BLKÖ:Tusch, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Tuschl, Hans Sigmund | ||
Band: 48 (1883), ab Seite: 160. (Quelle) | |||
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Nagler nennt ihn einen Maler aus Tirol, der, nachdem er in Italien seine Studien vollendet hatte, in Wien sich niederließ, wo er zahlreiche Bildnisse, aber auch historische Compositionen malte. Zuletzt bekleidete Tusch die Stelle eines Custos der k. k. Gemäldegalerie und starb als solcher im hohen Alter von 79 Jahren. Von seinen Arbeiten ist nur sehr wenig bekannt. Die k. k. Belvederegalerie enthält in der modernen Abtheilung: „Das Bildniss seiner Mutter als alte Frau mit einem weissen Kopftuche“, auf Leinwand gemalt, 41.5 Centim. hoch, 37 Centim. breit. In der historischen Kunstausstellung, welche 1877 von der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien zur Feier der Eröffnung des neuen Gebäudes veranstaltet wurde, befand sich, außer vorgenanntem Bilde aus der Belvederegalerie, auch noch das „Bildniss einer alten Frau mit einem Ducaten in der Hand“, Brustbild 47.5 Centim. hoch, 39 Centim. breit. Andere Arbeiten des Künstlers, und zwar durchgehends Bildnisse, sind aus Stichen, welche nach denselben ausgeführt wurden, bekannt, so der „Herzog Albert von Sachsen-Teschen“, gest. von P. Ricci (Fol.); – „J. A. Brambilla, kais. Hofchirurg“, gest. von J. E. Mannsfeld (8°.); – „Graf J. J. von Maguire“, gest. von Zucchi (Fol.); – „Graf Pellegrini, österreichischer Marschall“, geschabt von N. Rhein (Fol.); – „Johanna Sacco, berühmte Schauspielerin“, gest. von C. Kohl (kl. Fol.); – „Landschaftsmaler Wuttky“, geschabt von Pichler (Fol.). Herausgeber dieses Lexikons dürfte kaum fehl gehen, wenn er den im vierten Bande des Nagler’schen „Künstler-Lexikons“, S. 31, als geschickten Porträtmaler aus Kufstein oder Rattenberg aufgeführten Johann Dusch, [161] welcher sich in Wien aufhielt, wo er unter Director Rosa Galerie-Inspector war, für unseren Custos Tusch hält. In dieser Vermuthung wird er auch durch Leman’s „Tirolisches Künstler-Lexikon“ (Innsbruck 1830) bestärkt, worin S. 43 ein Maler Johann Dusch angeführt ist, nach welchem Clemens Kohl das Porträt der Madame Sacco, aber etwas matt gestochen hat.
Tusch, Johann (Maler, geb. in Wien 1726, nach Anderen 1738, gest. ebenda 1817).- Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann. 8°.) Bd. XIX, S. 171. [Da Tusch nach Nagler im Jahre 1817, im 79. Jahre gestorben, so würde er nach ihm 1738 geboren sein.] – Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 44 und 404 [nach diesem geb. 1726]. – Krafft (Albrecht). Die moderne Schule der k. k. Gemäldegalerie (Wien 1857, A. Pichler’s Witwe und Sohn, 8°.) S. 28 [nach diesem geb. in Tirol 1738]. – Engert (Erasmus). Verzeichniß der Gemälde moderner Schule, welche zur k. k. Gemäldegalerie im Belvedere zu Wien gehören (Wien 1871, Gerold’s Sohn, 8°.) S. 36 [nach diesem geb. 1638, gest. in Wien 1817, wonach er 179 Jahre alt geworden wäre!!].