BLKÖ:Prechtl, Johann Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 234. (Quelle)
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Prechtl, Johann Joseph (Naturforscher, geb. zu Bischofsheim im Unter-Mainkreise in Bayern 16. November [235] 1778, gest. zu Wien 28. October 1854). Sohn eines fürstlich Würzburgischen Commerzienrathes und Vorstehers eines Eisenhüttenwerkes, genoß P. eine sorgfältige Erziehung und vollendete seine philosophischen und juridischen Studien an der Universität Würzburg. 1801 begab er sich nach Wien, in der Absicht, bei dem ehemaligen Reichshofrathe zu prakticiren, gab jedoch diesen Entschluß bald auf und trat als Erzieher in das Haus des Grafen Taaffe in Brünn, wo er sich außer seinen Berufspflichten eifrig mit dem Studium der Naturwissenschaften beschäftigte. Einige literarischen Arbeiten, von denen eine: „Ueber die Physik des Feuers“, von der kön. holländischen Akademie der Wissenschaften zu Harlem im Jahre 1805 mit einer goldenen Preismedaille ausgezeichnet wurde, lenkten die Aufmerksamkeit der maßgebenden Kreise auf P., so daß er 1809 zum Director der in Triest neu zu errichtenden Real- und Navigations-Akademie ernannt und mit der Organisirung dieses Institutes betraut wurde. Bald jedoch kehrte P. nach Wien zurück, trug an der damaligen Real-Akademie Chemie, Physik und Naturgeschichte vor, und beschäftigte sich gleichzeitig mit dem Entwurfe eines Planes zur Errichtung des Wiener polytechnischen Institutes, welchen er 1810 dem damaligen Hofkammer-Präsidenten Grafen O’Donnell überreichte. 1814 aufgefordert, einen dem ersten Plane entsprechenden Detailplan auszuarbeiten, legte er denselben schon nach einem Monate vor, und wurde mit Allerh. Entschließung vom 24. December 1814 zum Director des neu zu errichtenden Institutes ernannt. Im August 1815 berief Kaiser Franz P. nach Paris, wo ihm eine bedeutende Summe zum Ankaufe von Büchern, Apparaten, Modellen u. s. w. für das Institut zur Verfügung gestellt wurde. Seiner aufopfernden Thätigkeit gelang es, das Institut schon am 3. November 1815 mit einer Rede, in welcher er das Programm und künftige Wirken desselben klar und einfach darlegte, zu eröffnen. Während der 35 Jahre, welche P. die Stelle eines Directors des Polytechnicums bekleidete, war sein Augenmerk nur auf das Gedeihen und Blühen desselben gerichtet, und daß das Polytechnicum in so kurzer Zeit ein Musterinstitut für ganz Deutschland wurde, ist nur der aufopfernden Thätigkeit P.’s zuzuschreiben. Konnte er trotzdem vieles nicht so ausführen, wie er es für gut fand, so ist ihm keine Schuld beizumessen, sondern nur bloß jenen, welche, ohnehin unfähig, auf die Ideen P.’s einzugehen, auch noch so böswillig waren, die Ausführung dessen, was über ihren geistigen Horizont ging, zu verhindern. Außer seiner Thätigkeit als Organisator und Director wirkte P. auch literarisch in seinem Fache. Schon zur Zeit seines Aufenthaltes im Hause des Grafen Taaffe in Brünn erschienen einige Arbeiten P.’s, die gerechtes Aufsehen erregten. So veröffentlichte er 1804 eine 17 Bogen starke Schrift: „Ueber die Fehler der Erziehung“, in welcher, besonders aber in dem Capitel: „Ueber die Unwürdigkeit und Nachtheile der Erziehungsstrenge, insbesondere der körperlichen Züchtigung“, die humane Gesinnung und Denkungsart P.’s sich wohlthuend geltend macht. Die übrigen Schriften P.’s sind meistens naturwissenschaftlichen Inhalts. Schon 1805 gibt P. im 19. Bande von Gilbert’s „Annalen“ kurze Nachrichten über ein damals noch gänzlich