Zum Inhalt springen

ADB:Kiepert, Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kiepert, Heinrich“ von Viktor Hantzsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 133–145, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kiepert,_Heinrich&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 22:36 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kiel, Friedrich
Band 51 (1906), S. 133–145 (Quelle).
Heinrich Kiepert bei Wikisource
Heinrich Kiepert in der Wikipedia
Heinrich Kiepert in Wikidata
GND-Nummer 116168862
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|133|145|Kiepert, Heinrich|Viktor Hantzsch|ADB:Kiepert, Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116168862}}    

Kiepert: Johann Samuel Heinrich K., Kartograph und gründlicher Kenner der antiken Geographie, wurde am 31. Juli 1818 zu Berlin als ältester Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren. Schon in früher Jugend zeigte er einen ausgesprochenen geographischen Sinn. Seit seinem fünften Jahre begann er ohne besondere Anleitung Oertlichkeiten, die er besucht hatte, durch Planzeichnungen aus dem Gedächtnisse wiederzugeben. Namentlich einige Reisen, die er mit seinen Eltern ins Riesengebirge und nach Böhmen unternahm, gaben ihm Anlaß, primitive Straßenkarten und Grundrisse der berührten Städte zu entwerfen. Einige Freunde der Familie, namentlich der Geschichtschreiber Leopold Ranke, riethen deshalb dringend, diese eigenartige Begabung zu pflegen und weiter zu entwickeln. Seit 1828 besuchte der Knabe das Joachimsthal’sche Gymnasium seiner Vaterstadt. Hier wußte ihn der als trefflicher Philolog bekannte Director August Meineke für das classische Alterthum zu begeistern. Da ihm das Lernen leicht fiel, verfügte er über reichliche Mußestunden, die er zu eingehenden geographischen Studien und zu unermüdlicher Uebung im Abzeichnen von Karten und Plänen verwendete. Sein kritischer Sinn führte ihn bei dieser Arbeit bald zu der Erkenntniß, daß die damals gebräuchlichen Schulkarten nach Inhalt und Ausführung viel zu wünschen übrig ließen. Zahlreiche Mängel und Irrthümer, die er bei sorgfältiger Vergleichung bemerkte, regten ihn zu eigenen verbesserten Entwürfen an. Seine ersten Versuche galten der Topographie des antiken Rom. Er zeichnete in großem Maaßstabe auf Grund aller erreichbaren Quellen mehrere Pläne der Stadt für die Zeiten der Könige, der Republik und der Kaiser, dazu Grundrisse des Forums und einiger bemerkenswerther Gebäude, die durch [134] Vermittlung seines Zeichenlehrers auf autographischem Wege vervielfältigt und seinen Mitschülern als ein mit Nutzen gebrauchtes Unterrichtsmittel eingehändigt wurden. 1836 verließ er das Gymnasium und ging zur Universität seiner Vaterstadt über, wo er sich hauptsächlich dem Studium der classischen Philologie widmete. Von seinen akademischen Lehrern beeinflußten ihn zunächst der Grammatiker Carl Gottlob Zumpt, der Alterthumsforscher Philipp August Böckh und der Numismatiker Ernst Heinrich Tölken. Auch knüpfte er Beziehungen zu den Archäologen Eduard Gerhard und Theodor Panofka an. Die tiefsten Anregungen aber empfing er durch den großen Geographen Carl Ritter, für dessen Vorlesungen er eine Reihe von Handkarten entwarf und mit dem ihn bald eine durch fast täglichen Umgang gepflegte enge Freundschaft verband. Ritter veranlaßte ihn auch, mit seinen Karten an die Oeffentlichkeit zu treten. Die ersten Blätter, die er herausgab, waren eine Karte des Fuciner Sees und seiner Umgebungen, 1:300 000, und ein Plan und Längendurchschnitt des Abzugscanals, den der Kaiser Claudius zur Austrocknung dieses Sees anlegte. Beide wurden in Kupfer gestochen dem Werke: „Der Fuciner See“ von Gustav Kramer (Berlin 1839) beigegeben. Sie fanden wegen ihrer sorgfältigen, auf gründlicher Ausnutzung aller erreichbaren Quellen beruhenden Ausführung bei den Sachkennern ungetheilten Beifall und brachten ihren Urheber trotz seiner Jugend in den Ruf eines umsichtigen und gewissenhaften Kartographen. Seine nächste Arbeit war eine Karte von Phrygien, die in einer Abhandlung von Joseph Franz[WS 1]: „5 Inschriften und 5 Städte in Kleinasien“ (Berlin 1840) erschien. Damit betrat er zuerst den Boden der antiken Topographie dieser Halbinsel, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigen sollte. In demselben Jahre wendete er sich auch zum ersten Male der Erforschung Palästinas zu, die ihm gleichfalls mehrere Jahrzehnte hindurch vieles verdankte. Auf Ritter’s Vorschlag übertrug ihm nämlich der amerikanische Orientalist Eduard Robinson, der verdienstvolle Begründer der wissenschaftlichen biblischen Archäologie, die Bearbeitung der Routenaufnahmen, die er als Frucht einer Reise durch das heilige Land mitgebracht hatte. Als glänzende Lösung dieser schwierigen Aufgabe erschien im Anschluß an Robinson’s Reisewerk (Palästina und die südlich angrenzenden Länder, Halle 1841) ein Atlas von 5 Blättern (Palästina 1:400 000, Sinaihalbinsel und Peträisches Arabien 1:800 000, Plan von Jerusalem 1:10 000, Umgebungen von Jerusalem 1:100 000, der Sinai 1:100 000) nebst erläuterndem Memoire.

