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ADB:Ring, Friedrich Dominicus

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Artikel „Ring, Friedrich Dominicus“ von Erich Schmidt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 629–630, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ring,_Friedrich_Dominicus&oldid=- (Version vom 5. Dezember 2024, 07:16 Uhr UTC)
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Ring: Friedrich Dominicus R., Schriftsteller, geboren am 24. Mai 1726 zu Straßburg, Sohn eines unterrichteten Schreiners, Enkel des Meistersingers und Hosenstrickers Johann Martin R. (dem er 1782 einen Aufsatz gewidmet hat), in der Heimath gebildet, Schüler und Günstling Schöpflin’s, ging zur Theologie über, machte 1752 auf einer Bildungsreise die Bekanntschaft einer Menge hervorragender Gelehrter und Dichter Deutschlands, verbrachte von 1753 an drei Jahre als Hauslehrer bei Muralts in Zürich, wo er auch Wieland’s Kreise besuchte, predigte und unterrichtete in Straßburg und Colmar, bis ihn 1759 Markgraf Karl Friedrich als Prinzenerzieher nach Karlsruhe zog. Er rückte vom „monsieur“ zum Hofrath und Geh. Hofrath auf. 1763 heirathete er Karoline Christine Wieland. Der Allerweltsmann führte einen riesigen Briefwechsel, in dem auch die Namen Herder’s und Wieland’s nicht fehlen. Seine bunten Excerpte und autobiographischen Aufzeichnungen sammt Aufsätzen aller Art, Verseleien, Nachlesen Klopstock’scher u. a. Gedichte, Correspondenzen füllen massenhafte Quartanten (Freiburger Universitätsbibliothek) und zeugen von einer wüsten, oberflächlichen Polyhistorie und ungeheuren Schreibseligkeit. Adversaria und Miscellanea waren seine Welt. Aufzählungen lateinischer und deutscher Schriften bei Jöcher, fortgesetzt von Adelung-Rotermund 6, 2187 und Hamberger-Meusel 5. A. 6, 171. Nur weniges sei hervorgehoben: die Vita Schöpflini 1767 und die Herausgabe von dessen Opera oratoria 1769, wodurch R. in einen Federkrieg mit Klotz gerieth; Studien über Neulateiner (begonnen in Simmler’s Urkundensammlung [630] 1759; kurze Darstellungen des Columbus und Pizarro; Fischartiana: „Ueber die Reise des Züricher Breytopfs nach Straßburg vom Jahre 1576“ 1787 (dazu zerstreute Beiträge in Meusel’s Historisch-litterarisch-statistischem Magazin mit einem Stück Text), in seinem Nachlaß eine reiche Sammlung von gedruckten und besonders hsl. Materialien (nach Wick-Heß), die aber Baechtold 1880 überholt hat. Ueber Klopstock’s Karlsruher Aufenthalt trätscht er 1775 an Wieland (Keil, Vor hundert Jahren 1, 21) und schreibt vom hofmännischen Standpunkt aus ein boshaftes Memoire (Strauß 1859, E. Schmidt’s „Charakteristiken“ S. 160 ff., Funk’s „Wielandbeiträge“ 1882; s. auch meine „Beiträge zur Kenntniß der Klopstock’schen Jugendlyrik“ 1880). Sein Sohn, der Geh. Referendär Karl Ludwig R., veröffentlichte Reisebeschreibungen und 1822 eine dürftige Herderbiographie. R. starb am 8. Februar 1809.