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573 Schüttelfrost – Schwarzwasserfieber 574


Nadelbäume.

Schüttelfrost, mit Zähneklappern und Schütteln am ganzen Körper verbundenes Frostgefühl beim Einsetzen hoher Fiebertemperatur.

Schüttelreim, scherzhaftes Reimpaar: „Doch Schreck befiel die Klapperschlangen, als ihre Klappern schlapper klangen“.

Schütz, Heinr., Komp., 1585–1672; bedeut. Bach-Vorgänger; Kirchenmusik; erste dt. Oper „Daphne“ (1627).

Schütz, bewegl. Wehr.

Steppenschuppentier.

Schutzaufsicht besteht in Schutz und Überwachung Minderjähriger u. Sorge für ihr aus Arbeitsverdienst stammendes Einkommen; ausgeübt vom Jugendamt; nach Jugendgerichtsgesetz als Erziehungsmaßregel statt Strafe zulässig.

Schütze,

1) Sternbild des südl. Himmels;
2) bewegl. Wehr.

Schützen,

1) leichte Fußtruppen, ähnl. d. Jägern;
2) ↑ Weberei.

Schützengraben, wichtigste Feldbefestigungsanlage: Graben m. vorliegendem Wall, mit Schulterwehren gegen Flankenbestreichung, Rückenwehren geg. Sprengstücke, Schützenauftritt, Unterständen usw.

SchutzfristUrheberrecht.

Schutzgitterröhre (Schutznetzröhre) = Schirmgitterröhre.

Schutzhaft, polizeil. Festnahme zum eignen Schutz des Festgenommenen (z. B. gegen Bedrohung durch d. Menge, bei Trunkenheit, Selbstmordabsicht) od. wenn Aufrechterhaltung d. öff. Sittlichkeit, Sicherheit und Ordnung sie dringend erfordert.

Schutzmannschaft, Vorgänger der Sicherheits- u. Schutzpolizei.

Schutzpolizei, staatl. (uniformierter) Beamtenkörper, der den äußern Vollzugsdienst besorgt.

Schutztruppen, die Truppen in d. ehem. dt. Kol.

Schutzvorrichtungen, zum Schutz der Arbeiter gegen gefährl. Berührungen mit Maschinen und gegen andre Gefahren (§ 120 a GewO.).

SchutzzollZölle.

Schuwalow, Peter, Graf, 1827–89; 1874–1879 russ. Botschafter London; Freund Bismarcks.

Karl Schurz.

Schwab, Gustav, schwäb. Dichter, 1792–1850; „Dt. Volksbücher“, „Die schönsten Sagen des klass. Altertums“.

Schwabach, mittelfränk. St., 12 000 E.

Schwaben, früheres Hzt. zw. Rhein, Bodensee, Pfalz, Mainfranken u. Lech, im 3. Jh. v. Alemannen bewohnt, 496 fränkisch. 1. Herzog 919 Burkhard, letzte die Hohenstaufen.

Schwabing, Stadtteil v. München, früher Künstlerviertel.

SchwäbischDeutsche Sprache.

Schwäbische Alb (Schwäbischer Jura)Jura.

Schwäbische Kaiser, Hohenstaufen, 1138–1254.

Schwäbischer Bund, 1488–1534 v. Rittern, Städten u. Fürsten zum Schutz des Landfriedens.

Schwäbischer JuraJura.

Schwäbische Türkei, gr. dt. Sprachinsel im Winkel zw. Drau u. Donau, umfaßt an Deutschen 156 800 E im ungar., 7700 im südslaw. Staatsgebiet.

Schwäbisch-Hall, altertüml. württ. St., am Kocher, 9000 E.

Schwachstromtechnik umfaßt elektr. Nachrichtenwesen, ↑ Fernsprecher, ↑ Funktechnik, ↑ Telegraph.

Schwaden, Dampf, Dunst; schlechte (gefährl.) Grubenluft.

Schwadron = Eskadron.

Schwadronieren, prahlen, in den Tag hinein reden.

Schwägerschaft (Affinität), Familienverhältnis des einen Ehegatten zu den Verwandten des andern.

Schwaige, Sennhütte; schwaigen, Käse bereiten.

Schwalbe, Gustav, Anatom, 1844–1916; unters. bes. den Neandertalschädel.

Rauchschwalbe.

Schwalben, Sperlingsvögel, mit tiefgespaltenem Schnabel, Nester meist mit Hilfe v. Speichel u. Lehm gebaut oder in Erde angelegt, Insektenfresser. Rauch-S., blauschwarz, mit brauner Kehle; Ufer-S., grau, unten weiß, an Uferwänden; Mehl-S., blauschwarz, Unterseite u. Bürzel weiß.

Schwalbennester, eßbare,Segler.

Schwalbenschwanz, Schmetterling, 6,5 cm spannend; grüne, schwarzgezeichnete Raupe auf Möhre usw., stülpt duftende rotgelbe Nackengabel bei Beunruhigung aus. Etwas größer, aber weniger farbenprächtig, der Segelfalter.

Schwalch, Öffnung, durch die die Flamme in den Schmelzraum des Flammofens hineinschlägt.

Schwalm, Nbfl. d. Eder, 80 km.

Schwamm,

1) = Pilz; im engern Sinn holzzerstörender Pilz;
2) Badeschwamm;
3) entzündliche Gelenkschwellung.

Schwämmchen = Aphten.

