Azaloi, ein pannonisches Volk im nordwestlichen Teile der Provinz, zwischen dem Wiener Walde und dem Oberlaufe der Raab sesshaft, Plin. III 148. Ptol. II 14, 2. Ihr Gebiet am Donauufer hatten sie an die aus Boiohaemum eingewanderten Boioi, zum Teil auch an die aus den Thälern der Waag und Gran gekommenen Kytnoi oder Kotinoi, verloren; die an der Donau gelegenen Castelle tragen meist keltische Namen; es scheinen ihnen namentlich die Thalgebiete der oberen Leita, Günz, Pinka, Lafnitz und Feistritz verblieben zu sein, wo freilich auch norische Kelten sassen. Die Nachbarschaft der A. und Boii erweist auch eine Inschrift CIL IX 5363 ... praefectus ripae Danuvii et civitatium duarum Boiorum et Azaliorum. In Öskii (s. Osones) nordöstlich von Plattensee wurde ein dipl. milit. CIL III p. 881 D. XXXIX gefunden, von Kaiser Antoninus Pius ausgestellt Ursioni Busturonis filio Azalo; daraus folgt allerdings, dass die A. bis über den Bâkonyerwald, den die Hercuniates inne hatten, reichten. Eine ähnliche Folgerung für die Ausdehnung ihrer Wohnsitze bis zum Donauufer ergiebt sich wohl aus zweien in neuester Zeit gefundenen Militärdiplomen des Kaisers Pius: CIL III Suppl. D. LX a. 148 aus Aszâr bei Kis-Bér im Komoraer Comitat: Attae Nivionis f. Azalo, und D. LXI a. 149 aus Ó-szőny (Brigetio): Dasmeno Festi f. Azalo. Vgl. Aschbach Die Bojer und Azalier in Pannonien, S.-Ber. Akad. Wien 1858.
Die Schreibweise variiert zwischen As- und At-, bzw. zwischen -lus und -lius. Auf Inschriften im eigenen Gebiet Asalius, -a (L. Barkóczi Brigetio [Diss. Pann. II 22. Budapest 1951] nr. 3. 303.) oder Azalius, -a etc. etc.