RE:Δῖον 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Pieria (Makedonien) am Nordfuss des Olymp
Band V,1 (1903) S. 833
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Δῖον. 1) Stadt in Pieria (Makedonien), am Nordfuss des Olymp, an dem im Altertum im Unterlaufe schiffbaren Flusse Baphyras (s. d.), beim jetzigen Dorfe Malathria, etwa 4 km. von der Westküste des thermaeischen Golfes, die hier nur eine offene Rhede darbietet. Das Thal des genannten Flusses trennt das Massiv des Olymp vom Titariongebirge und führt zu einem zwischen beiden eingekerbten Passe, über den man in das Thal des Europos in Perrhaibien (Thessalien) gelangen kann, mit Umgehung von Tempe. D. liegt dort, wo das Baphyrasthal sich zur Küstenebene öffnet, und beherrscht daher nicht nur die erwähnte Gebirgsstrasse, sondern auch die Küstenstrasse zwischen Makedonien und Thessalien. So ist es die wichtigste südliche Grenzfestung Makedoniens. Hierhin gelangte Brasidas über den Gebirgsweg von Perrhaibien her (Thuc. IV 78). König Archelaos richtete hier olympische Festspiele ein (Diod. XVII 16). Die zwar nicht grosse, doch bedeutsame Stadt war durch zahlreiche Bauten und Kunstwerke geschmückt, u. a. ein Zeustempel, ein Gymnasion, die später von Metellus nach Rom entführten Reiterstatuen der am Granikos gefallenen Makedoner von Lysippos. Zwanzig Stadien von der Stadt lag das Grab des Orpheus. D. wurde im Bundesgenossenkrieg von den Aitolern unter Skopas zerstört, erholte sich aber wieder. Im J. 169 wurde es von Perseus besetzt. Später war es römische Colonie. Über die Ruinen, unter denen besonders das Theater erwähnenswert, vgl. Leake North. Greece III 409ff. 419. Heuzey Mont Olympe 113; Mission en Macéd. 267f. Tozer Highland of Turkey I 6f. Ferner Abel Maked. vor Pilipp 199. Polyb. IV 62. Arrian. anab. I 16. Liv. XXVI 25. XXXIII 3. XLII 38. XLIV 2. 3. 7. 9. Strab. VII 330. Plin. IV 10. Ptolem. III 11. Skylax 26. Itin. Ant. Steph. Byz. Const. Porphyr. de them. II ed. Bonn. 49 (Δῖος). Geogr. Rav. V 12. Guido 109.