Kurz darauf führte sich K. auch durch ein selbstständiges Werk in die gelehrte Welt ein, nämlich durch die 1. Lieferung seines „Topographisch-historischen Atlas von Hellas und den hellenischen Colonien“ (Berlin 1841–46, 24 Bl. mit begleitendem Text; Supplement 1851; 3. Auflage 1871), der durch eine Vorrede Ritter’s empfohlen und unter dessen stetem wohlwollenden Beirath fortgesetzt und zu Ende geführt wurde. Dieses ausgezeichnete Werk wurde von den Sachverständigen als die erste wahrhaft kritische Leistung auf dem Gebiete der antiken Topographie von Hellas seit dem großen d’Anville[WS 2] gerühmt. Während der Ausarbeitung dieser Karten war es dem Verfasser immer klarer geworden, daß die zahllosen Widersprüche der Quellen nur durch ausgiebige eigene Untersuchungen an Ort und Stelle gelöst werden könnten. Deshalb schwebte ihm immer der Wunsch vor der Seele, eine größere Reise nach Griechenland und Vorderasien antreten zu können. Aber Bedenken finanzieller Natur ließen diesen Plan zunächst scheitern. Es bedurfte eines äußeren Anstoßes, ehe er sich entschloß, ihn dennoch auszuführen. 1839 waren nämlich die preußischen Generalstabsofficiere v. Moltke, Fischer und v. Vincke-Olbendorf von einer längeren und sehr ergebnißreichen Recognoscirungsreise [135] durch das östliche Kleinasien heimgekehrt. Für die Bearbeitung ihrer werthvollen Ortsbestimmungen und Routenaufnahmen wurde eine geeignete Kraft gesucht. Carl Ritter, dem die Herstellung einer brauchbaren Karte Kleinasiens seit vielen Jahren sehr am Herzen lag, lenkte die Aufmerksamkeit der maaßgebenden Stellen auf K. Dieser nahm den ehrenvollen Auftrag an, hielt aber jetzt die Gelegenheit für gekommen, sich erst persönlich in dem Lande umzusehen, welches darzustellen man ihn berufen wollte. Im August 1841 traf er in Constantinopel ein. Hier verweilte er einen Monat, um sich mit den orientalischen Lebensverhältnissen einigermaßen vertraut zu machen und Erkundigungen über den vortheilhaftesten Reiseweg einzuziehen. Dann besuchte er zunächst die Gegend von Brussa und bestieg zwei Mal den Olymp. Hierauf ritt er durch Mysien und Lydien, untersuchte flüchtig die Ruinenfelder von Pergamon und Magnesia, erreichte trotz schwerer Strapazen ohne Unfall Smyrna und segelte Anfang October nach der Insel Lesbos, von der er eine neue Karte herzustellen beabsichtigte. Leider befiel ihn nach mehrwöchentlicher eifriger Thätigkeit ein heftiges Fieber, das den ganzen November hindurch anhielt und ihn schließlich nöthigte, sich nach dem gesünderen Orte Tschanak Kalessi am Ostufer der Dardanellen zu begeben, wo er den ungewöhnlich rauhen und stürmischen Winter mit der praktischen Erlernung der türkischen Sprache und der Ausarbeitung seiner Vermessungen und Recognoscirungen zubrachte. Eine Periode günstiger Witterung im Januar benutzte er zu einem Ausfluge in die nördliche Troas, wo er namentlich die Flußthäler des Granikos und des Skamandros durchforschte. Im Frühjahr 1842 durchwanderte er den thrakischen Chersonnes, dann die Inseln Tenedos, Imbros und Samothrake, endlich die äolische Küste und die Gegend um Ephesus. Nach einem kurzen Aufenthalte in Athen traf er Mitte August wieder in Deutschland ein. Als Ausbeute brachte er eine Reihe wichtiger Vermessungen und topographischer Aufnahmen, sowie mehrere zum Theil bedeutsame Inschriften mit, die im 2. Bande des „Corpus inscriptionum graecarum“ Aufnahme fanden.

Diese Reise war für Kiepert’s wissenschaftliche Entwicklung von höchster Bedeutung. Hatte sie ihm doch Gelegenheit geboten, einige historische Landschaften, die er bisher nur aus litterarischen Quellen kannte, mit eigenen Augen zu sehen. Doch hatte sie ihm auch die Ueberzeugung verschafft, daß seine bisherigen Sprachkenntnisse zu einem gründlichen und wahrhaft fördernden Studium der antiken Topographie Kleinasiens noch nicht ausreichend seien. Deshalb wendete er sich bald nach der Heimkehr unter der Leitung von Heinrich Petermann[WS 3] dem Studium des Arabischen, des Persischen und des Armenischen zu. Gleichzeitig begann er auch mit der Bearbeitung einer Preisfrage, welche die Pariser Académie des Inscriptions 1842 gestellt hatte. Sie verlangte eine Untersuchung der topographischen Einzelheiten des Kriegsschauplatzes zwischen dem römischen und dem neupersischen Reiche vom 3. bis zum 7. Jahrhundert nach den Berichten der classischen und orientalischen Geschichtschreiber und den Ergebnissen aller modernen Localforschungen und Reiseberichte, sowie die Beigabe von Specialkarten. Kiepert’s Bearbeitung dieses schwierigen Themas ging nur langsam von Statten und fand erst im Sommer 1846 ihren Abschluß. Das Werk gewann den ausgesetzten Preis von 2000 Franken, blieb aber ungedruckt. In der Zwischenzeit vollendete er noch eine Reihe kleinerer Arbeiten. Zunächst veröffentlichte er eine Abhandlung über das von ihm untersuchte sogenannte Monument des Sesostris bei Smyrna (Archäologische Zeitung 1843, Nr. 3, S. 33–46, mit Tafel) und steuerte zu der Dissertation seines Freundes Ernst Guhl (Ephesiaca, Berlin 1843) einen Plan von [136] Ephesus und eine Karte der umliegenden Gegend bei. Am Weihnachstage desselben Jahres verheirathete er sich mit der Predigerstochter Siegelinde Jungk. Bald darauf gab er eine dem neuesten Stande der Kenntnisse entsprechende Karte von Kleinasien in 6 Blättern, 1:1 000 000, eine Karte des Türkischen Reiches in Asien; 1:2 500 000, beide mit Verwerthung seiner eigenen Routenaufnahmen und derjenigen der oben genannten preußischen Officiere, sowie eine neue Auflage seiner Karte von Palästina nach Robinson heraus (sämmtlich Berlin 1844). Auch vollendete er einen Bibelatlas in 8 Karten zu Lisco’s Bibelwerk, der allerdings erst nach einigen Jahren im Druck erschien (Berlin 1846, 3. Aufl. 1854).

