RE:Licinius 99ff.

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Licinii Luculli, im 2. Jhdt. v. Chr. hervortretender Zweig
Band XIII,1 (1926) S. 372
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99ff.) Licinii Luculli. Über den Beinamen Lucullus scheinen die Alten nichts Sicheres gewußt zu haben. Nach Fest. ep. 222 sollen die Vorfahren der Paeligner aus Illyrien nach Italien eingewandert sein ductu Volsimi regis, cui cognomen fuit Lucul[l]o; nach Frontin. de aquis I 8 wurde die Aqua Tepula 629 = 125 nach Rom geleitet ex agro Lucullano, quem quidam Tusculunum credunt. Ein Pagus Lucul(lanus) ist inschriftlich bei Benevent bezeugt (CIL IX 1618 = Dessau 6507). Von einem Lucullus erzählt Frontin. strat. III 10, 7, er habe die Besatzung von Heraklea (welchem?) befehligt, sei von skordiskischen Reitern aus der Stadt heraus und in einen Hinterhalt gelockt worden und mit 800 Mann gefallen; vielleicht gehört diese Episode in die Kämpfe um 640 = 114 (o. Bd. II A S. 834, 22ff., vgl. noch A. J. Reinach Bull. hell. XXXIV 327), vielleicht aber auch in die Dakerkriege der Zeit Frontins (vgl. das Vorkommen eines Sallustius Lucullus unter Domitian Bd. I A S. 1956): jedenfalls bleibt bei diesem Zeugnis wie bei den anderen eben angeführten eine Beziehung auf die Licinii Luculli ganz unsicher. Wie andere Familien des licinischen Geschlechts trat auch diese um 200 v. Chr. zuerst hervor (vgl. Nr. 101. 99); sie brachte es Mitte des 2. Jhdts. mit Nr. 102 zum Consulat und erreichte in dessen Enkeln, den Brüdern Nr. 104 und 109, ihren höchsten Glanz, aber auch ihr Ende. Die Verbindung der Hauptlinie mit den wenigen anderen Trägern des Beinamens ist ebensowenig zu ermitteln, wie die mit anderen Häusern des licinischen Geschlechts: daß man sich aber im 1. Jhdt. des Zusammenhangs zwischen den Luculli und den Murenae noch bewußt war, zeigt Cic. ad Att. XIII 6, 4.