Topographia Franconiae: Volckach
Am Mayn / zwischen Kitzingen und Schweinfurth gelegen / ein Würtzburgisch Städtlein / und Ampt. Thrasybulus Lepta schreibet in dem Leben Herrn G. L. von Seinsheim / im 1. Buch / am 36. und folgenden Blat / daß gegen über / im Flecken Ostheim / Herr Erkinger von Seinsheim / ein Carthauß erbauet / und solchen Flecken Anno 1414. darzu geben habe. Was den besagten Fluß Mayn anbelangt / so der fürnembste in diesem Lande / so ist oben im Eingang etwas von ihme gesagt worden. Und wird solcher von Theils Mogonus, Moganus; von andern aber / und zwar besser / Moenus Lateinisch / und Griechisch Μένος genant / welches Wort / der Zahl nach / 365. nemblich so viel Tage / als im Jahr seyn / machet. Daher Philippus Melanchton geschrieben hat:
Discite praecipuè Solis motumque viasque.
Vos, quibus est Patrium Francica terra solum:
Namque dies totus quot traxerit ambitus anni,
Id Fluvii vestri vox benè nota sonat.
Es ist vorzeiten der Francken und Allemanner Gräntze gewesen / in welchem man Perlen finden solle. Munsterus, in der Tafel deß Franckenlands / sagt / der Mayn habe zween Ursprüng an der Gegne deß Fichtelbergs: der eine heisse der weisse Mayn / rinne von Gefreß auff Stein: der ander der rothe / so bey Perneck / am Anstoß deß Böhmerlands / entspringe: der weiß / und rothe Mayn kommen zusammen zwischen Stein / und Röting: fliesse demnach der gantze Mayn / durch viel Krümmen / unter Bamberg / auff Haßfurt / Schweinfurth / Kitzing / Würtzburg / Gemünd / Miltenburg / Franckfurt / und gegen Mayntz über in den Rhein.