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RE:Cornelius 181

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lentulus, Cn., augur (Name: Gn. Kornelios Gn. yi. Lentoulos Lentulus augur
Band IV,1 (1900) S. 13631364
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181) Cn. Cornelius Lentulus augur. a) Name. Γν. Κορνήλιος Γν. υἱ. Λέντουλος Dio ind. l. LIV; [Cn. Corneli]us Cn. f. Lentulus augur CIL VI 2023; C[n. Co]rn[elius] CIL I² p. 65 Fasti Biond.; Γναῖος Κορνήλιος Dio LIV 24, 1; (Cn. Cornelius) Lentulus augur CIL IX 3099; Cn. Lentulus augur Mon. Ancyr. lat. III 23. Sen. de benef. II 27. Suet. Tib. 49; Ναῖος Λέντλος αὔγουρ Mon. Ancyr. gr. VIII 20. CIG II 2943, 12. 15; Cn. Lentulus in Consulatsdatierungen CIL I 745. 797. VI 23532. X 885. 886. 1938. XI 6673, 21. Cassiod.; augur Lentulus Tac. ann. III 59; Lentulus augur Tertull. de pallio 4; Lentulus Fasti Hydat. Chron. Pasch.; augur Chronogr. a. 354 (vgl. CIL I² p. 162). Das Priesteramt fügte C. seinem Namen wohl zur Unterscheidung von seinem Verwandten Cn. Lentulus cos. 18 v. Chr. (Nr. 180) hinzu; mit Ausnahme von Jahresangaben, bei denen das Fehlen des Priestertitels nicht weiter auffällt, wird er überall augur genannt, auch in griechischen Inschriften (ähnlich wie sein jüngerer Zeitgenosse L. Piso augur [o. Bd. III S. 1383 Nr. 74], vgl. die neugefundene Inschrift aus Mytilene, die diesem als Proconsul von Asia gesetzt ist IGIns. II 219). Vgl. Nipperdey-Andresen zu Tac. ann. III 59. Klebs Prosop. I 454.

b) Leben. Sohn eines Cn. Lentulus (CIL VI 2023. Dio ind. l. LIV); vielleicht war Cn. Lentulus Clodianus (Nr. 217) sein Vater, Cn. Lentulus Clodianus cos. 682 = 72 v. Chr. (Nr. 216) demnach sein Grossvater. C. scheint sich ursprünglich als Redner (Sachwalter?) bethätigt zu haben; mutmasslich verhinderte ihn seine Armut, die öffentliche Laufbahn einzuschlagen. Erst die Liberalität des Augustus ermöglichte ihm den Eintritt in den Staatsdienst (so wird Sen. de benef. II 27, 2 zu verstehen sein). Seitdem gestaltete sich sein Leben derart, dass er zur Stellung eines princeps civitatis et pecunia et gratia und in den Besitz des grössten, aus dem Altertum bekannten Vermögens, von 400 Millionen Sesterzen, gelangte (divitiarum maximum exemplum Sen. a. a. O. II 27, 1; cui census maximus fuerit Suet. Tib. 49, vgl. Friedländer S.-G. III⁶ 12). Mit dem Praetor und Flottencommandanten Cn. Lentulus (Nr. 179) ist er wohl nicht zu identificieren. Er bekleidete im J. 740 = 14 v. Chr. den Jahresconsulat mit M. Licinius Crassus (s. o. zum Namen). Im J. 752/753 = 2/1 v. Chr. verwaltete er Asia als Proconsul (CIG II 2943 Fragment eines Schreibens des C. an die Nysaeer vom 12. August 753, vgl. Waddington Fast. nr. 61. Zippel Losung d. cons. Prov. 9). Im J. 22 n. Chr. sprach er zu einer sacralen Frage im Senate (Tac. ann. III 59); in unbekanntem Jahre veranlasste er einen Senatsbeschluss gegen die Unzüchtigkeit der Frauenkleidung (Tertull. de pallio 4). Von Priesterämtern versah er das eines Augurs und eines Frater Arvalis; die Arvalacten des J. 14 n. Chr. nennen ihn als Magister des Collegiums (CIL VI 2023; irrig ergänzt Gatti seinen Namen in den Arvalacten des J. 20, vgl. Hülsen zu VI 32340). Obwohl er durch seine Freigelassenen wieder einen Teil seines Vermögens eingebüsst hatte (übertreibend sagt Seneca a. a. O. antequam illum [1364] libertini pauperem facerent), wurde er angeblich von Tiberius, der ihn allein zu beerben wünschte, metu et angore ad fastidium vitae actus (Suet. Tib. 49; es ist mehr als zweifelhaft, ob dies bedeutet, dass der damals schon hochbetagte C. sich selbst das Leben nahm). Ein Zerrbild des Mannes entwirft Seneca (a. a. O.), der ihn als geistig und seelisch unbedeutend, kleinlich und geizig schildert. Wiederholt ist der Getensieg des Cn. Lentulus cos. 18 v. Chr., und was sonst von diesem überliefert wird, dem C. zugeschrieben worden; doch vgl. Nr. 180.

c) Familie. Aus den oben citierten Worten Suetons (Tib. 49) wird man kaum schliessen dürfen, dass C. keine Nachkommen hinterlassen habe; vielmehr werden wahrscheinlich P. Lentulus Scipio cos. 2 (Nr. 235) und Ser. Lentulus Maluginensis cos. 10 (Nr. 226), die beide als Cn. f. Cn. n. bezeichnet werden, als seine Söhne zu betrachten sein. Freigelassene des C. werden genannt CIL IX 3099 (Sulmo), vielleicht auch VI 32277. Vgl. über ihn Klebs Prosop. I 454 nr. 1132.

[Groag. ]