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BLKÖ:Stransky, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stransky, Gabriel
Band: 39 (1879), ab Seite: 250. (Quelle)
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Stransky, Joseph (Violoncellist und Compositeur, geb. in Wien 9. August 1810). Die Nachrichten über die Lebensumstände dieses ziemlich fruchtbaren und in Lehrkreisen beliebten Componisten sind sehr spärlich. Die Musik-Lexika von Bernsdorf-Schladebach, Schilling kennen seinen Namen nicht; vielleicht wenn er Organist in einem mecklenburgischen Dorfe gewesen wäre und ein paar Fugen geschrieben hätte, würden sie von ihm Notiz genommen haben, da er aber nur ein Wiener Componist, halten sie es für überflüssig, seiner zu gedenken. In den Jahren 1829–1834 war er Zögling in der Violoncellschule des Wiener Conservatoriums. Ob er mit dem Stransky identisch, der schon in Jahre 1821 in der Knabenschule des Conservatoriums sich befand, können wir nicht sagen. Aus der in den Quellen angeführten „Musik-Zeitung“ erfahren wir dann, daß er bereits im Jahre 1841 als Componist in Wien bekannt war, wenigstens führt ihn der um Oesterreichs und speciell um Wiens Musikgeschichte mannigfach verdiente Alois Fuchs [Bd. IV, S. 390] in einer Liste der Wiener Componisten im genannten Jahre an. Wer sein Lehrmeister in der Composition gewesen, erfahren wir nirgends, Fuchs nennt ihn einfach Violoncellist, Gaßner aber fügt hinzu, „daß er als solcher im Orchester des k. k. Hofburgtheaters in Wien (1849) angestellt sei“. Frühzeitig schon versuchte er sich in Compositionen für sein Instrument, das Violoncell; das mit Nummer 1 bezeichnete Opus erschien aber erst im Jahre 1845. Gaßner berichtet ferner, „daß Stransky’s Arbeiten, fast durchgängig im leichteren Style gehalten, bei den Liebhabern dieses Instrumentes Beifall fanden, daß sie meist bei Mechetti, dann bei Haslinger und später bei Witzendorf im Stich erschienen, zum großen Theil aber nur im Manuscripte vorhanden sind“. Darauf beschränken sich alle als richtig zu bezeichnenden Notizen über ihn. Wir lassen das Verzeichniß seiner Compositionen nach der Ordnung, in welcher sie erschienen sind, folgen:

Uebersicht der Compositionen J. Stransky’s. Introd. et Var.“ (Thême fav. de l’opera: Norma), av. Pfte. Op. 1 in G (Wien 1845, Mechetti). – Rondino“, av. Pfte. Op. 2 in C (ebd.). – Air tyrolien varié“, av. Pfte. Op. 3 in C (Wien 1845, Witzendorf). – „Musikalische Blumenlese“. Op. 4, Nr. 1 Donizetti: „Lucretia Borgia“ (Wien 1845, Haslinger). – Fantaisie sur un motif de Linda de Chamounix“, de Donizetti, av. Pfte. (Wien, Witzendorf), mit der gleichen Opuszahl wie das vorige. – „Der junge Opernfreund“. Ausgew. Melodien mit Pianoforte. Op. 5. Nr. 1–6 (Wien, Haslinger), Nr. 1 „Lucretia Borgia“. – Nr. 2 „Marie die Regimentstochter“, von Donizetti. – [251] Nr. 3 „Somnambule“, – Nr. 4 „Norma“ – und Nr. 5 „Puritaner“, von Bellini. – Nr. 6 „Die vier Haymonskinder“, von Balfe. – Fantaisie av. Pfte“. Op. 6 (Wien, Witzendorf). – Délassements pour les Amateurs. Mélodies conc. et fac.