RE:Furius 42

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Camillus, Sp. f. M. n., L. cos. 338 v. Chr.
Band VII,1 (1910) S. 323324
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42) L. Furius Camillus, Sp. f. M. n. (Acta triumph.), also Sohn von Nr. 48, war Consul zum erstenmal mit C. Maenius 416 = 338 (Chronogr. Idat. Chron. Pasch. Liv. VIII 13, 1. Cassiod. Diod. XII 2, 1 ohne Cognomen). Ihr Consulat bezeichnet das Ende des alten Latinerbundes und die Unterwerfung Latiums unter Rom; seine Geschichte ist in der Überlieferung vielleicht weniger entstellt, als die der vorhergehenden Jahre, und die Bedeutung der Taten der Consuln ist eher etwas abgeschwächt als aufgebauscht worden. Liv. VIII 13, 1–9 und die Acta triumph. stimmen darin überein, daß Maenius über die Veliterner, Lanuviner und Antiaten, F. über die Pedaner und Tiburtiner gesiegt und triumphiert habe (vgl. auch Eutrop. II 7, 1–3 und die Chronik aus Oxyrhynchus [Oxy. Pap. I 27] III 7f.). Nach Liv. VIII 13, 9 erhielten beide Consuln Reiterstatuen auf dem Forum, nach Eutrop. II 7, 3 Statuen auf den von Maenius mit antiatischen Schiffsschnäbeln geschmückten Rostra; während sonst nur von den für Maenius beschlossenen besonderen Auszeichnungen die Rede ist (s. d.), [324] wollte A. Schäfer (Comment. Mommsenianae 6) auf F. das Zeugnis über eine Statue des Camillus ohne Tunica auf den Rostra (Plin. n. h. XXXIV 23. Ascon. Scaur. 25, 27) beziehen, aber man hat kein Recht, bei diesem an eine Reiterstatue und an einen andern als den berühmten Camillus Nr. 44 (s. d.) zu denken. Bei Liv. VIII 13, 10–18 wird dem F. noch eine Rede in den Mund gelegt, in welcher er günstige Friedensbedingungen für die Latiner empfiehlt; das ist eine leicht aus den tatsächlichen Verhältnissen zu erschließende Ausschmückung (vgl. auch Pais Storia di Roma I 2, 294). Zum zweitenmal war F. Consul mit D. Iunius Brutus Scaeva 429 = 325 (mit Iterationsziffer Liv. VIII 29, 2 und Chronogr.; außerdem Idat. Chron. Pasch. Cassiod. Diod. XVIII 2, 1 Λεύκιος Φρούριος), mußte aber – angeblich infolge von Krankheit – L. Papirius Cursor zum Dictator ernennen und ihm die Kriegführung gegen die Samniten überlassen (Liv. a. O. 8f.).