vernachlässigtes Gebiet, nämlich über die Theorie des Fluges der Vögel, mit welcher er sich 38 Jahre hindurch beschäftigte und die [236] gewonnenen Endresultate in einer besonderen Monographie – die bibliographischen Titel der Schriften P.’s folgen weiter unten – niederlegte. Wie die Aufmerksamkeit anderer Naturforscher, so lenkte sich auch die P.’s damals den sogenannten Imponderabilien zu, und schon 1805 veröffentlichte er auch in Gilbert’s „Annalen“ die Abhandlung: „Ueber die Identität von Licht und Wärme“. P.’s Tendenz war, die Imponderabilien auf eine einzige Grundursache zurückzuführen, zu welchem Zwecke er viele Versuche anstellte, deren einer ihn bald zum Entdecker des Oersted’schen Fundamentalfactums gemacht hätte. P. hing nämlich schon im Jahre 1808 eine Zink-Kupfersäule an nicht gedrehten Seidenfäden auf, um zu erfahren, ob sie sich nach den Polen richte. Hätte er nun die Säule geschlossen, so würde er gesehen haben, daß sie sich nicht, wie er erwartete, von Norden nach Süden, sondern von Osten nach Westen gewendet hatte. Ebenso kannte P. schon 1811 die Magnetisirung, des Eisens durch den elektrischen Strom, konnte aber doch nicht vor Oersted und Ampére den directen Zusammenhang zwischen Elektricität und Magnetismus klar aussprechen. Bald nach der Entdeckung Oersted’s erschien im 67. Bande von Gilbert’s „Annalen“ eine Arbeit P.’s: „Ueber die wahre Beschaffenheit des magnetischen Zustandes des Schließungsdrahtes der Volta’schen Säule“, wo er denselben als Transversalmagnet betrachtet und die neuen daran beobachteten Erscheinungen auf eine entsprechende Weise darstellt, welche Arbeit nicht verfehlte, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Im 6. Bande von Gehlens „Journal für Chemie, Meteorologie u. s. w.“ erschien eine Streitschrift gegen die Abhandlung Avogadro’s: „Ueber die Natur des elektrischen Ladungszustandes, in welcher P. die Franklin’sche Theorie eines einzigen elektrischen Fluidums in höchst scharfsinniger Weise gegen die Symmer’sche Ansicht zu beweisen sucht. Im Jahre 1808 veröffentlichte er in demselben Journal eine Abhandlung: „Beiträge zur elektrischen Meteorologie“, in welcher P. die Theorie Volta’s über den Hagel widerlegt und die schwachen Seiten derselben aufdeckt. Um praktisch, weniger in der gelehrten Welt als in weiteren Kreisen, zu nützen, schritt er im Jahre 1813 an die Herausgabe eines „Compendiums der Chemie in ihrer technischen Beziehung“, worin er die Ergebnisse dieser Wissenschaft bis auf die letzte Zeit mit großer Klarheit und Einfachheit zusammengestellt hat. Noch tiefer aber in die Praxis des Lebens griff P. ein, als er, der Erste, das Wagniß unternahm, im Vereine mit dem Professor der Mechanik am Polytechnicum, Arzberger, den Versuch der Beleuchtung mit Steinkohlengas in größerem Maßstabe auszuführen. Da nun der Versuch fast vollständig gelang, entschloß sich P., die vielen, vom Auslande an ihn gerichteten Fragen über diesen Versuch mit seiner Schrift: „Anleitung für zweckmäßige Einrichtung der Apparate für die Beleuchtung mit Steinkohlengas“, welche die erste selbstständige über diesen Industriezweig in Deutschland ist, zu beantworten. 