BLKÖ:Pucherna, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Pucher, Johann
Band: 24 (1872), ab Seite: 45. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Antonín Pucherna in Wikidata
GND-Eintrag: 1017962820, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Pucherna, Anton|24|45|}}

Pucherna, Anton (Kupferstecher, geb. in Böhmen um das Jahr 1765, Todesjahr unbekannt). Er erhielt seine künstlerische Ausbildung in Prag, wo der geschickte Zeichner und Maler Ludwig Kohl [Bd. XII, S. 292] sein Lehrer war. Anfänglich zeichnete und malte er Landschaften und Ansichten, und vollendete eine nicht unbedeutende Anzahl von Blättern, welche Talent verriethen und gesucht waren. Auch wurden nach seinen Vorlagen von anderen Künstlern mehrere Blätter gestochen, so von Berka die Ansicht eines bei Prag gelegenen Fräuleinstiftes, von A. Hertzinger ein großes Aquatintablatt, eine Gebirgslandschaft vorstellend, rechts mit einem alten Schlosse, links mit einer Brücke im Thalgründe u. m. a. Er selbst hatte erst später der Kupferstechkunst sich zugewendet und eine stattliche Reihe von Blättern, meist Ansichten von Prag und böhmischen Schlössern, theils nach eigenen, theils nach fremden Zeichnungen vollendet. Die meisten derselben datiren aus den Jahren 1802–1808. So stach er im J. 1803: „Czerny Kostelecz“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Gemnisst“, F. K. Wolf del. 1802 (4°.); – „Karlstein“, derselbe gezeichnet 1783 (4°.); – „Lobkowitz“, ders. gez. 1796 (4°.); – „Riesenberg“, ders. gez. 1797 (4°.); – „Rotenhaus“, ders. [46] gez. 1797 (4°.); – „Sskworecz“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Schreckenstein“, F. K. Wolf del. 1797 (4°.); –„Die Felsenwohnung zu Perutz“ (gr. Royal-Qu. Fol.); – „Die Johannesbrücke zu Perutz“ (gr. Royal-Qu. Fol.), Seitenstück zu dem vorigen; diese zwei Blätter sind radirt und in Aquatinta vollendet; – „Prager Schloss von der Nordostseite“, F. K. Wolf del. 1796 (4°.); – im Jahre 1804: „Hlawaczow“, F. K. Wolf del. 1803 (4°.); – „Kaunitz“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Kolodieg“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Lieben“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Radim“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Ratay“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Wyssehrad“, nach eigener Zeichnung (4°.); – im Jahre 1805: „Alt-Birgstein“, F. K. Wolf del. 1797 (4°.); – „Tetschen“, ders. gez. 1797 (4°.); – „Tосznik“, W. Markos del. 1802 (4°.); – im Jahre 1808: „Libochowitz“, nach eigener Zeichnung aus dem Jahre 1801; – „Liebenstein“, Joh. Venuto del. 1807; – „Raudnitz“, nach eigener Zeichnung (4°.); – „Schönberg“, Emanuel L. B. de Malowecz del. 1801 (4°.); – „Seeberg“, Joh. Venuto del. 1807 (4°.); – „Talmberg“, nach eigener Zeichnung (4°.). Von anderen Blättern Pucherna’s, deren Zeit der Ausführung nicht bekannt ist, sind zu nennen: „Ruine eines alten Schlosses bei einem Dorfe“, nach eigener Zeichnung (kl. Qu. Fol.); – „Der Schlossberg bei Teplitz“, nach eigener Zeichnung (kl. Qu. Fol.); – dann zwei „Gebirgslandschaften mit Wasserfällen“ (gr. Qu. Fol.) und drei andere Landschaften (Qu. 8°.), alle fünf nach Dittrich und die zwei ersten in Aquatinta; – eine Landschaft radirt (Fol.); – „Ansichten von und um Karlsbad“, 5 Blätter in Aquatinta (kl. Qu. Fol.) und eine „Ansicht von Teplitz und dessen Umgebungen“ (gr. Qu. Fol.), die letzten sechs Blätter sämmtlich nach C. Postl; – mehrere landschaftliche Radirungen nach E. Weirotter (in 4°. u. 8°.), etwa 10 Blätter für eine Sammlung, an der auch Burdé sich betheiligt hat; – „Ansichten von Prag und dessen nahen Umgebungen, Kuchelbad, Baumgarten, Kaisermühle u. s. w.“, nach eigenen Zeichnungen, 12 radirte Blätter (kl. Qu. Fol.); – „Schlachtscene zwischen Türken und Deutschen“, nach F. Casanova, in Aquatinta gestochen (gr. Fol.). Auch hat P. eine Landschaftschule unter dem Titel: „Anfangsgründe zur Landschaftzeichnung“, enthaltend Bäume, Pflanzen, Häuser, Ruinen und Figuren in 12 gut und kräftig gezeichneten und zart radirten Blättern (Qu. Fol.) herausgegeben.

Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 620. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XII, S. 105. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg. Bd. IV, S. 1258.