BLKÖ:Kolowrat-Liebsteinsky, Franz Karl Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 378. (Quelle)
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18. Franz Karl Graf K. Liebsteinsky (geb. 13. Mai 1620, gest. 4. Mai 1700), ein Sohn Albert’s aus dessen Ehe mit Sabina Victoria Freiin von Wolkenstein. Beendete in Prag die akademischen Studien, darauf ernannte ihn Kaiser Ferdinand III. zum Appellationsrath in Prag, 1651–1667[WS 1] zum Appellations-Präsidenten und Statthalter im Königreiche Böhmen. Unter Leopold I., zu dessen Kaiserwahl er nach Frankfurt geschickt worden, ging er als Bevollmächtigter des Kaisers nach Polen, wo er den zwischen dem Kaiser, Polen und Schweden geschlossenen Frieden von Oliva (2. Mai 1660) zu Stande brachte. In den Jahren 1649–1651, 1654 und 1655 war er kais. Landtagscommissär und 1660 Landeshauptmann des Markgrafenthums Mähren. Für seine Verdienste erhielt er mit Diplom vom 28. Februar 1660 zugleich mit seinen drei Brüdern Johann Wilhelm, Ferdinand Ludwig und Leopold Ulrich den Reichsgrafenstand und für seine Person im Jahre 1672 das goldene Vließ. Graf Franz Karl stiftete das Kolowrat’sche Familienmajorat, welches am 18. August 1671 die kaiserliche Bestätigung erhielt. Er widmete zu diesem Zwecke die Herrschaften Reichenau, Czernikowicz, und als sein Bruder Ferdinand beitrat, kam noch Borohradek hinzu. Franz Karl ist der Erbauer des Schlosses Reichenau, eines stattlichen Baues, der über 100 Gemächer enthält. In seinem Nachlasse befand sich von ihm in Handschrift das Werk: „Series Capitaneorum Marchionatus Moraviae“. Die zahlreiche Nachkommenschaft aus seiner zweimaligen Ehe, zuerst mit Ludmilla Maximiliana Gräfin Oppersdorf, dann mit Isabella Clara Cäcilia Gräfin Nogarola, ist auf der I. Stammtafel ersichtlich. [Hormayr’s Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur[WS 2] und Kunst (Wien, 4°.) Jahrg. 1824, S. 345 [läßt ihn am 14. Mai 1420, also um volle zwei Jahrhunderte zu früh geboren sein]. – Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren-und Ritter-Stande (Wien, 4°.) Bd. V, S. 209. – Porträt. Meyssens sc.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1631–1639
  2. Vorlage: Litertur.