Unterdessen veranlaßte ihn der Wunsch nach möglichster Sicherung seines jungen Hausstandes, sich nach einer festen Stellung umzusehen. Deshalb folgte er 1845 einem Rufe nach Weimar zur Leitung der geographischen Abtheilung des dortigen Landes-Industrie-Comptoirs, das im 18. Jahrhundert von Friedrich Justin Bertuch begründet und zu Ansehen gebracht, dann aber durch den altersschwachen C. F. Weiland[WS 4] vernachlässigt und durch jüngere Unternehmungen, namentlich durch die rührige geographische Anstalt von Justus Perthes in Gotha weit überflügelt worden war. K. widmete dem Institute seine besten Kräfte und suchte den Verfall aufzuhalten, da es aber an Geldmitteln und an tüchtigen technischen Hülfskräften fehlte, so blieben seine Bemühungen im wesentlichen vergeblich. Doch waren sie für ihn selbst insofern erfolgreich, als er sich volle Vertrautheit mit allen Arten und Einzelheiten der kartographischen Technik erwarb. Zunächst bemühte er sich, einige ältere Kartenwerke des Verlags durch Verbesserungen und Umarbeitungen wieder marktfähig zu machen, so den Historisch-geographischen Atlas der alten Welt für den Schulgebrauch in 16 Karten (8. Aufl. 1848, 18. Aufl. 1878), den Compendiösen allgemeinen Atlas der Erde und des Himmels in 35 Karten (10. Aufl. 1850, 15. Aufl. 1874), den Schulatlas der ganzen Erde in 25 Blatt (3. Aufl. 1850, 4. Aufl. 1853) und einige Erd- und Himmelsgloben. Auch bearbeitete er selbst ein Heft Erläuterungen zum physikalischen Erdglobus (1846), eine Anzahl Wandkarten zum Schulgebrauch (Altgriechenland 1847; Altitalien 1850; Umgebung von Rom 1850; Römisches Reich 1852), mehrere Handkarten einzelner Erdtheile und Länder (1847: Uebersicht der Naturverhältnisse von Europa; Scandinavien und die russischen Ostseeprovinzen; Spanien und Portugal; Europäische Türkei; Vorderindien; 1848: Deutschland; Die Indusländer nebst Afghanistan und Süd-Turkistan; 1849: Polen und Westrußland; Walachei; Griechenland; Australien; 1850: Uebersicht der Naturverhältnisse von Amerika; Italien; Königreich beider Sicilien; Pommern; 1851: Amerika; Bosnien; Dalmatien und Montenegro; Ungarn mit seinen Nebenländern; Ober- und Mittelitalien; Hannover; Braunschweig; Oldenburg und die Hansestädte; 1852: Amerika; Nordamerika und Westindien; Vereinigte Staaten; Mexico, Texas und Californien; Niederlande und Belgien), sowie einen Kleinen physikalisch-geographischen Atlas in 5 Karten (1850). Da er aber allmählich die Ueberzeugung gewann, daß es ihm nicht gelingen würde, den Niedergang des Instituts aufzuhalten, fühlte er sich in Weimar nicht mehr am rechten Platze, und es kam ihm daher ein Ruf des Buchhändlers Dietrich Reimer sehr erwünscht, der ihn aufforderte, eine Reihe umfassender kartographischer Arbeiten für seinen Verlag zu übernehmen und zu diesem Zwecke nach Berlin überzusiedeln. Ende 1852 folgte er diesem Rufe, doch leitete er in Ermangelung einer anderen Kraft noch mehrere Jahre von seinem neuen Wohnorte aus die Unternehmungen der Weimaraner Anstalt, namentlich die Fortführung der von ihm begonnenen Arbeiten (1853: Erdkarte in Mercators Projection; [137] Planigloben; Wandkarte der alten Welt für die Zeit des persischen und macedonischen Reiches; Europäische und Asiatische Türkei; Britische Inseln; Umgegend von Berka an der Ilm; 1854: Westrußland; Afrika; Asien; 1855: Australien; Südamerika; Vereinigte Staaten; 1856: Württemberg und Baden). Allmählich aber löste er seine Beziehungen zu Weimar ganz. Trotzdem gab man dort noch Jahrzehnte lang viele hier nicht näher aufzuzählende Karten unter seinem Namen heraus, was er stets als einen groben Mißbrauch empfand.

Mit der Uebersiedelung Kiepert’s nach Berlin eröffnete sich ihm sogleich ein weiter und vielseitiger Wirkungskreis. Den Haupttheil seiner Zeit und Kraft nahmen die Arbeiten für Dietrich Reimer’s Kartenverlag in Anspruch, in dem fortan fast alle seine Werke erschienen und den er durch seine Leistungen bald zu hohem Ansehen erhob. Ein Verzeichniß seiner hierher gehörigen Arbeiten enthält der 1895 erschienene Verlagskatalog dieser Firma. Sein erstes Unternehmen war die Fortführung des seit J. L. Grimm’s[WS 5] Tode ins Stocken gerathenen Atlas von Asien zu Carl Ritter’s Allgemeiner Erdkunde. Auf Grund der besten damals zugänglichen Quellen vollendete er innerhalb zweier Jahre (1852–54) die 3. und 4. Lieferung dieses Kartenwerkes, enthaltend 2 Blätter über Arabien, 1:6 000 000, 2 über Iran und Turan, 1:5 000 000 und 4 über die Euphrat- und Tigrisländer, 1:1 500 000. Auch für den Text des[WS 6] Hauptwerkes lieferte er umfangreiche Beiträge, so daß namentlich die beiden letzten Bände über Kleinasien fast ganz von ihm herrühren. Eine wichtige und außergewöhnlich ehrenvolle Anerkennung seiner Leistungen brachte ihm bereits das Jahr 1853. Auf Carl Ritter’s Vorschlag wurde er nämlich zum ordentlichen Mitgliede der philosophisch-historischen Classe der kgl. preußischen Akademie der Wissenschaften ernannt. In seiner Antrittsrede vom 6. Juli 1854 (Bericht über die Verhandlungen der Akademie, S. 350–352) wies er darauf hin, daß er seine Kraft vor allem der Vervollkommnung der antiken Geographie und Topographie im Sinne des von ihm hochgeschätzten Bourguignon d’Anville widmen wolle, und August Böckh nahm in seiner Erwiderung diesen Gedanken auf und begrüßte ihn als „unsern neuen d’Anville“. Als Mitglied der Akademie machte er auch von seinem Rechte Gebrauch, ohne vorausgegangene Habilitation Vorlesungen in der Universität abzuhalten, doch beschränkte er sich bis zu Ritter’s Tode lediglich auf das Fach der classischen Länder- und Völkerkunde. Dasselbe Jahr 1853 eröffnete ihm noch einen weiteren Wirkungskreis, indem er in nähere Beziehungen zu der Berliner Gesellschaft für Erdkunde trat und zum ständigen kartographischen Mitarbeiter der von ihr herausgegebenen Zeitschrift für allgemeine Erdkunde berufen wurde. Als solcher hat er für diese Zeitschrift und ihre Fortsetzungen in den Jahren 1853–90 nicht nur eine Reihe von Abhandlungen beigesteuert, sondern auch nicht weniger als 78 Karten entworfen, die im einzelnen aufzuzählen hier nicht der Ort sein kann, umsomehr als ein Verzeichniß bereits in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde XXVII, Bl. 7 erschienen ist. Gleich im 1. Jahrgange (S. 49–58) führte er sich durch einen Aufsatz: „Zur Kartographie und Statistik von Spanien“ ein. Außerdem vollendete er 1853 noch mehrere selbstständige Karten: Generalkarte der europäischen Türkei, 1:1 000 000; Georgien, Armenien und Kurdistan; sowie Karte des Türkischen Reiches in Asien und Constantinopel mit dem Bosporus. Ebenso fruchtbar war das folgende Jahr, in dem er zunächst nach 15jähriger Arbeit das „Memoir über die Construction der Karte von Kleinasien und Türkisch-Armenien in 6 Bl. von v. Vincke, Fischer, v. Moltke und Kiepert, nebst Mittheilungen über die physikalisch-geographischen Verhältnisse [138] der neu erforschten Landstriche“ abschloß, außerdem Berichte über Fresnel’s und Oppert’s Entdeckungen in Babylonien (Zeitschr. f. Allg. Erdk. II, 248–255) und über die in Ortsnamen und Mythen vorliegenden Sprachreste des alten Kleinasiens abstattete (Verh. d. Akad. 1854, S. 175–176) und überdies Karten der Kaukasusländer, 1:1 500 000, Kleinasiens in gleichem Maaßstabe und der Länder an der südlichen und mittleren Ostsee, 1:2 000 000 veröffentlichte. Im nächsten Jahre folgte dann die 1. Lieferung eines groß angelegten Neuen Handatlas über alle Theile der Erde in 45 theils in Kupfer gestochenen, theils lithographirten Karten (1. Ausgabe 1855–60; 20 Ergänzungsblätter 1874; 2. Ausgabe 1880–86; 3. Ausgabe, bearbeitet von Richard Kiepert 1893–95; außerdem kleinere Ausgaben in 18 und 21 Karten), der durch streng kritische Auswahl des Stoffes, klare und genaue Zeichnung, möglichste Correctheit des Stiches und sorgfältige Namenschreibung weitgehende Anforderungen befriedigte; ferner eine Generalkarte des Türkischen Reiches in Europa und Asien, 1:3 000 000, und eine Reihe von Blättern zur Erläuterung der neuesten, durch die Aufsuchung der Franklin’schen Expedition veranlaßten Polarforschungen. 1856 erschienen zwei Abhandlungen über die geographische Anordnung der Namen arischer Landschaften im ersten Fargard des Vendidad (Monatsberichte d. Akad., S. 621–47, mit Tafel) und über neue Aufnahmen der Engländer in Assyrien (Zeitschr. f. allg. Erdk. N. F. I, S. 239–43), sowie eine große achtblättrige Erdkarte in Mercator’s Projection; 1857 eine Untersuchung über die persische Königsstraße nach Vorderasien (Monatsberichte d. Akad., S. 123–40, mit Tafel), eine neue, nach fünfjähriger Arbeit abgeschlossene Uebersichtskarte von Palästina und Phönicien, 1:800 000, nach den Messungen und Beobachtungen von Eduard Robinson und Ely Smith (in E. Robinson, Neue biblische Forschungen, Berlin 1857), eine Reisekarte der Fränkischen Schweiz, 1:80 000 und eine Karte der britischen Besitzungen in Ostindien, 1:8 000 000; 1858 endlich Karten von Armenien und Kurdistan, 1:1 000 000, von Mittelamerika, 1:2 000 000 und vom nördlichen tropischen Amerika, 1:4 000 000, sowie eine Reisekarte der Schweiz, 1:250 000.