1819 gründete P. die in Fachkreisen noch immer geschätzten „Jahrbücher des polytechnischen Institutes“, welche 20 Jahre hindurch ununterbrochen erschienen und in denen er selbst eine große Anzahl seiner Arbeiten erscheinen ließ. Es befinden sich in diesen 20 Bänden nicht weniger als 33 größere oder kleinere Abhandlungen aus P.’s Feder, welche theils den Zweck hatten, wichtige Entdeckungen [237] aus dem Gebiete der Chemie, Physik u. s. w., besonders wenn sie von Einfluß auf das praktische Leben waren, faßlich darzustellen und theils kritischer Natur, theils Originalarbeiten waren. Mit seiner im Jahre 1828 herausgegebenen „praktischen Dioptrik“ lieferte er einen Leitfaden für Künstler und Dilettanten, die sich mit der Herstellung von Fernröhren beschäftigen. Uebrigens ist dieses Buch nicht bloß eine Zusammenstellung von Bekanntem, sondern es enthält auch über einige Puncte höchst interessante Aufschlüsse; so wies z. B. P. in demselben durch genaue Messungen der Fraunhofer’schen Linsen bei Fernröhren nach, daß dieser die Herschel’schen Formeln der Berechnung der Krümmungshalbmesser seinen Linsen zu Grunde legte. Sein Name war in der wissenschaftlichen Welt schon festgegründet und in weiten Kreisen anerkannt, als er, angeregt durch Freiherrn von Cotta und durch seinen eigenen Eifer getrieben, die vaterländische Industrie nach Kräften zu unterstützen, sich entschloß, im Jahre 1830 im Verein mit den Technologen Altmutter und Karmarsch eine „Technische Encyklopädie zum Gebrauche für Cameralisten, Oekonomen, Künstler, Fabrikanten und Gewerbetreibende jeder Art“ herauszugeben, deren Tendenz eine praktische, jedoch mit streng wissenschaftlicher Begründung sein sollte. In den 19 Bänden derselben sind nicht weniger denn 90 Artikel aus P.’s Feder, unter denen einige sogar von bedeutendem Umfange, wie Abdampfen und Abkühlen (103 S.), Branntweinbrennerei (72 S.). Dampfkessel (50 S.). Dampfschiff (77 S.), Firniß (50 S.), Gasbeleuchtung (73 S.), Glas (84 S.), Kattundruckerei (116 S.), Heizung (98 S.) u. s. w. In Verbindung mit seiner schriftstellerischen Thätigkeit sammelte P. Alles, was die Literaturen von ganz Europa und Nordamerika über die successive Entwicklung der Naturwissenschaften darboten, besonders aber wandte er seine Aufmerksamkeit den asiatischen Völkern und unter diesen den Chinesen zu, ja scheute selbst die Mühe nicht, die chinesische Sprache zu erlernen und sich mit der Literatur derselben vertraut zu machen. Auch wollte er eine Geschichte der Erfindungen in China schreiben, welchen Plan er jedoch leider nicht ausgeführt hat. Ferner beschäftigte sich P. auch angelegentlich mit in die National-Oekonomie eingreifenden Projecten. So erzeugte er ein Erdäpfelmehl, welches alle bisher aus dieser Frucht hergestellten Mehlgattungen an Güte übertraf, und schlug der Regierung vor, an[WS 1] einer Cameralherrschaft eine Mühle für solches Mehl zu errichten. Allein die Regierung ging auf diesen Antrag nicht ein, sondern begnügte sich, diese Erfindungen in Zeitungen und Wirthschaftskalendern zur Kenntniß des Publicums zu bringen. Die bibliographischen Titel der selbstständigen Schriften und in Fachwerken abgedruckten wichtigeren Abhandlungen Prechtl’s sind: „Ueber die Fehler in der Erziehung, vorzüglich in Hinsicht auf die gesellschaftlichen Uebel“ (Braunschweig 1804, Fr. Vieweg); – „Grundlehren der Chemie in technischer Beziehung. Für Cameralisten, Oekonomen, Techniker und Fabrikanten“, 2 Bände (Wien 1813; 2. Aussage ebd. 1817, C. Gerold); – „Anleitung zur zweckmässigen Einrichtung der Apparate zur Beleuchtung mit Steinkohlengas. Nach eigenen Erfahrungen. Mit zwei Steintafeln“ (ebd. 1817, C. Gerold); – „Praktische Dioptrik, als vollständige und gemeinfassliche Anleitung zur Verfertigung achromatischer Fernröhre. Nach den neuesten Verbesserungen und Hilfsmitteln und eigenen Erfahrungen“ (Wien 