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BLKÖ:Brand, Johann Christian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Brambilla, Paolo
Band: 2 (1857), ab Seite: 110. (Quelle)
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Brand, Johann Christian (Landschaftsmaler und Kupferstecher, geb. zu Wien 15. Nov. 1723, gest. ebenda 12. Juni 1795). Aeltester Sohn des Hilfgott [siehe den viertfolgenden], unter dem er sich auch in seinem Fache ausbildete. Er malte in Oel und Aquarell und so vorzüglich, daß ihm Franz I. die großen Wandgemälde im Schlosse Laxenburg (und nicht wie Nagler meldet: Luxembourg) zu malen übertrug. Alsdann erhielt er den Titel eines Kammermalers und 1771 das akademische Lehramt der Landschaftsmalerei. Sein Vater Hilfgott heißt gewöhnlich Brand der Alte und der Sohn Christian Brand der Jüngere. B. malte viel und seine zahlreichen Bilder sind in Italien, Rußland, England und Frankreich zerstreut. In der Gemäldegallerie der Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreunde zu Prag befinden sich mehrere seiner Oelbilder und zwar zwei „Landschaften“, jede mit reicher Staffage (beide auf Lwd.); – „Gegend bei Theben am Einflusse der March in die Donau, mit Voranstalten zu einer Jagdpartie“ (auf Lwd.); – „Partie eines slovakischen Dorfes“ (auf Lwd.) mit vielen Figuren; – „Ein Blumenstrauss in einem Korbe“; – „Landschaft mit einem Teich“ (auf Lwd.), im Vordergrunde mehrere Figuren; – „Eine Steinbrücke im Vordergrunde, in der Ferne geht ein leichter Streifregen nieder“ (auf Holz); – „Felsenlandschaft mit Thieren“ (auf Holz) nach Berghem; – „Eine Ruine alter Gebäude“ [111] auf Weisblech; – „Ruinen“, auch auf Weißblech. – Er gab auch ein paar Kupferwerke heraus: „Zeichnungen nach dem gemeinen Volke, besonders der Kaufruf in Wien 1775. Nach dem Leben gezeichnet“. Das Ganze bildet eine Seite von 30 Blättern, worin außer seinem Blatte auch Blätter von Mansfeld, Feigle, G. Merk, Conti, Schütz und Mosmer, und seinem jüngeren Bruder Friedrich vorkommen. – „Verschiedene Landschaften mit Figuren nach der Natur gezeichnet“, 1786, gr. und kl. 8°. Es sind achtzehn unradirte Blätter: Köpfe, Figuren, Thiere und Landschaften vorstellend. – Ferner sind von ihm: „Berg und Gegend bei Schlosshof“; – „Das fürstlich Kaunitz’sche Schloss Austerlitz nebst der Umgegend“; – Das gräflich Rosenberg’sche Schloss Rossek in Kärnthen; – Vier Blätter „ländliche Gegenstände“; – „Gruppen von Bauern und Bäuerinnen“, kl. 8°.; – zwei radirte „Landschaften mit Hütten und Landleuten, welche am Ufer beschäftigt sind“, qu. Fol., ohne Namen; – zwei „Landschaften mit Hütten und Figuren in Kähnen an einem Ufer“ bezeichnet: Brand der Jüngere pinx. et sculp., qu. Fol. Im J. 1766 malte er im Auftrage des kaiserlichen Hofes „die Schlacht von Hochkirchen“, welche sich im Belvedere befindet. Die Zahl seiner radirten Blätter beträgt 49. Seine Gemälde haben Zink und Dequevauvillier nachgestochen, auch von Bartsch ist mehreres nach B.’s Studien gearbeitet worden. B. hat folgende Schüler gebildet: Janscha, Schönberger, Schallhab, Molitor und Rechberger[WS 1]. Von seinen Landschaften schreibt Füßli: „Sie enthalten überaus viele Schönheiten. Die Gegensätze sind darin gut beobachtet, Licht und Schatten gehörig vertheilt, die Farben angenehm und schön, nur nicht so frei und stark wie in seines Vaters Gemälden. Seine Figuren sind alle mit Geist gemalt u. stehen immer am rechten Orte.“

(De Luca) Das gelehrte Deutschland (Wien 1776, 8°.) I. Stück, S. 48. – Oestr. Blätter für Literatur und Kunst; herausgegeben von Dr. Adolph Schmidl (Wien, 4°.) 1844, IV. Quart. Nr. 75, S. 595. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 364. – K. K. privil. Realzeitung 1776, 2., 3. u. 4. Stück. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) II. Bd. S. 106. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoffer (Paris 1853) VII. Bd. Sp. 242. – Füßli, Künstler-Lexikon S. 104.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Wurde von seinem Sohn Friedrich August Brand ausgebildet, siehe Band 25, Seite 95.