Eine wichtige Veränderung brachte das Jahr 1859. Die Universität München wünschte ihn für einen neuen Lehrstuhl zu gewinnen. Um ihn jedoch für Berlin zu erhalten, ernannte man ihn dort zum außerordentlichen Professor der Geographie. Sein Lehrauftrag gewann an Bedeutung, als er nach dem kurz darauf erfolgten Tode Carl Ritter’s der einzige Vertreter dieser Wissenschaft an der Hochschule war. Er erweiterte nun den bis dahin sehr beschränkten Kreis seiner Vorträge und las vor einem anfangs wenig zahlreichen, allmählich aber sich erweiternden Hörerkreise über historische Geographie, Geschichte der Erdkunde und der Entdeckungen, antike Topographie von Griechenland, Italien, Kleinasien und Palästina, gelegentlich auch über allgemeine Ethnographie. Diese vermehrte Thätigkeit beeinträchtigte indeß keinswegs seine sonstige wissenschaftliche Production. Vielmehr veröffentlichte er noch 1859 eine Abhandlung über die geographische Stellung der nördlichen Länder in der phönikisch-hebräischen Erdkunde (Monatsberichte d. Akad., S. 191–220), ferner durch die Kriegsereignisse jenes Jahres veranlaßt Karten von ganz Italien und vom Kriegsschauplatz in Oberitalien, 1:800 000, weiterhin eine sehr geschätzte Uebersichtskarte der Länder vom Rhein bis Paris, 1:666 666, zwei Geschichtskarten zum 1. Bande von Eduard v. Wietersheim’s Geschichte der Völkerwanderung und eine für Schulzwecke bestimmte Sammlung von 8 Karten zur alten Geschichte. Die pädagogische Tendenz dieses Werkes fand Anklang, und so entschloß sich K., dem Schulkartenwesen von nun an einen beträchtlichen Theil seiner Arbeitskraft zu widmen. Bereits 1860 begann [139] er ein großes Schulwandkartenwerk, dessen Vervollständigung und stete Verbesserung ihn bis an seinen Tod beschäftigte. Es umfaßte nach seiner Fertigstellung in mehreren Serien theils physikalische, theils politische Wandkarten der Planigloben, der Erdtheile, der bedeutendsten europäischen Länder, einiger preußischer Provinzen und der wichtigsten historischen Landschaften (Erdkreis der Alten, biblischer Erdkreis, Palästina, Alt-Griechenland, Alt-Kleinasien, Reiche der Perser und Macedonier, Alt-Italien, Alt-Latium, Umgebung von Rom, Römisches Reich, Alt-Gallien nebst Theilen von Alt-Britannien und Alt-Germanien). Später wurde es mit dem gleichfalls bei Dietrich Reimer erschienenen Schulwandkartenatlas seines Sohnes Richard vereinigt. Auch für die Hand der Schüler hat K. seit 1860 mehrere, zum Theil in vielen Auflagen verbreitete Kartenwerke herausgegeben: einen Kleinen Atlas der neueren Geographie in 16 Karten (1863, 2. Aufl. 1881), später Kleiner Handatlas genannt, einen Größeren Schulatlas in 27 Karten, gemeinsam mit C. Adami bearbeitet (1864, 8. Aufl. 1883), einen Elementaratlas für preußische Volksschulen in 6 Karten (1864), einen Kleinen Schulatlas für die unteren und mittleren Klassen in 23 Karten mit Sonderausgaben für die verschiedenen Landestheile (1869, 23. Aufl. 1900), eine Schulhandkarte von Palästina, 1:800 000 (1874, 5. Aufl. 1891), ferner in Gemeinschaft mit Karl Wolf einen Historischen Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte in 36 Karten (1879, 6. Aufl. 1893) und einen Schulatlas der alten Welt in 12 Karten (1883). Mehrere von diesen Schulkartenwerken sind auch in fremdsprachlichen Ausgaben erschienen.

Ueber diesen vielseitigen pädagogischen Arbeiten vernachlässigte er aber auch seine streng wissenschaftlichen Studien nicht. 1860 hielt er einen Vortrag über die Schiffahrt der Alten von Indien bis China (Monatsberichte d. Akad., S. 461–62) und gab eine Karte des nördlichen Mexiko, 1:2 000 000, eine Carte de la Syrie méridionale, eine Uebersichtskarte von Mitteleuropa, eine neue Auflage seiner großen Karte von Kleinasien und zur Veranschaulichung der durch den letzten Krieg veränderten politischen Verhältnisse von Italien eine Specialkarte von Ober- und Mittelitalien heraus. Das folgende Jahr 1861 brachte außer zwei nur theilweise gedruckten Abhandlungen über den Volksnamen Leleger und über Herkunft und geographische Verbreitung der Pelasger (Monatsberichte d. Akad., S. 114–32 u. 704–5), einer Karte der Canarischen Inseln, 1:1 000 000, und einer Uebersichtskarte, 1:3 000 000, zu H. Petermann’s Reisen im Orient (enthalten im 2. Bande von dessen Reisewerk, Leipzig 1861) die erste Ausgabe des berühmten Atlas antiquus in zunächst 10, später 12 Karten zur alten Geschichte mit Namensverzeichniß. Dieses Werk machte Kiepert’s Namen bei Allen bekannt, die sich mit classischen Studien beschäftigten. Es trat einen Siegeszug durch die ganze Welt an und wurde in mehreren hunderttausend Exemplaren in deutschen, englischen, amerikanischen, französischen, italienischen, holländischen und russischen Ausgaben verbreitet.

