111) M. Aurelius Cotta Maximus Messallinus, Sohn des berühmten Redners M. Valerius Messalla Corvinus (Plin. n. h. X 52. Vell. II 112, 2) und vielleicht einer Aurelia aus der Familie der Cottae (vgl. Ovid. ex Ponto IV 16, 41–44). Wie sein ursprünglicher Name gewesen ist (etwa M. Valerius Maximus?), steht nicht fest. Später wurde er von einem Aurelius Cotta adoptiert und M. Aurelius Maximus genannt (Schol. Pers. 2, 72) oder vielmehr M. Aurelius Cotta Maximus (nach der Inschrift eines Freigelassenen, CIL XIV 2298 = Dessau 1949; vgl. Henzen Ann. d. Inst. XXXVII 1865, 6), so dass ihn Ovid Cotta Maximus nennt (ex Ponto II 8, 2. III 5, 6). Erst nach dem Tode seines älteren Bruders M. Valerius Messallinus (Cos. ord. 751 = 3), der erst nach dem J. 21 n. Chr. eintrat (vgl. Tac. ann. III 34), erhielt Cotta den Beinamen dieses Bruders Messallinus (cognomen suum Cottae fratri reliquit Vell. II 112, 2), so dass er seitdem regelmässig Cotta Messallinus genannt wird (Plin. n. h. I. 14. 15. X 52. Tac. ann. II 32. IV 20. V 3. VI 5. 7. XII 22. Schol. Pers. 2, 72). Welche Staatsämter er bekleidet hat, wissen wir nicht. Der Consul des J. 20 n. Chr. (Nr. 110) ist schwerlich mit ihm zu identificieren, teils des Alters wegen (sein Bruder war 751 = 3 Consul), teils des Namens wegen (man müsste bei dem Consul des J. 20 den Beinamen Maximus erwarten). Wahrscheinlich war also der Consul des J. 20 der Sohn des Cotta Messallinus. Dieser war in den J. 16, 24 und 29 n. Chr. im Senat anwesend (Tac. ann. II 32. IV 20. V 3), wurde im J. 32 der Majestätsbeleidigung angeklagt, aber auf Grund eines Schreibens des Tiberius freigesprochen (Tac. ann. VI 5. 7). Er war beim Senate sehr verhasst, da er stets das härteste Urteil fällte aus Liebedienerei für Tiberius (saevissimae cuiusque sententiae auctor Tac. ann. VI 5, vgl. II 32. IV 20. V 3). Überhaupt hatte er einen schlechten Charakter und war vielen Lastern ergeben (nobilis quidem, sed egens ob luxum, per flagitia infamis, Tax. ann. VI 7, vgl. Schol. Pers. 2, 72. Plin. n. h. X 52). Er litt im Alter sehr an den Augen (Pers. 2, 72, der ihn Messalla nennt, und Schol. dazu). Vielleicht ist er der Messallinus e consularibus patriciis, der an einem Gifte starb, das er als Heilmittel ans Knie gebracht hatte (Plin. n. h. XXXII 123). Cotta war ein Freund des Ovid, der an ihn wiederholt Gedichte richtete (ex Ponto II 8. III 2. III 5; vielleicht auch I 5. I 9. II 3, die einem Maximus gewidmet sind). Anscheinend dichtete Cotta auch selbst, vgl. Ovid. ex P. III 5, 39. IV 16, 42. I 5, 57f. Und Plinius citiert ihn für Buch 14 und 15 als Quelle (n. h. I 14. 15). Erwähnt
[2491] wird er noch als Grossoheim der Lollia Paulina (Tac. ann. XII 22) und ausserdem vielleicht von Iuvenal (5, 109. 7, 94).