unterm 4. März 1793 die Genehmigung des Gesuches, wenn auch die ganze Leipziger Buchdrucker-Innung sehr starken Widerspruch erhob. Jedoch wurde die Beschränkung des Gebrauches seiner Druckerei die er sich bei seinem Gesuche selbst auferlegt hatte, nämlich nur eine gewisse Anzahl von Verlagswerken darin drucken zu lassen, doch für ihn mit der Zeit sehr lästig. Die Verlagsunternehmungen hatten sich sehr gemehrt und dadurch gewann seine Verlagsbuchhandlung in den nächstfolgenden Jahren immer mehr an Umfang, deshalb beschloß er, sich eine unbeschränkte Concession zum Drucken zu suchen und verlegte aus diesem Grunde seine Druckerei von Leipzig nach Grimma. Er suchte die Concession zur Errichtung einer Buchdruckerei für jene Stadt nach, erhielt dieselbe unterm 14. Juli 1797, „daß er den in dem Regulativ vom 11. Januar 1780 wegen der Büchercensur enthaltenen Vorschriften sowohl, als insonderheit dem nach Anleitung gedachten Regulativs und dem beigefügten Formular zu leistenden Angelöbnisse nachkomme“ etc. Die Buchdruckerei wurde im Juli 1797 von Leipzig nach Grimma übergesiedelt, dagegen blieb die Göschen’sche Verlagshandlung noch längere Zeit in Leipzig und ließ er unterdessen die Druckerei in Grimma durch einen tüchtigen Factor leiten. Als Correctoren stellte er bedeutende Privatgelehrte an, so unter anderen Christian Gottlob Lorenz und den bekannten Dichter und Schriftsteller Johann Gottfried Seume, welch’ letzterer jedoch die Stelle nicht lange bekleidete und sie schon 1801 wieder aufgab. Göschen’s Vermögenszustände hatten sich schon nach einigen Jahren, seit der Gründung seines Geschäftes, so bedeutend gehoben, daß er, als Naturfreund, daran denken konnte, sich einen Landsitz zu kaufen und da sich ein solcher in Hohenstädt bei Grimma fand, so ließ er diese Gelegenheit nicht unbeachtet vorübergehen und erwarb denselben zum festen und bleibenden Besitz für sich und seine Familie. Er wurde im Sommer 1797 zum ersten Mal von ihm bezogen und dieses Ereigniß ist wol jedenfalls die Hauptursache davon gewesen, daß er gerade nach Grimma seine Buchdruckerei verlegte. Bis zum J. 1812 wurde dieser Landsitz nur für den Sommer als Wohnort der Familie benutzt, aber seit genanntem Jahre zog G. auch für den Winter nicht mehr nach Leipzig, sondern blieb das ganze Jahr hindurch in Hohenstädt. Zu Ostern 1823 verlegte er auch die Buchhandlung nach Grimma und übergab auch um diese Zeit seinem ältesten Sohne, Karl Friedrich, die Leitung der Druckerei. Derselbe war bis dahin schon in dem väterlichen Geschäfte thätig gewesen. G. heirathete am 12. Mai 1788 zu Dobrilugk die Tochter des dortigen Amtmanns, Johanne Henriette Heun, und es entsprossen aus dieser glücklichen Ehe acht Söhne und zwei Töchter. Von seinen Kindern kommen hier besonders in Betracht der schon erwähnte Karl Friedrich, geb. am 28. Juni 1790, welcher die Druckerei leitete, und Hermann Julius, geb. am 4. September 1803. Dieser letztere erlernte den Buchhandel in der Arnoldischen Buchhandlung in Dresden und war im Geschäfte seines Vaters thätig; er führte nach dem Tode desselben das Geschäft bis zum J. 1838 weiter und starb unverheirathet am 29. Juni 1846 zu Hohenstädt. G. selbst erreichte das Alter von 75 Jahren und starb am 5. April 1828 zu Grimma. Seine Gattin überlebte ihn um 22 Jahre, auch sie starb in Grimma am 25. October 1850 nach zurückgelegtem 86. Lebensjahre. Ueber G., als Mensch und Buchhändler, läßt sich nur Gutes berichten, denn bei der Wahl seiner Verlagsunternehmungen ließ er sich zunächst nicht von der Aussicht auf Gewinn, sondern von seiner Neigung und dem Wunsche, leiten, die deutsche Litteratur zu fördern. Gegen die Verfasser der Werke, die er in Verlag nahm, bewies er sich sehr liberal und zahlte für damalige Zeit sehr ansehnliche Honorare. So zahlte er unter anderem an Wieland für die zweite Auflage seiner sämmtlichen Werke 7000 Thaler Honorar und für neue Schriften für jeden Bogen [402] 15 Thaler. Schiller erhielt von G. für den Bogen 3 Louisd’or, für die erste Auflage des 30jährigen Krieges im historischen Kalender hatte er ihm 400 Thlr. bezahlt, worauf jener an G. unterm 27. October 1790 schreibt: „Sie haben mich nicht bezahlt, sondern belohnt, und die Wünsche auch des ungenügsamsten Autors übertroffen“. Und selbst der Hofrath Müllner in Weißenfels, der manchem Buchhändler durch seine Honorarforderungen das Leben sauer machte und sie in Processe verwickelte, hat in seiner letzten Schrift, in welcher er seine Verleger mustert, in dem historischen Drama: „Meine Lämmer und ihre Hirten“, welches im J. 1828 erschien und den achten Theil seiner