In den nächsten Jahren wurde Kiepert’s kartographische Production wesentlich durch die politischen Ereignisse beeinflußt, so durch die Intervention der französischen Truppen in Mexico (Map of Mexico, 1:4 000 000, Der mexikanische Staat Puebla, 1:500 000, Umgebung von Mexiko bis Veracruz, 1:1 000 000, sämmtlich 1862), die Wirren in Südamerika (Der Staat Paraguay nach Alfred du Graty, 1:2 000 000, Aufnahmen im Hochlande von Neu-Granada nach Agostino Codazzi, 1:800 000, beide 1862), die Grenzconflicte in Persien (Map of Aderbeijan, 1:800 000, 1863), die Unruhen in Hinterindien (Die französische Provinz Basse-Cochinchine nach de Foucauld, [140] 1:2 000 000, 1864), die Kämpfe der Türkei gegen ihre Vasallenstaaten (Das Fürstenthum Zrnagora, 1:500 000, 1862; Carte générale de l’Empire Ottoman, 1:3 000 000, neue Ausgabe 1865) und die bedrohliche Zuspitzung der innerpolitischen Zustände in Preußen (Die Wahlbezirke zum preußischen Abgeordnetenhause, 1862–63; 7 Jahre preußischer Verfassungsgeschichte erläutert durch vergleichende graphische Darstellung der Parteien des Abgeordnetenhauses, 1863). Auch bearbeitete er verschiedene Routenaufnahmen, die einige Reisende in den letzten Jahren aus fremden, noch wenig erforschten Ländern mit heimgebracht hatten (Uebersichtskarte der Reise der kgl. preußischen Gesandtschaft nach Persien, 1:2 000 000, im 1. Bande von Heinrich Brugsch’s Reisebericht, Leipzig 1862; Karte von Sennâr nach A. v. Barnim und R. Hartmann, 1:2 000 000; Vorläufige Skizze von C. von der Decken’s 2. Reise von der afrikanischen Ostküste zum Kilimandjaro, 1:2 000 000, nebst einer Karte dieses Schneegebirges, 1:500 000; Sperling’s Reise im westlichen Kleinasien, 1:1 500 000, sämmtlich 1863; Heinrich Barth’s Reise durch die europäische Türkei, 1:500 000; Routen in Hocharmenien nach Julius Bluhm, 1:300 000, beide 1864; Guarmani’s Reise nach dem nördlichen Central-Arabien, 1:4 000 000; G. Schweinfurth’s Reise an der Westküste des Roten Meeres, 1:4 000 000, beide 1865).

Eine besonders schwierige und verantwortungsreiche Aufgabe trat 1863 an ihn heran, indem er einer schon vor Jahren erfolgten Aufforderung Theodor Mommsen’s nachkommend mit der Herstellung von Karten begann, die dem Corpus inscriptionum latinarum eingefügt wurden. Nicht weniger als 30 Blätter, in denen eine Unsumme von mühseligster und gewissenhaftester Kleinarbeit verborgen liegt, steuerte er im Laufe der Jahre zu den Bänden des großen Unternehmens bei (Verzeichniß in der Geogr. Zeitschrift VII, S. 91). 1864 wurde ihm die Direction der Topographischen Abtheilung des kgl. preußischen statistischen Bureaus übertragen. Dieses Amt brachte neue zeitraubende Pflichten mit sich. Namentlich mußte er sich viele Jahre hindurch mit den Vorbereitungen zur Herstellung eines vollständigen amtlichen Ortschaftenverzeichnisses der deutschen Staaten beschäftigen. Infolge dieser Zersplitterung seiner Arbeitskräfte mußte seine sonstige schriftstellerische Thätigkeit für einige Zeit etwas zurücktreten. Deshalb vollendete er 1864 außer einer durch den Schleswig-Holsteiner Krieg veranlaßten Karte von Dänemark nur einen Beitrag zur alten Ethnographie der iberischen Halbinsel (Monatsberichte d. Akad., S. 143–165) und im folgenden Jahre eine sechsblättrige Karte des Russischen Reiches in Europa, 1:3 000 000. Als 1866 in Deutschland und Italien der Krieg ausbrach, bemühte er sich auf Wunsch seines Verlegers, die Kriegsschauplätze durch eine Reihe von rasch aufeinander folgenden Karten zu veranschaulichen (Karte der politischen Lage Deutschlands am 14. Juni 1866, 1:3 000 000; Mitteldeutschland; Nordwestliches Deutschland; Specialkarte des Kriegsschauplatzes in Ostdeutschland, 1:320 000; Brandenburg, Schlesien und Posen mit Einschluß des Königreichs Sachsen; Böhmen, Mähren und Oesterreich; Specialkarte des Kriegsschauplatzes im nordwestlichen Böhmen, 1:300 000; Südöstlicher Kriegsschauplatz im Juli 1866, 1:600 000; Nähere Umgebung von Wien, 1:100 000; Specialkarte von Ober- und Mittelitalien; Venezien, 1:800 000; das Festungsviereck, 1:340 000; Deutschland nach den Friedensschlüssen zu Berlin und Prag, 1:3 000 000). Daneben widmete er sich aber auch nach wie vor, soweit es seine Zeit irgend erlaubte, der Construction und kartographischen Wiedergabe von Reiserouten und topographischen Vermessungen. So entstanden unter Anderem folgende Karten: Candia nach Spratt, 1:500 000; Senegambien nach L. Faidherbe, Brossard de Corbigny und [141] A. Vallon, 1:2 000 000 (beide 1866), Uebersichtskarte der projectirten Eisenbahnlinie zwischen der Donau und Saloniki (in J. G. v. Hahn, Reise von Belgrad nach Saloniki, Wien 1868), Karte der Flußgebiete des Drin und des Wardar, 1:500 000 (in J. G. v. Hahn, Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar, in den Denkschriften d. kaiserl. Akad. d. Wiss. zu Wien 1869, phil.-hist. Cl., Bd. 16), das Donaudelta nach T. Spratt, 1:500 000, und Karte der Umgegend von Axum und Adoa in Tigre nach Wilhelm Schimper (beide 1869). Außerdem beschäftigte ihn um diese Zeit noch eine Untersuchung über die älteste Landes- und Volksgeschichte von Armenien (Monatsberichte d. Akad. 1869, S. 216–43, mit Tafel).

