Zum Inhalt springen

Topographia Sueviae: Ebingen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Ebingen
<<<Vorheriger
Dürwang
Nächster>>>
Eberspach
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 62–63.
Stadtteil von Albstadt
[[| in Wikisource]]
Ebingen in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite



[62]
Ebingen.

Ligt auff der Elb / 6. Stundt von Dutlingen / vnter Trochtelfingen / nicht sonders weit von Balingen / an der Schmeyha / so ein Dechanat hat. Es gehörete dieses Stättlein / sampt der Herrschafft / vorhin denen von Hohenberg / nachgehendts dem Hertzog von Würtenberg / jetzt dem Herrn Graf Schlicken / Käyserlichen Kriegsraths Praesidenten. d. Crusius. Acta Publica.

In einer geschriebenen Chronick stehet / es sey diese Statt Graf Sigmunds von Hohenberg / eygen gewesen / der auch im Spital daselbsten mit sechs Pferdten / biß in seinen Todt erhalten worden; welcher der Statt all seine Jurisdiction zu kauffen / geben / vnd jhr gerathen habe / sich nach seinem Todt / [63] vnter deß Hauses Würtenberg Schutz vnd Schirm zubegeben / so auch geschehen: Die vbrige Herrschafft / als Schönberg / Oberndorff / Horb / Rotenburg am Necker / mit allen Flecken / sey von Graf Rudolphen / dem letzten Grafen / so keine Erben verlassen / dem Hauß Oesterreich verkaufft worden. Besagte Statt Ebingen / habe einen eygenen erkaufften Flecken / Butz genant. Sie habe auch einen reichen heiligen S. Martin / vnd sonst viel Einkommens / sambt dem Vmbgelt / vnd andere Freyheiten / vnnd erkauffte Gerechtigkeiten. Es habe auch allda viel Weyd / Holtz / vnnd Wälde / grosse Heyden auff den Bergen hin vnd her: Dannenhero viel Vieh / Ochsen / Küh / Kälber / Stier / etc. Rossz / Geissen / vnd Schaaf / in diser Gegend aufferzogen werden. Es hab auch herumb einen guten fruchtbaren Boden / vnd gewinne man jährlich viel Frucht / vnd Futter / vnd hab reiche Bawersleuth allda (nämblich / vor dem jetzigen Krieg.) An. 1576. sey diese Statt vbel verbronnen; das Fewer sey auf dem Rathhauß angangen / ohne Zweiffel / von Hexen angelegt / vnd der Statt viel Brieff / vnd Siegel / Privilegia, vnnd Silbergeschirr / auch Hausrath / vnnd die gantze Gaß hinab / biß zum Marcktbronnen / für viel tausend Gülden werth verbronnen. Es habe diese Statt Ebingen allwege einen Schultheissen von jhrer Gemeinde / auß der Burgerschafft erwöhlet / welches Ampt die Rieben / ein altes Geschlecht / wie auch die Reivelln daselbsten / dreyhundert Jahr versehen / vnd besässen. Anno 1642. im Herbst / seyn die Hohendwieler vnnd Breysacher / in den Vorstätten allhie eingefallen.