114) Astronom von Myndos, war nach seiner eigenen Angabe zu Studienzwecken bei den Chaldaeern gewesen. Die Kometen erklärte er für Gestirne, wie Sonne und Mond (Sen. quaest. nat. VII 4, 1. 17, 1).
114) Apollonios von Myndos wird mit Artemidoros in einem astrologischen Excerpt des Jahres 379 n. Chr. citiert (Catal. cod. astrol. I Cod. Flor. 80, 8; vgl. 113 n. 1).
Der Name ist aufgetaucht bei dem Astrologen Palchos (Ende 5. Jhdt. n. Chr.) Catal. cod. astrol. I 80, wo er an einer lückenhaften Stelle mit Artemidoros als ein Schüler der Chaldäer bezeichnet zu sein scheint; hinter ihm werden Berossos und Ἐφῆς (wohinter Schnabel Berossos 257 Epigenes sucht; οἱ ἐφεξῆςBoll Catal. V 1, 204; vielleicht Ἐπήεις vgl. Philon Bybl. bei Euseb. pr. ev. I 41c). Ferner hat Schnabel 109 gesehen, daß das doxographische Exzerpt bei Stob. I 228, 15 über die chaldäische Kometenlehre sich mit dem deckt, was Sen. quaest. nat. VII 4, 1. 17, 1 als Lehre des A. mitteilt; was Sen. 17, 2 über die unter Claudius und Nero erschienenen Kometen sagt (s. o. Bd. XI S. 1188), ist natürlich ein Einschub. Es liegt also kein Grund mehr vor, A. in die neronische Zeit zu setzen (so Boll Sphaera 368). Daß das Stobaiosexzerpt auf Poseidonios zurückgeht, hatte schon Wachsmuth z. St. bemerkt; daß es aus Aetios stammt und von Diels mit Unrecht aus seiner Rekonstruktion dieses Autors (Doxographi 367) ausgeschlossen ist, bemerkt Schnabel 113. Wir werden A. näher an Berossos und Epigenes heranzurücken haben. Rehm S. Ber. Akad. Münch. 1921, 13.