“. Op. 7, Nr. 1–6 (ebd.), Nr. 1 „Lucia di Lamermoor“. – Nr. 2 „Czar und Zimmermann“. – No. 3 „La Sonnambula“. – No. 4 „Les Huguenots“. – Nr. 5 „Das Nachtlager von Granada“. – No. 6 „La Part du Diable“. – „Fantaisie sur des Thêmes des Quatre fils d’Aymon de Balfe“, av. Pfte. Op. 8 (Wien, Witzendorf). – Fantaisie sur des Thêmes d’Alessandro Stradella, de Flotow“, av. Pfte. Op. 9 (ebd.). – „VI Pièces de Salon sur des Thêmes des Opéras fav. et des Thêmes originaux av. Pfte.“. Op. 10, No. 1–6. (ebd.). No. 1 „Capriccio sur Hans Heiling de H. Marschner“. – No. 2 „Fantaisie originale“. – No. 3 „Polaca sur Linda de Chamounix“. – No. 4 „Rondo sur le Postillon de Lonjumeau“. – No. 5 „Variations (Original)“. – No. 6 „Caprice sur Robert le Diable“. – „Divertissement sur des Thêmes d’Ernani de Verdi, av. Pfte.“. Op. 11 (ebd.). – Fleurs des Opéras. VI Mélodies conc. et fac.“. Op. 12 (ebd.), Nr. 1 „Die Zigeunerin“. – Nr. 2 „Belisario“. – Nr. 3 „Der Förster“ (l’âime en Peine). – Nr. 4 „Anna Boleyn“. – No. 5 „La Straniera“. – Nr. 6 „Die Musketiere der Königin“. – „Phantasie über Lieder von F. C. Füchs, mit Pianoforte“. Op. 13 (ebd.). – „La Mélancholie. Nocturne av. Pfte.“. Op. 14 (ebd.). – „Transcriptionen beliebter Lieder, Gesänge und Romanzen mit Pianoforte“. Op. 15, Nr. 1–20 (ebd.), Nr. 1 „Schiffers Gruß“. – Nr. 2 „Widmung“. – Nr. 3 „Der Vöglein Laubhüttenfest“. – Nr. 4 „Die stillen Wanderer“, alle vier von Füchs. – Nr. 5 „Sängers Lebewohl“. – und Nr. 6 „Die beiden Nachtigallen“, von Hackel. – Nr. 7 „Nachtstück“. – Nr. 8 „Sehnsucht“. – und Nr. 9 „Wiegenlied“, von Schubert. – Nr. 10 „Die Nachtigall“, von Alabieff[WS 1]. – Nr. 11 „Abendläuten“. – Nr. 12 „Die Brücke“. – und Nr. 13 „Herbstlied“, von Pivoda; „Ständchen“, von Hackel. – Nr. 14 „Olga“, von Titl. – Nr. 15 „Das Mühlrad“ – und Nr. 16 „Gretchens Klage“, von Kreutzer. – Nr. 17 „Der Zigeunerbub im Norden“, von Reißiger. – Nr. 18 „Ruderschlag“, von Füchs. – Nr. 19 „Agathe“, von Abt. – Nr. 20 „Wanderers Abendlied“, von Füchs. – „III Nocturnes av. Pfte.“. Op. 16, Nr. 1 in C; Nr. 2 in F; Nr. 3 in A. – „Vierundzwanzig leichte Uebungsstücke für zwei Violoncells“. Op. 17 (Leipzig, Leuckardt). – Morceaux élégants et caractéristiques av. Pfte.“. Op. 18. No. 1–6. (Wien, Witzendorf). No. 1 „Le Désir ardent“. – No. 2 „L’Inquiétude. – No. 3 „La Plainte d’amour“. – No. 4 „Aux Alpes“. – No. 5 „Souvenir de Bal“. – No. 6 „Le Carnaval de Venise“. – „Bouquet de Mélodies des Opéras fav. av. Pfte.