1828, J. G. Heubner); [238] – „Untersuchungen über den Flug der Vögel. Mit 3 Kupfertafeln“ (ebd. 1846, C. Gerold). In Sammelwerken zerstreut, und zwar in den „Annalen der Physik“ von Gilbert „Versuche zur Bestimmung des absoluten Widerstandes, den eine in der Luft (auf die Richtung ihrer Bewegung senkrecht) bewegte Fläche leidet“ (Bd. 23, S. 129–170); – „Untersuchungen über die Modificationen des elektrischen Ladungszustandes, mit Bezug auf die Gründe, der von Professor Ermann entdeckten Verschiedenheit einiger Substanzen in Betreff ihres galvanischen Leitungsvermögens“ (Bd. 35, S. 28 bis 104): – im „Journal für die Chemie, Physik und Mineralogie“ von Gehlen: „Betrachtungen über den Zustand, in welchem sich eine Schicht eines die Elektricität nicht leitenden Körpers befinden muß, welche zwischen zwei Flächen liegt, die mit ungleichnamigen Elektricitäten begabt sind“ (Bd. 6. S. 53–83); – „Einige Bemerkungen zu H. Avogadro’s Abhandlung über die Natur des elektrischen Ladungszustandes“ (Bd. 6, S. 84–115); – „Beiträge zur elektrischen Meteorologie. Erste Abtheilung, welche die Widerlegung der Theorie des Hagels des Ritters Volta enthält“ (Bd. 7, S. 223–282); – „Theorie der Krystallisation“ (Bd. 7, S. 455–504); – in den „Vaterländischen Blätter für den österreichischen Kaiserstaat“: „Polytechnische Lehranstalten des österreichischen Kaiserstaates. Das landständische polytechnische Institut zu Prag, eröffnet im Jahre 1806. Geschichte seiner Errichtung“ (Jahrg. 1816, Bd. 2, S. 13 u. f.): – „Geschichte und Darstellung des gegenwärtigen Zustandes der k. k. Porzellan-Manufactur in Wien“ (Bd. 3, S. 61 u. f.); – „Kurze Geschichte der Steindruckerei, von der Erfindung derselben bis an’s Ende des Jahres 1818“ (Bd. 3, S. 165 u. f.); – in den „Jahrbüchern, des k. k. polytechnischen Institutes in Wien“: „Geschichte des k. k. polytechnischen Institutes“ (Bd. 1, 2. Auflage, S. 34–72); – „Darstellung der englischen Gesetzgebung über die Erfindungs-Privilegien“ (Bd. 1, 2. Aufl., S. 73- 94); – „Zur Geschichte der Dampfboote“ (Bd. l, S. 208–217); – „Ueber das Gesetz der Zunahme der Wärme mit der Tiefe und über die damit zusammenhängenden Erscheinungen der Vulcanität“ (Bd. 3, S. 2–40); – „Von den Mitteln zur längeren Erhaltung des Bauholzes, im Besonderen zum Schiff- und Brückenbau und der Fäulniß und dem frühzeitigen Verderben“ (Bd. 3, 8. 129–160); – „Ueber die Wechselwirkung des Ackerbaues und der Manufactur-Industrie“ (Bd. 3, S. 198–237); – „Beschreibung eines leicht tragbaren Baroscops zum Gebrauche beim Höhenmessen, statt des Höhenbarometers“ (Bd. 4, S. 284–327); – „Vergleichende Untersuchungen über die mechanische Wirkung des Schießpulvers und des Wasserdampfes, vorzüglich in ihrer Anwendung auf das Geschütz“ (Bd. 9, S. 1–24); – „Ueber Spiegelteleskope, insbesondere über die Herstellung der parabolischen Form der Spiegel“ (Bd. 18, S. 1–27). Seiner Arbeiten in der von ihm herausgegebenen „Technologischen Encyklopädie“ wurde bereits früher Erwähnung gemacht. P.’s vielseitige und große Verdienste um das Polytechnicum und um die Wissenschaften erhielten auch mannigfache und verdiente Anerkennung, so wurde er schon im Jahre 1818 zum k. k. Regierungsrathe ernannt; 1849 bei einer Enthebung von dem Posten eines Directors des Polytechnicums, um welche er aus Gesundheitsrücksichten selbst angesucht [239] hatte, mit dem Ritterkreuze des k. k. österreichischen Leopold-Ordens ausgezeichnet und nach den Statuten desselben mit Diplom vom 21. November 1849 in den Ritterstand des