In demselben Jahre erging an ihn der ehrenvolle Auftrag, die in Vorbereitung begriffenen Karten zu dem Werke des Kaisers Napoleon III. über die Feldzüge Cäsar’s einer kritischen Durchsicht zu unterziehen. Infolge der Verbindungen, die er bei dieser Gelegenheit mit verschiedenen maßgebenden Persönlichkeiten Frankreichs anknüpfte, erhielt er eine Einladung zur Theilnahme an der feierlichen Eröffnung des Suezcanals im November 1869. Da er sich der Hoffnung hingab, an diesen Besuch Aegyptens eine Studienreise durch Palästina anschließen zu können, nahm er die Einladung an und erbat vom preußischen Ministerium eine Unterstützung. Nach längeren Verhandlungen stellte es sich heraus, daß staatliche Mittel zu diesem Zwecke nicht bereit gestellt werden konnten, doch erklärte sich die Akademie der Wissenschaften und die Berliner Gesellschaft für Erdkunde geneigt, einen erheblichen Kostenbeitrag aufzubringen. K. faßte deshalb den Entschluß, die geplante Reise bis nach Kleinasien auszudehnen, wo er an Ort und Stelle eine Reihe von Zweifeln zu lösen gedachte, welche ihm bei einigen Arbeiten aufgestiegen waren, die er in den letzten Jahren über dieses Land veröffentlicht hatte (Beiträge zur inschriftlichen Topographie Kleinasiens, in den Monatsberichten d. Akad., 1863, S. 307–23; N. Chanykof’s Routen im nördlichen Kleinasien, 1:1 000 000, 1866; Carte de l’Asie Mineure contenant les itinéraires de P. Tchihatchef en 1847–63, 1:2 000 000, 1867). Im Frühjahr 1870 begab er sich, begleitet von seinem Sohne Richard und dem jungen Arzte P. Langerhans, zunächst zu kurzem Aufenthalte nach Unterägypten, dann nach Palästina. Hier zog ihn namentlich das Ostjordanland an, das er drei Wochen lang durchwanderte und in dem er vor allem die Ruinenstätten von Gadara, Gerasa und Philadelphia aufnahm (Bericht in der Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde V, 1870, S. 261–265). Dann segelte er über Cypern nach Rhodus, um von hier aus in das damals noch völlig unerforschte Innere Kariens vorzudringen und das Flußgebiet des Mäander und des Marsyas, sowie die Küsten des Keramischen Meerbusens aufzunehmen. Ein unerwartetes Ende fand die Reise durch den Ausbruch des deutsch-französischen Krieges, der Kiepert’s beide Begleiter zu den Fahnen rief. In Berlin begann er sofort wieder eine umfassende Thätigkeit. Zunächst gab er auf Wunsch seines Verlegers D. Reimer eine Reihe von Karten heraus, auf denen man den Verlauf des Feldzuges verfolgen konnte. Den Aufmarsch der Truppen zeigte seine Eisenbahnkarte von Deutschland 1:3 000 000, die Vertheidigung der Küsten eine Karte der norddeutschen Küstenländer von der holländischen bis zur russischen Grenze 1:1 000 000. Den eigentlichen Kriegsschauplatz veranschaulichten eine Uebersichtskarte von Frankreich mit den Departementsgrenzen 1:3 000 000, sowie Specialkarten von Westdeutschland, Ostfrankreich 1:1 250 000, Elsaß-Lothringen 1:250 000, Nordfrankreich und Belgien. Besondere Beachtung fand seine Specialkarte der deutsch-französischen Grenzländer 1:666 666 mit Angabe der Sprachgrenze, auf der man nicht nur das Vorrücken [142] der deutschen Truppen verfolgen, sondern auch bei den Verhandlungen über den Friedensschluß die auftauchenden Vorschläge über die neue Grenzführung verfolgen konnte. K. forderte öffentlich, daß keine deutschsprechende Gemeinde in französischem Besitz gelassen werden sollte. Als die vorläufigen Grenzbestimmungen seinen Wünschen nicht entsprachen, wendete er sich mit einer eingehend begründeten Vorstellung an den Feldmarschall Moltke, und dieser Darlegung ist es mit zu verdanken, daß der Frankfurter Friedensvertrag einen Gebietsaustausch festsetzte, der im wesentlichen den Vorschlägen Kiepert’s entsprach. Er selbst berichtete darüber in der Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde VI, 1871, S. 273–88 mit Karte 1:120 000. Später fand er noch zwei Mal Gelegenheit, seine geographischen Kenntnisse in den Dienst der hohen Politik zu stellen: 1872, als der deutsche Kaiser als Schiedsrichter die englisch-amerikanische Streitfrage wegen des San Juan-Archipels zu entscheiden hatte, und 1878, als Fürst Bismarck während des Berliner Congresses seinen Rath bei der Feststellung der neuen Grenzen auf der Balkanhalbinsel zu hören wünschte.

In den ersten Jahren nach dem deutsch-französischen Kriege beschäftigte er sich zunächst mit der Ordnung und Sichtung seiner letzten Reiseergebnisse, doch ging die Arbeit langsam von Statten, besonders seit er 1874 zum ordentlichen Professor ernannt und damit in einen erweiterten Pflichtenkreis berufen worden war. Desshalb trat vorläufig nur weniges an die Oeffentlichkeit, so eine Abhandlung zur Topographie des alten Alexandria (Ztschr. d. Ges. f. Erdkunde VII, 1872, S. 333–49 mit einem Plan 1:20 000). Nach wie vor richtete er sein Hauptaugenmerk auf die Verbesserung der Karte Vorderasiens und trug zu diesem Zwecke manchen Baustein heran, namentlich eine Skizze der Gegend zwischen Trapezunt und Baiburt zur Erläuterung des Zuges der 10 000 Griechen 1:500 000 (1871), drei Abhandlungen über die Lage der armenischen Hauptstadt Tigranokerta, über die Zeit der Abfassung des dem Moses von Chorene zugeschriebenen geographischen Compendiums (Monatsberichte d. Ak. 1873, S. 164–210 mit Tafel, u. S. 599–600) und über den alten Oxuslauf (Ztschr. d. Ges. f. Erdkunde IX, 1874, S. 266–75), eine Uebersicht über G. Hirschfeld’s archäologische Reiseroute im südwestlichen Kleinasien (1874), eine Karte von Samos 1:300 000 nach T. Spratt und R. Nasse (1875), mehrere Karten und Pläne in dem Reisehandbuch Carl Baedeker’s über Palästina und Syrien (Leipzig 1875) und einen Bericht über Franz Stolze’s Reise im südlichen Persien (Ztschr. d. Ges. f. Erdkunde XII, 1877, S. 210–14). Auch die Fortschritte der Entdeckungen in Afrika suchte er kartographisch festzustellen (Das kyrenäisch-libysche Küstenland nach T. A. B. Spratt mit den Routen von Gerhard Rohlfs 1:1 500 000, 1871; 2 den Gang der afrikanischen Forschungen seit dem Alterthum darstellende Karten nebst Erläuterungen in der Ztschr. d. Ges. f. Erdkunde VIII und im 1. und 2. Heft der von derselben Gesellschaft herausgegebenen Beiträge zur Entdeckungsgeschichte Afrikas, 1873–74). Außerdem lieferte er noch gelegentlich einzelne Kartenbeigaben für die Werke befreundeter Gelehrter, so zu Emil Hübner’s Inscriptiones Hispaniae christianae (Berlin 1871) Und Inscriptiones Britanniae christianae (Berlin und London 1876) und zu Wilhelm v. Giesebrecht’s Geschichte der deutschen Kaiserzeit (1. Band, 4. Auflage, Braunschweig 1873), ferner eine kurze und klare Auseinandersetzung über topographische Beobachtung und Zeichnung für die von Georg Neumayer herausgegebene Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen (Berlin 1875, S. 39–48) und eine Anzahl von Aufsätzen verschiedensten Inhalts für die seit 1875 von seinem Sohne Richard geleitete Zeitschrift Globus.