“. Op. 19, No. 1–26. (ebd.). No. 1 Mercadante: „Il giuramento“. – No. 2 Meyerbeer: „Robert le Diable“. – No. 3 „Lucia di Lamermoor“. – No. 4 „La fille du Régiment“, par Donizetti. – No. 5 „Ernani“, – No. 6 „Rigoletto“, par Verdi. – No. 7 Meyerbeer: „Le Prophète“. – No. 8 Rossini: „Il Barbiere di Seviglia“. – Nr. 9 Balfe: „Die Zigeunerin“. – No. 10 Bellini: „La Sonnambula“. – No. 11 Meyerbeer: „Les Huguenots“. – Nr. 12 Donizetti: „Lucretia Borgia“. – Nr. 13 Lortzing: „Czar und Zimmermann“. – Nr. 14 Rossini: „Wilhelm Tell“. – Nr. 15 Meyerbeer: „Der Nordstern“. – No. 16 Donizetti: „Linda di Chamounix“. – Nr. 17 Weber: „Oberon“. – Nr. 18 Boïeldieu: „Die weiße Dame“. – Nr. 19 Weber: „Der Freischütz“. – Nr. 20 Kreutzer: „Das Nachtlager in Granada“. – Nr. 21 Auber: „Die Stumme von Portici“. – No. 22 „Il Trovatore“, – et No. 23 „Nabucodonosor“, par Verdi. – No. 24 Auber: „La Part du Diable“. – Nr. 25 „Die Zauberflöte“, – und Nr. 26 „Don Juan“, von Mozart. – „Sechs Studien für Violoncello, mit Begleitung des Pianoforte“. Op. 20 (Leipzig, Leuckardt). – „Duo concert. Sur deux thêmes de l’opéra Lucia di Lamermoor“. Op. 21 (ebenda). – „Les deux amis. Petits morceaux sur des Thêmes des Opéras fav.“. No. 1–6. Op. 22 (ebenda). No. 1 „Robert le Diable“. „La Sonnambula“. – Nr. 2 „Die Zigeunerin“. „L’Elisir d’Amore“. – No. 3 „Les Huguenots“. „La fille du Régiment“.. – Nr. 4 „Wilhelm Tell“. „Nabucodonosor“. „Linda di. [252] „Chamounix“. „Lucia di Lamermoor“. – Nr. 5 „Don Juan“. „Der Freischütz“. „Die Zauberflöte“. – Nr. 6 „Jessonda“. „Die vier Haymonskinder“. – Six études par Vclle. av. Piano“. Op. 23 (ebd.). – „Lieder ohne Worte. Von M. Hauser transcrib. mit Pianoforte“, Nr. 1 bis 10. Op. 24 (Wien, Wessely und B.), Nr. 1 „Liebeslied“ (Chanson d’amour). – „Nr. 2 „Wiegenlied“ (Chanson de berceau). – Nr. 3 „Schifferlied“ (Barcarolle). – Nr. 4 „Die Launenhafte“ (La Capricieuse). – Nr. 5 „Die Sehnsucht“ (Le Désir), Nr. 6 „Abendlied“ (Chanson du Soir). – Nr. 7 „Die Blume“ (Preghiera). – Nr. 8 „Der Traum“ (Elégie). – Nr. 9 „Das Fischermädchen“ (Barcarolle). – Nr. 10 „Das Wiedersehen“ (Romance). – „Volkslieder. Phantasien mit Pianoforte“. Op. 23 (Wien, Witzendorf), Nr. 1 „Böhmisches Lied“. – Nr. 2 „Russisches Lied“. – „Sechs Lieder von Schubert, mit Pianoforte transcr.“ Op. 26 (Wien, Spina), Nr. 1 „Ave Maria“. – Nr. 2 „Der Alpenjäger“. – Nr. 3 „Lob der Thränen“. – Nr. 4 „Lied der Mignon“. – Nr. 5 „Der Blumenbrief“. – Nr. 6 „Rosamunde. Romanze“. – Album. Morceaux différents av. Pfte.“. Op. 27 (ebd.). No. 1 „Les Huguenots de Meyerbeer“. – No. 2 „Fantaisie sur deux thêmes de L. van Beethoven“. – Nr. 3 „La Traviata di Verdi“. – „Sonate pour Piano et Violoncelle“. Op. 28 (Leipzig, Leuckardt). – „III Nocturnes faciles pour Vclle. av. Piano“. Op. 29. – „Sechs Studien für Violoncello und Pianoforte“. Op. 30 (ebd.).
Quellen zur Biographie. Allgemeine Wiener Musik-Zeitung. Herausgegeben von Dr. August Schmidt (4°.) 1841, S. 357: „Uebersicht der gegenwärtig in Wien lebenden Componisten u. s. w.“. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.), S. 805.

Anmerkungen (Wikisource)