österreichischen Kaiserstaates erhoben. Am 14. Mai 1847 wählte ihn die kais. Akademie der Wissenschaften in Wien zu ihrem wirklichen Mitgliede. Außerdem war P. noch Ehrenmitglied und correspondirendes Mitglied von 28 in- und ausländischen gelehrten Gesellschaften und Vereinen, darunter Ehrenmitglied der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien, der Akademie des Ackerbaues und der Künste in Verona, des kön. polytechnischen Vereines in Bayern, der Gesellschaften für Naturwissenschaften und Heilkunde zu Heidelberg und Dresden; correspondirendes Mitglied der k. k. Institute der Wissenschaften und Künste zu Mailand und Venedig; der kön. bayerischen Akademie der Wissenschaften; des National-Institutes zur Beförderung der Wissenschaften in Washington und der polytechnischen Gesellschaft zu Paris. Die Commune der Haupt- und Residenzstadt Wien aber ehrte sich selbst, indem sie ihm das Ehrenbürgerthum verlieh. P. starb im hohen Alter von 77 Jahren. Er hatte aus seiner Ehe mit Rosine André, welche er 1807 geheirathet, neun Kinder, von denen ihn jedoch nur drei, der älteste Sohn Rudolph (geb. 30. Jänner 1821), derzeit Beamter im k. k. Finanzministerium. Maria, an den Professor der Naturgeschichte Dr. Franz Lanza am k. k. Gymnasium zu Spalato verehelicht, und Auguste, seit 1840 an Joseph Stummer, k. k. Professor und Präses der Direction der k. k. Ferdinand-Nordbahn, vermält, überlebten. Von den Kindern, die vor ihm starben, ist besonders seine Tochter Emilie (geb. 9. November 1818) zu erwähnen, die, ausgestattet mit einem seltenen Talente für Malerei, erst 22 Jahre alt, am 20. September 1848 starb.

Ritterstands-Diplom ddo. 21. November 1849. – Feierliche Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften am 30. Mai 1855. Im Berichte des Generals-Secretärs Schrötter. S. 79. – Volks- und Wirthschafts-Kalender. Vom Verein zur Verbreitung wohlfeiler Druckschriften für Volksbildung (Wien, gr. 8°.) 1864, S. 26: Johann Joseph Prechtl. Eine biographische Skizze von Dr. Anton Schrötter, k. k. Professor u. s. w. – Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften 1851, S. 247 u. f. – Wiener Zeitung 1855, Nr. 9, S. 90. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 286. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 519. – Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur. In vier Bänden (Leipzig 1852, F. A. Brockhaus, gr. 8°.) Bd. III, S. 639. – Wigand’s Conversations-Lexikon (Leipzig. O. Wigand, gr. 8°.) Bd. X, S. 88. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibl. Inst., gr. 8°.) Zweite Abtheilung, Bd. IV, S. 826. – Wappen. Ein von Roth und Blau schräg getheilter Schild, in welchem auf der Mitte der Theilung eine doppelte silberne Lilie zu sehen ist. Auf dem Schilde ruhen zwei zu einander gekehrte gekrönte Turnierhelme; aus der Krone des rechten Helmes ragen zwei mit den Sachsen gegen einander gekehrte offene Adlersflügel, der rechte von rother und der linke von blauer Farbe, beide mit einer der im Schilde erscheinenden, ähnlichen Lilie belegt, empor. Aus der Kröne des linken Helmes wallen drei Straußfedern empor, deren mittelste von Silber, rechte von rother, linke von blauer Farbe ist. Helmdecken: Rechts von rother, links von blauer Farbe, auf beiden Seiten mit Silber belegt. – Porträt. Facsimile des Namenszuges: Johann Joseph Ritter von Prechtl. 1854 nach der Natur gezeichnet und lithographirt von Dauthage (gedruckt bei Höfelich’s Witwe, Fol.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: au.