[143] Eine neue Epoche gesteigerter kartographischer Thätigkeit setzte 1876 mit dem Ausbruche der kriegerischen Ereignisse auf der Balkanhalbinsel ein. Damals veröffentlichte er in rascher Folge, meist auf Grund schon früher erschienener Vorarbeiten nachstehende Kartenwerke: 1876: Ethnographische Uebersicht des europäischen Orients 1:3 000 000; Politische Uebersichtskarte der Türkei und Griechenlands; Uebersichtskarte vom Kriegsschauplatze in der Herzegowina, Bosnien, Bulgarien, Serbien und Montenegro; Specialkarte des Kriegsschauplatzes in Serbien, Bosnien, Herzegowina 1:1 000 000; Karte des Sandjak Filibe 1:500 000; 1877: Karte des orientalischen Kriegsschauplatzes in Europa und Asien 1:3 000 000; Generalkarte des Türkischen Reiches 1:3 000 000; Neue Specialkarte von Bulgarien 1:540 000; Karte der Dobrudja 1:540 000; Karte von Ostrumelien 1:540 000; Karte von der Walachei und Bulgarien 1:1 000 000; Politische Uebersichtskarte der Asiatischen Türkei 1:1 500 000; Specialkarte des Türkischen Armeniens 1:500 000; 1878: Carte de l’ Epire et la Thessalie 1:500 000; New original map of the island of Cyprus 1:400 000; Ethnographische Karte von Epirus 1:500 000; Die Staaten der Balkanhalbinsel nach den Grenzbestimmungen des Friedens von Hagios Stephanos 1:3 000 000. Später folgten dann 1880: eine Karte der neuen Grenzen auf der Balkanhalbinsel nach den Bestimmungen des Vertrages von Berlin 1:3 000 000; eine Neue Generalkarte der Unter-Donau- und Balkanländer mit den neuen Grenzen 1:1 500 000 und eine Politische Uebersichtskarte vom Königreich Hellas mit Angabe der neuen Nordgrenze 1:1 000 000; weiterhin 1881 eine umfangreiche Publication: Cartes des nouvelles frontières entre la Serbie, la Roumanie, la Bulgarie, la Roumélie Orientale et les provinces immédiates de la Turquie selon les décisions du Congrès de Berlin in 6 Blättern 1:300 000, endlich 1882: Die neue griechisch-türkische Grenze nach den Bestimmungen der Conferenz zu Constantinopel und Die nord-thessalische Grenzlandschaft nach G. Lejean, beide 1:200 000, sowie eine Generalkarte der südosteuropäischen Halbinsel 1:1 500 000. Auch die gleichzeitigen Wirren in Persien und dessen Grenzländern suchte er durch mehrere Karten zu veranschaulichen: Karte von Turan oder Turkistan, 1876; Karte von Iran 1:3 000 000, 1878; Specialkarte der Landschaft zwischen Kabul und dem Indus 1:600 000, 1878; Routen im südwestlichen Persien, aufgenommen von A. Houtum-Schindler, 1879 und 1881.

Unterdessen war noch 1878 ein anderes Werk Kiepert’s, seine bedeutsamste schriftstellerische Leistung erschienen, das Lehrbuch der alten Geographie (auch übersetzt: Manual of Ancient Geography, London 1881; Manuel de géographie ancienne, Paris 1888), ein schönes Denkmal umfassenden Wissens und kritischer Befähigung, dem bald darauf ein Auszug in Gestalt eines Leitfadens für die mittleren Gymnasialclassen folgte. Diesen beiden Büchern schlossen sich würdig zwei sehr geschätzte Karten, die Carte corografica ed archeologica dell’ Italia centrale 1:250 000 (1881) und die Nuova carta generale dell’ Italia meridionale 1:800 000 an. In den nächsten Jahren war K. wieder vorwiegend mit der Verbesserung des vorderasiatischen Kartenbildes beschäftigt. Allerdings trat er vorläufig nicht mit großen selbständigen Schöpfungen hervor, sondern begnügte sich mit kleinen Abhandlungen (Ueber Pegolotti’s vorderasiatisches Itinerar, in den Monatsberichten d. Ak. 1881, S. 901–13, mit Tafel; Ueber die Lage von Tavium, in den Sitzungsberichten 1884, I, S. 47–57) und einzelnen Karten, die er zu den Forschungsergebnissen Anderer beisteuerte (2 Karten der vorderasiatischen Länder in Eberhard Schrader’s Werken: Keilinschriften und Geschichtsforschung, Gießen 1878, und Die Keilinschriften und das Alte Testament, ebd. 1883; 4 in C. Haußknecht’s Routen im [144] Orient, Berlin 1882; 2 in Eduard Sachau’s Reise in Syrien und Mesopotamien, Leipzig 1883; ebensoviele in Carl Baedeker’s Griechenland, Leipzig. 1883; Lykia 1:300 000 in Otto Benndorf und Georg Niemann, Reisen in Lykien und Karien, Wien 1884). Auch einige politische Ereignisse dieser Jahre veranlaßten ihn zur Veröffentlichung von Karten, so die Festsetzung der Franzosen in Tunis (Karte von Algerien und Tunesien 1:2 000 000; Carte de la régence de Tunis 1:800 000, beide 1881) und die Erwerbung deutscher Schutzgebiete (Politische Uebersichtskarte von Afrika 1:20 000 000, 1886). In dem letzterwähnten Jahre war es ihm vergönnt, das Land seiner Sehnsucht, Kleinasien, zum dritten Male zu schauen. Nach einem längeren Aufenthalte in Constantinopel, wo er handschriftliches kartographisches Material ausbeutete, begab er sich nach Pergamon. Hier traf er mit den deutschen Gelehrten zusammen, welche an den großen Ausgrabungen betheiligt waren. Dann besuchte er Lesbos, die Umgegend von Smyrna und das Innere Lydiens. Der hereinbrechende Winter nöthigte ihn zur Heimkehr. Aber bereits im Frühjahr 1888, kurz vor seinem 70. Geburtstage, trieb es ihn abermals nach dem Orient. Diesmal reiste er über Athen nach Smyrna, durchzog Karien bis zum Keramischen Meerbusen, sowie Mysien und die Troas, erforschte eine Reihe von Trümmerstätten, fand bemerkenswerthe Inschriften und sah dann flüchtig zum letzten Mal sein geliebtes Lesbos, ehe er nach Smyrna zurückkehrte, um von dort aus die Heimfahrt anzutreten.

