Zum Inhalt springen

BLKÖ:Buttura, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Butti, Lorenzo
Nächster>>>
Buttura, Romuald
Band: 2 (1857), ab Seite: 219. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Antonio Buttura in Wikidata
GND-Eintrag: 130531391, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Buttura, Anton|2|219|}}

Buttura, Anton (Schriftsteller, geb. zu Malcesine am Gardasee 27. März 1771, gest. zu Paris 23. Aug. 1832). Studirte zu Verona zur Zeit als der berühmte Cagnoli (s. d.) daselbst die Studien leitete, u. machte sich in seinem Vaterlande zuerst durch einige Dichtungen, einen Roman: „I due viaggiatiori“ und die Uebersetzung eines Drama von Arnault bekannt. Zur Zeit des Ausbruchs der französischen Revolution stellte er sich an die Spitze der französischen Partei. Bonaparte schickte ihn später als Generalsecretär zum Congresse nach Venedig. Nach dem Frieden von Campo Formio übersiedelte B. nach Frankreich, wo er am Prytaneum von Saint Cyr zum Professor der italienischen Sprache und Literatur ernannt wurde. Als zwei Jahre später diese Anstalt aufgehoben worden, folgte er einem Rufe als Professor der Geschichte und schönen Wissenschaften am Lyceum zu Mantua. Bald darauf wurde er als Vorstand der Archive im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten des Königreichs Italien angestellt. Im J. 1812 ward er als General-Consul nach Illyrien beordert, wo er seinen Sitz in Fiume aufschlug, und kam 1813 nach Paris in das Uebersetzungsbureau des Ministeriums des Aeußern, und beschäftigte sich überdies mit der schönen Literatur. Nach Guingené’s Tode wurde er Professor am Athenäum, an welchem er in den J. 1817–27 Vorträge hielt. Oeffentlich im Druck erschienen von ihm außer vielen kritischen Aufsätzen, welche im „Répertoire de la littérature ancienne et moderne“ abgedruckt wurden: „Poésie“ (Paris 1811, Fain [Fayolle], gr. 16°.). Dieser Band enthält lyrische Gedichte, Napoleon dem Großen gewidmet, Eneas und Lorina, eine Operette, u. vermischte Dichtungen; – „L’Arte poetica, recata in versi italiani“ (Paris 1806, Didot, 3. Aufl. 1825, 32°.). Dies ist eine Uebersetzung der „l’Art poétique“ von Boileau-Despréaux; – „Ifigenia, traged. [220] tradot. dal francese“ (Paris 1816), eine Uebersetzung der gleichnamigen Tragödie von Racine; – „Tableau de littérature italienne“ (Paris 1819, Didot, 8°.). Es ist dies die Einleitung zu seinen am 6. März 1819 am Athenäum eröffneten Vorträgen über italienische Literatur; – „La Coltivazione di Luigi Alamanni al cristianissimo re Francesco primo” (Paris 1828, Aimé Andre, mit 1 K., 32°.); – „Dictionnaire français-italien et italien-français à l’usage des deux nations“, 2 Bde. (Paris 1832, Lefèvre Ledentu, 8°.). Diesem Lexikon voran geht eine Abhandlung über französische Aussprache, Grammatik u. Prosodie, eine zweite über dieselben Puncte der italienischen Sprache; – „I quattro poeti italiani con una scelta di poesie italiane dal 1200 sino a nostri tempi“ (Paris 1832, 2. Aufl. 1843, 12°., Lefèvre, gr. 8°., mit K. K.); – „Scelta di poesie italiane d’autori dell’ eta media (dal 1500–1700)“ (Paris 1834, Baudry, 32°.); – „Scelta di poesie italiane d’autori moderni“ (Paris 1834, Baudry, 32°.). Auch redigirte B. die von Baudry in Paris in 32°. herausgegebenen Sammelwerke: „Biblioteca poetica italiana scelta”, 30 Bde., und „Biblioteca di prose italiane”, 10 Bde., und erwarb sich durch seine in Paris erschienenen sorgfältig redigirten Ausgaben der Classiker seiner Nation in ihrer Muttersprache, theils ihrer Gesammtwerke, theils einer Auswahl derselben, u. z. des Metastasio, Alfieri, Tasso , Petrarca, Casti, Dante, Macchiavelli, große Verdienste; seine glossirte Ausgabe des „Orlando furioso“, u. der „Satire di Ludovico Ariosto“, 4 Bde. (Paris 1836, mit Porträt, 8°.), ist ihrer Correctheit wegen sehr geschätzt. Im J. 1815 war auch von ihm in Mailand ein Abriß der Geschichte Venedigs erschienen.Eugen Ferdinand, sein Sohn (geb. 12. Febr, 1812, gest. zu Paris 23. März 1852), war ein ausgezeichneter Landschaftsmaler, der sich in den Ateliers von Bertin und Delaroche ausgebildet, und für mehrere seiner Arbeiten die vom französ. Institute ausgeschriebenen Preise erhalten hatte.

Quérard (J. M.), La France littéraire (Paris 1827, Didot, Lex. 8°.) I. Bd. S. 578 [gibt Verona als seinen Geburtsort an]. – Louandre (Charles) et Bourquelot (Felix), La littérature français contemporaine 1827–1844 (Paris 1844, Daquin, Lex. 8°.) II. Bd. S 485. – Rabbe, Biographie des Contemporains. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoffer (Paris 1858) VII. Bd. Sp. 914. – L’Illustration (Paris, kl. Folio) 10. April 1852, von Barbier. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1853, Bibl. Inst., Lex. 8°.) VI. Bd. S. 1070.