Topographia Sueviae: Kirchberg
Ein schönes Schloß / sampt 2. Flecken / Ober / vnd VnderKirchberg / diser Zeit / mit andern zugehörigen Dorffschafften / vnd Gütern / nahend der Statt Vlm gelegen / dem Hochwolgebornen Herrn / Herrn Heinrich Raymund Fuggern / Grafen zu Kirchberg / vnd Weissenhorn / etc. der HochFürstl. Durchleucht / Herrn / Herrn Ferdinandi Caroli / Ertz-Hertzogen zu Oesterreich / etc. Rath / Cammerern / vnd Statthaltern der Graff- vnd Herrschafften / Ehingen / Schelklingen / vnd Berg / etc. zuständig. In einer geschriebenen Chronick hab ich gelesen / daß Anno Christi 455. die Kirch zu Kirchberg / oberhalb Wiblingen / neben dem Schloß Kirchberg / gebawet worden; welches noch ein außgehawener Stein in der Kirchen anzeyge. Wann solches wahr seyn solte / so müste dieser Orth sehr alt seyn. Es hat sonsten eine Freyung zu Kirchberg. Wie aber selbige Graffschafft an die Herren Fugger / die sich alle davon schreiben / gelangt seye; davon / vnd dem letsten Grafen von Kirchberg / sihe den Text vnserer Topographiae Sueviae, in der Beschreibung Weissenhorn. Es gehört gleichwol dise Graffschafft nit zum Schwäbischen / sondern dem Oesterreichischen Craisse / vnnd gehet vom Hochlöbl. Hauß Oesterreich zu AffterLehen; welches aber dieselbe / nämblich Tyrol / cum onere, als mit 28. fl. alle Monat einfach / gegen dem Reich vertritt. Zum Schwäbischen Craisse geben die Herren Grafen Fugger / wegen der Reichspfleg / Wördt / vnd anderer Güter / Monatlich [109] 4. zu Roß / 15. zu Fuß / oder 108. fl. nämlich die Marx Fuggerische Lini 22. Gülden / 21. Kreutzer / 6. Heller: Die Hanß Fuggerische 43. Gülden / 36. Kr. 6. Heller: Vnnd die Jacob Fuggerische Lini 42. Gülden / 1. Kr. Wegen theils Güter / sollen sie auch mit der Ritterschafft contribuiren; davon ich aber; wie auch / was sie zum CammerGericht zu Speyer zu geben / nichts gewisses berichten kan.