Die nächsten Jahre waren wieder intensiver und ergebnißreicher kartographischer Arbeit gewidmet, wenn auch die Kräfte allmählich nachzulassen begannen. Namentlich erschienen mehrere wichtige Beiträge zur Karte Kleinasiens: Umgegend von Adramyti 1:200 000 (1889); Specialkarte vom westlichen Kleinasien in 15 Blatt 1:250 000 (1890 ff.); zwei Karten von Lesbos 1:120 000 und 1:210 000 in Robert Koldewey, Lesbos, Berlin 1890; drei Routenkarten 1:300 000 und 1:600 000 in Karl Humann und Otto Puchstein, Reisen in Kleinasien und Nordsyrien, Berlin 1890; Griechisches Sprachgebiet im pontischen Küstengebirge 1:660 000 (Ztschr. d. Ges. f. Erdkunde XXV, 1890, Tafel 5 u. S. 317–330); Uebersichtskarte des westlichen Kleinasien 1:2 700 000 und Karte von Pamphilien und Pisidien 1:300 000 in Karl Graf Lanckoronski, Städte Pamphiliens und Pisidiens, Wien 1890–92; Nachtrag zu Ernst Fabricius’ archäologischen Untersuchungen im westlichen Kleinasien, in den Sitzungsberichten d. Ak. 1894, II, S. 899–920; Reisewege in Kilikien 1:900 000 in Rudolf Heberdey und Adolf Wilhelm, Reisen in Kilikien (Denkschriften d. Kais. Ak. d. Wiss. in Wien 1896, phil.-hist. Cl., Band 44); endlich Itinéraires de M. Ernest Chantre en 1893 et 1894 in E. Chantre, Recherches archéologiques dans l’Asie occidentale, Paris 1898. Von sonstigen Veröffentlichungen aus seinen letzten Lebensjahren sind noch zu erwähnen: Worte der Erinnerung an Wilhelm Koner (Verh. d. Ges. f. Erdkunde XIV, 1887, S. 364–69); eine Uebersichtskarte der Verbreitung der Deutschen in Europa 1:3 000 000, 1887; Karten zum ersten und zweiten Bande von Eberhard Schrader’s keilinschriftlicher Bibliothek (Berlin 1889–90) und zu Emil Hübner’s Monumenta linguae Ibericae (Berlin 1893), sowie mehrere durch politische Ereignisse hervorgerufene Arbeiten: Karte von Kreta 1:300 000, Carte de l’Epire et de Thessalie 1:500 000, Karte des Kriegsschauplatzes in Afghanistan 1:3 000 000, sämmtlich 1897, und Karte von Ostasien 1:12 000 000, 1898.

Das letzte große Werk, in dem K. den wissenschaftlichen Ertrag seiner gesammten Lebensarbeit übersichtlich zusammenfassen wollte, ist leider nicht zum Abschluß gekommen. Es waren die Formae orbis antiqui, ein Atlas der [145] antiken Welt in 36 Karten, mit beschreibendem Text, Namensverzeichnissen und ausführlichen Quellenangaben. Die erste Lieferung von 6 Karten erschien vollständig 1894, die zweite, theilweise von Ch. Hülsen bearbeitet, 1896 wenigstens zur Hälfte unter dem Titel Formae urbis Romae antiquae. Seitdem trat eine Stockung ein, doch ist zu hoffen, daß Kiepert’s Sohn Richard das Vermächtniß des Vaters zu einem glücklichen Ende führen wird. Gleichfalls unvollendet geblieben ist eine große Karte Kleinasiens 1:400 000 in 24 Blättern (1894 ff.).

Am 31. Juli 1898 feierte er, allerdings nicht mehr in voller Rüstigkeit, seinen 80. Geburtstag. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm von Freunden und Arbeitsgenossen eine trefflich ausgestattete Festschrift „Beiträge zur alten Geschichte und Geographie“ mit zwei Bildnissen von ihm aus den Jahren 1842 und 1898 überreicht. Das war seine letzte große Freude. Der nächste Winter verzehrte den Rest seiner Lebenskraft, und so starb er am 21. April 1899 zu Berlin, nicht ohne eine schmerzlich empfundene und schwer wieder auszufüllende Lücke in seiner Specialwissenschaft, der geographischen Alterthumsforschung, zu hinterlassen.

K. war ein selbstloser, bescheidener Mann, der sich am wohlsten fühlte, wenn er ungestört seinen Arbeiten leben konnte. Nach Ehren und Auszeichnungen hat er nie gestrebt, doch sind sie ihm trotzdem in reichem Maße zu theil geworden. Befriedigung empfand er namentlich darüber, daß ihn viele der angesehensten geographischen und sonstigen gelehrten Gesellschaften zum correspondirenden oder Ehrenmitglied ernannten. Unvergängliche Verdienste hat er sich vor allem erworben durch die Zusammenfassung der modernen Kenntniß der antiken Geographie und Topographie in Büchern und Kartenbildern, durch seine geniale Neuschöpfung der Karte des türkischen Reiches (nicht mit Unrecht nannte man ihn scherzhaft den Generalstab der Türkei), namentlich Kleinasiens, und durch seine schulgeographischen Leistungen. Seine Werke zeichnen sich durch sorgfältige Heranziehung, kritische Sichtung und möglichst vollständige Ausnutzung aller erreichbaren Quellen, durch geschickte methodische und systematische Anordnung des Stoffes und durch peinlich genaue Beachtung der philologischen Grundlagen, namentlich der Rechtschreibung der Eigennamen aus, wozu ihn seine umfassende Kenntniß der classischen und orientalischen Sprachen befähigte.

Richard Andree in der Illustrirten Zeitung LXI, 1873, S. 167–170. – A. Mießler, Deutscher Geographen-Almanach 1884, S. 350–354. – Friedrich Umlauft in der Deutschen Rundschau für Geographie und Statistik XX, 1898, S. 569–571 (mit Bildniß). – Selbstbiographie im Globus LXXV, 1899, S. 297–301. – Almanach der Kais. Akademie d. Wiss. zu Wien XLIX, 1899, S. 329–334. – Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus XXXIX, 1899, S. 214–215. – Biogr. Jahrbuch IV, 1900, S. 322–323. – J. Partsch in der Geograph. Zeitschrift VII, 1901, S. 1–21, 77–94 (das Beste, was bisher über K. geschrieben wurde).


Anmerkungen (Wikisource)

  1. richtiger Vorname ist wohl Johannes Franz (1804-1851).
  2. Jean-Baptiste Bourguignon d’Anville (* 11. Juli 1697 in Paris; † 28. Januar 1782 ebenda), französischer Geograph und Kartograph.
  3. Julius Heinrich Petermann (* 12. August 1801 in Glauchau; † 10. Juni 1876 in Bad Nauheim), deutscher Orientalist.
  4. Carl Ferdinand Weiland (* 1782; † 1847), deutscher Kartograph.
  5. Julius Ludwig Grimm (1806-1834)
  6. Vorlage: den