BLKÖ:Haizinger, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 7 (1861), ab Seite: 226. (Quelle) | |||
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Volkert Unterricht im Generalbasse. Da er in einigen Singvereinen mitwirkte, wurde seine schöne klangvolle Stimme alsbald bekannt, und um sich im Gesange zu vervollkommnen, nahm er Unterricht bei Mozatti, dem Lehrer der berühmten Schröder-Devrient. Zu gleicher Zeit leistete er mehreren Aufforderungen, in Concerten mitzuwirken, Folge; der Beifall blieb nicht aus und als einst dem singenden Schullehrer der von seinem Gesange entzückte Graf Palffy ein Engagement bei dem Theater an der Wien, dessen Director der Graf war, antrug, wurde das Schulamt aufgegeben und Haizinger gehörte der Bühne an. Im Jahre 1821 betrat er dieselbe zum ersten Male und bald erntete seine Kunst allseitig Triumphe. In Kürze wurde sein Name bekannt und der jugendliche Sänger so gesucht, daß, als die deutsche Oper in Wien von der italienischen verdrängt wurde, er die Hauptstadt verließ, an mehreren Bühnen, als in Frankfurt, Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe Gastrollen gab und in letzterer Stadt ein ihm angetragenes lebenslängliches Engagement als großherz. baden’scher Hofopern- und Kammersänger annahm. Dort lernte er auch die verwitwete Amalie Neumann kennen und wurde ihr zweiter Gemal. Von Karlsruhe aus unternahm H. mehrere Kunstreisen, zu wiederholten Malen nach Paris 1829 und 1830, dann nach London 1832, nach Petersburg 1835, wo er mit seinem Gesange überall glänzende Erfolge feierte. H. besaß eine gut geschulte vollklingende umfangreiche biegsame Tenorstimme und einen Vortrag voll Feuer und Leidenschaft. Seit einigen Jahren bereits zog er sich von der Bühne zurück und lebt in Karlsruhe.
Haizinger, Anton (Sänger, geb. zu Wilfersdorf im Erzherzogthume Niederösterreich 1796). Sein Vater war Schullehrer und ertheilte ihm den ersten Unterricht im Gesang und Clavierspiele. Früher wurde er bei Kirchenfesten als Sängerknabe verwendet, und da seine schöne Stimme allgemein gefiel, leitete der Vater mit aller Sorgfalt seine musikalische Ausbildung. Jedoch mußte sich H., dem Wunsche seines Vaters zufolge, dem Schulfache widmen, ging zu diesem Zwecke nach Korneuburg, wo er nach vollendetem Curse als Lehramtscandidat bei seinem Vater Dienste that, bis er als Lehrer an einer öffentlichen Schule in Wien angestellt wurde. Neben seinem Berufe trieb H. fleißig Musik und nahm bei dem Organisten- Gaßner (F. S.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in Einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, schm. kl. 4°.) S. 306. – Brockhaus’ Conversations-Lexikon (10. Aufl.) Bd. VII, S. 376 [im Artikel über Amalia Haizinger]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon (Hildburghausen, [227] Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Bd. IV, S. 745. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 141. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, R. Schäfer, Lex. 8°.) Bd. II, S. 306. – Porträt. Unterschrift: A. Haizinger. Großherz. Badischer Kammersänger. Gemalt von Stirnbrand. Auf Stein gez. von H. Müller (J. Velten in Karlsruhe, Fol.).