dramatischen Werke bildet, nur mit Liebe und Achtung von dem „wackern“ G. gesprochen und uns ein Bild von dem geschäftlichen Verkehr mit ihm gegeben, das G. im günstigsten Lichte erscheinen läßt. Außer den Werken von Klopstock, Wieland, deren Prachtausgaben heute noch mustergültig sind, gingen die Schriften von Böttiger, Förster, v. Houwald, Iffland, Kind, Küttner, Müllner, Neubeck, v. Racknitz, Schiller, Seume, Thümmel etc. in vorzüglicher Ausstattung, wenigstens zum größeren Theil, aus seiner Presse hervor und zierten seinen Verlag. Bei allen seinen Verlagsunternehmungen aber zeigte sich sein Verständniß, seine Sachkenntniß, sowie sein richtiger Takt. Das Gedeihen und die Förderung seines Berufes und Standes lag ihm sehr am Herzen und er war auch im Interesse des Gedeihens des Buchhandels selbst schriftstellerisch thätig. Am merkwürdigsten und noch bis auf die Gegenwart beherzigungswerth sind die Worte in der Schrift: „Meine Gedanken über den Buchhandel und über dessen Mängel, meine wenigen Erfahrungen und meine unmaßgeblichen Vorschläge, dieselben zu verbessern“ (Leipzig 1802, 8), wo er unter Anderem sagt: „Der Handel muß seiner Natur nach frei sein, rechtlich, sittlich, also redlich, billig, nicht durch Schleudern, nicht durch Chicane, nicht durch Verbreiten schädlicher Producte etc. – Der Beruf des Buchhändlers erfordert Kenntnisse, Bildung und edle Gesinnungen. Er muß von dem Eifer belebt sein, die Wissenschaften zu befördern, insofern dadurch das Wohl der Menschen befördert wird; ein Buchhändler, wenn er nicht allgemein verachtet sein will, muß vor allen Dingen durchaus ein rechtschaffener Mann sein“. – Wie streng er an seinem einmal als Recht anerkannten Grundsatze festhielt, dafür mag folgendes zum Beweise dienen: als ihn der Rath der Stadt Grimma von der Verordnung des Consistoriums zu Leipzig vom 22. Februar 1828 schriftlich in Kenntniß setzte, wodurch der Vertrieb der Memoiren Casanova’s bei 5 Thaler Strafe für jedes Exemplar verboten wurde, erwiderte G. am 18. März 1828: „Ich zeige hiermit an, daß ich Casanova’s Memoiren niemals bezogen und verkauft habe, und dieses Buch auch ohne Verbot nicht verkauft haben würde.“ Er hatte den Grundsatz, daß moralisch gefährliche Litteratur durch seine Buchhandlung nicht verbreitet werden durfte. Außerdem war G. noch litterarisch thätig, so gab er anonym heraus: „Reise von Johann“ (1793), dann das Lustspiel: „Zweimal sterben macht Unfug“ (1800) und noch verschiedene kleine Abhandlungen und Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften etc. Bis zum J. 1838 wurde die Buchhandlung auf Rechnung der Erben fortgeführt, dann aber in demselben Jahre an Cotta in Stuttgart verkauft, welcher die alte Firma zum Theil auch bei neuen Verlagsunternehmungen fortbestehen ließ. Im J. 1868 wurde das Geschäft an Ferdinand Weibert verkauft, welcher das selbe bis zum heutigen Tage unter der alten Firma fortsetzt.
Göschen: Georg Joachim G., berühmter Buchdrucker und Buchhändler in Leipzig. Er wurde am 22. December 1752 zu Bremen geboren. Sein Vater, Johann Reinhard G., war der Sohn eines Arztes, welcher sich in Bremen niedergelassen hatte. Er war Kaufmann, hatte aber durch die Unredlichkeit eines Schiffscapitäns, durch das grausame Strandrecht und durch die Härte seiner Gläubiger und Verwandten sein nicht unbedeutendes Vermögen eingebüßt. Durch diese harten Schläge des Schicksals genöthigt, verließ er seine Vaterstadt Bremen und wandte sich nach Vlotho an der Weser in Westfalen, wo er sich zum dritten Male mit einer Wittwe Stallforth verheirathete und daselbst neu etablirte. Aber auch an dem neuen Orte konnte er sein Geschäft nicht in Schwung bringen. Es traten neue Verluste hinzu, wodurch er sich genöthigt sah, von dort zu flüchten und seine Familie zu verlassen. Wohin er sich gewandt, ist nicht bekannt geworden. Die Verwandten seiner dritten Frau nahmen sich der verlassenen Familie an, nahmen zwei seiner Kinder zu sich, den Stiefsohn aber, Georg Joachim G., versah man mit Reisegeld und sandte ihn nach Bremen zu seinen- Vgl. Hasse, Buchdruckergeschichte, S. 29 u. ff. Lorenz, Zur Erinnerung an Georg Joachim G., Grimma 1861, 4°. Buchner, Beiträge zur Geschichte des deutschen Buchhandels, III. Heft: Wieland und G. Schiller’s Briefwechsel mit Körner, I. S. 66–91. Gruber, Leben Wieland’s, IV. S. 11 ff., 23 ff. Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrgang VI., 2. Thl., S. 933 ff. Laun, Memoiren II. 184 ff. Meusel, Gelehrtes Teutschland. Böttiger, Litterarische [403] Zustände und Zeitgenossen I. 149, 181 ff. Boas, Schiller u. Goethe im Xenienkampfe l. S. 155 etc.