Schwämme, vielzellige, festsitzende Tiere einfachen Baues; zahlreiche Poren (↑ Taf. „Zoologie“, p) führen in Magenhohlraum (m); gr. Ausfuhröffnung (a) für Nahrungsüberreste (Nahrung: Detritus) der Anheftungsstelle gegenüber; meist mit Gerüst aus Hornfasern, Kiesel- od. Kalknadeln, vorwiegend Meeresbewohner; Vermehrung durch Eier, aus denen Schwärmlarven hervorgehen, Süßwasser-S. auch ungeschlechtlich durch Gemmulae (eingekapselte Zellgruppen). Bade-S. mit Hornfasergerüst, das den nutzbaren Schwamm liefert, im Mittelmeer; Süßwasser-S., korallen- od. krustenförmig, grau, mit Kieselnadeln; Glas-S. (Venuskorb), Hohlzylinder aus Kieselnadeln, 40cm hoch, im Schlamm d. Tiefsee.

Schwammkürbis = Luffa.

Schwammspinner, Schmetterlingsart, ↑ Taf. Sp. 697; Eier an Stämmen in gelbl., schleimige Masse eingebettet, Raupen an Wald- u. Obstbäumen schädlich.

Schwammstein (Schwimmstein), Leichtziegelstein m. Poren.

Schwan, Sternbild des nördl. Himmels.

Schwandorf, bayr. St., Oberpfalz, 8600 E.

Schwäne, Gänsevögel mit langem Hals. Höcker-S., 1,8 m lang, schwarzer Höcker auf Schnabel, weiß, Nordeuropa; ähnlich, aber ohne Höcker, der Sing-S., Federn zu Pelzwerk verwendet (Schwanenpelz).

Schwanenjungfrauen, geisterhaft, im Schwanengewand fliegend.

Schwangerschaft, Zustand zw. Empfängnis (Befruchtung) und Geburt; sichere Zeichen: nach der 20. Woche Herztöne u. Bewegungen des Embryos wahrnehmbar. Allgemeinbefinden ist gestört. Dauer: durchschnittlich 40 Wochen, v. 28. Woche an Frühgeburt, vorher Fehlgeburt.

Schwann, Theodor, Anatom u. Physiolog, 1810–82; Begründer der Zellenlehre.

Schwanthaler, Ludwig, Bildhauer, 1802–48; Kolossalstatue d. Bavaria in München.

Schwär = Furunkel.

Schwärmer, Schmetterlingsfam., stark behaart, schmale Vorder-, kl. Hinterflügel, fliegen meist abends pfeilschnell, vor Blüten schwirrend. Raupen mit Afterhorn. Hierher: Totenkopf, Abendpfauenauge, Taubenschwänzchen, Kiefern-, Wolfsmilch-, Weinschwärmer.

Schwartz, Ed., Altphilolog, *1858; „Charakterköpfe aus der antiken Lit.“.

Schwarz heißt ein Körper, der auffallendes Licht vollständig absorbiert. Im Kartenspiel: „ohne einen Stich“.

Schwarz, Berthold (eig. Konstantin Anklitzen), Franziskanermönch aus Freiburg i. Br.; angebl. Erfinder des Schieß- (Schwarz-) Pulvers (1259).

Schwarza, Nbfl. der Saale in Thüringen, 50 km.

Schwarzbeinigkeit, Krankheit d. Kartoffelpflanzen, bei der bes. am Stengel in der Nähe d. Bodens schwarzbr. Flecken auftreten.

Schwarzburg, seit 1920 Teil Thüringens, 1919 hervorgegangen aus den Fürstentümern S.-Rudolstadt u. S.-Sondershausen.

Schwarzdorn, Rosengewächs, Strauch, bis 3 m hoch, Zweige in Dornen endigend, weiß, Früchte schwarzblau (Schlehen), nach Durchfrieren genießbar, bes. an Wald-, Feldrändern.

Schwarze Kunst, angebl. Kunst, dch. geheimnisvolle Mittel übernatürl. Wirkungen hervorzurufen.

Schwarze Listen, Verzeichn. über mißlieb. Personen, bisw. bei Arbeitgebern, -nehmern, b. Kaufleuten üb. faule Zahler.

Schwarzenberg, St. u. Luftkurort, sächs. Erzgeb., 11 000 E.

Schwarzenberg, Karl, Fürst zu, Hzg. v. Krumau, 1771–1820, 1813 österr. Generalissimus der Verbünd.

Schwarzerde, früherer Steppenboden mit humusreicher, schwarzer Krume.

Schwarzer KörperSchwarz.

Schwarzer Peter, Ges.-Spiel m. Spielkarten.

Schwarzer PrinzEduard 2).

Schwarzes Meer, Binnenmeer zw. Balkanhalbinsel, Rußland, Kleinasien, 453 000 qkm; bedeut. Fischerei (Stör).

Schwarzhemden, Faschisten.

Schwarzhörer ist, wer ohne Genehm. der Reichstelegraphenverwaltung e. Funkanlage errichtet od. betreibt; wird m. Gefängnis bestraft, Versuch ist strafbar.

Schwarzkauf, Kauf eines Grundstückes, wobei (zur Ersparung v. Gebühren) ein geringerer Kaufpreis beurkundet wird als wirklich vereinbart ist.

SchwarzpulverSchießpulver.

Schwarzsauer, Gericht aus dem Blut frischgeschlachteter Tiere und Fleisch mit Essig und Gewürzen.

Schwarzwald, Geb. mit Hochflächencharakter im O der Oberrhein. Tiefebene (Feldberg 1495 m).

Schwarzwasserfieber,


Stichwörter, die unter Sch… vermißt werden, schlage man unter Sh… nach.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 573–574. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0337.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)