Ostrogotha, gepidischer Prinz (Οὐστρίγοτθος bei Procop. bell. Goth. IV 27; ‚mit dem Namen hat es wohl eine ähnliche Bewandtnis wie mit Theoderichs d. Gr. Tochter Ostrogotho-Ariagne … als Personenname verwendeter Volksname‘ Förstemann Altd. Personenn. XI u. 215), einziger Sohn des Königs Elemund und bei dessen Tod um das J. 548 noch unmündig. Wehrlos mußte er dem Usurpator Thoriswind den Thron überlassen und floh von Sirmium, das die Gepiden mit anderen dazischen Städten seit etwa 535 besetzt hielten, in das nördliche Donauuferland zu den Langobarden, die den Gepiden feindlich gegenüberstanden und deren Thronanwärter Hildichis sich in den Schutz der Gepiden begeben hatte (Procop. a. O.). Als 551, nach langjährigen um die Thronansprüche des Hildichis geführten Kämpfen, die Langobarden in einer blutigen Schlacht auf gepidischem Gebiet (wohl in Pannonia secunda) Sieger blieben, führte Kaiser Iustinian den Abschluß eines Friedensvertrages herbei. O. und Hildichis, deren Anwärterschaften keine Gewähr für Aufrechterhaltung des Friedens boten, wurden heimlich um das Leben gebracht. L. Schmidt Deutsche Stämme 439. 311. Nach Schmidt ist O. wohl ein, allerdings bedeutend jüngerer Bruder der Gepidin Austrigusa, die im J. 510 den Langobardenkönig Wacho geheiratet hatte (s. u. Art. Ostrogotho).