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RE:Γραμμή

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gramme, die Start- und Ziellinie der Rennbahn, oft eine Steinschwelle
Band VII,2 (1912) S. 18111812
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Γραμμή. Im Stadion (s. d.) die Ablaufslinie, an welcher die Läufer Stellung zu nehmen hatten, um den Lauf in einer geraden Reihe zu beginnen (vgl. Aristoph. Ach. 483. Poll. III 147), und desgleichen die Ziellinie am Ende der Rennbahn. Schol. Pind. Pyth. IX 208 ποτὶ γραμμᾷ μέν· ἔστηοε γὰρ αὐτὴν πρὸς τῇ ἐσχάτη γραμμῇ τοῦ δρόμου ... ἐχάρασσον δὲ γραμμήν τινα, ἣν ἀρχὴν καὶ τέλος εἶχον οἱ ἀγωνιζόμενοι. Oft auch bildlich, und zwar für den Anfang: Bekker Anecd. p. 426, 19 ἀπὸ γραμμῆς οἷον ἀπ' ἀρχῆς · εἴρηται δὲ ἀπὸ τῆς τῶν δρομέων γραμμῆς, ἣν ἄφεσιν καὶ βαλβῖδα καλοῦσιν. Ebenso für das Ende, speziell den Tod: Eur. El. 955. Diod. XVII 118. Wie der Name besagt, war γ. ursprünglich nichts anderes als eine im Boden der Rennbahn gezogene Linie oder Furche, die Anfang und Ende der zu durchlaufenden Strecke, des Stadion, kennzeichnete. Um das jedesmalige Ausmessen der Bahn zu ersparen und die Linien ein für allemal zu fixieren, hat man später Steinschwellen gelegt und Rillen in dieselben eingemeißelt. Das war die βαλβίς (Reisch o. Bd. II S. 2819), die in einigen Stadien noch ziemlich gut erhalten, aber nach ihrer Einrichtung und Verwendung noch nicht ganz aufgeklärt ist. Gefunden wurden solche Schwellen in Olympia (Olympia II, Baudenkm. II. Bötticher Olympia2 232), Epidauros (Kavvadias Τὸ ἱερὸν [1812] τοῦ Ἀσκληπιοῦ 96ff.), Delphi (Homolle Bull. hell. XXIII 604), Priene (Wiegand und Schrader 260ff.). Vgl. auch Ἄφεσις und Ἀφετηρία. (Reisch o. Bd. I S. 2715. 2717) sowie Jüthner Eran. Vind. 311ff.

Nachträge und Berichtigungen

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Band S III (1918) S. 845846
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›S. 1811 zum Art.‹

Γραμμή bedeutet bei Schriftstellern des 5. Jhdts. und bei späten Grammatikern die Linie, die Anfang und Ende der Rennbahn bezeichnete (s. Stadion). Die alten Stellen sind Pind. Pyth. IX 118 (dazu Schol.). Eur. El. 956 frg. 169. Ar. Ach. 483 (dazu Schol). Die zahlreichen späten Grammatikerstellen gesammelt Eranos Vindob. 311f. Diese Linie war ursprünglich einfach in den Sand geritzt, und hinter ihr hatten sich die Läufer so aufzustellen, daß sie sie nicht berührten. Dies wohl der Sinn des in dem Pind.-Schol. überlieferten Sprichwortes μὴ κίνει γραμμήν. Später bestand Ablauf und Ziel im Stadion aus einer Steinschwelle, der sog. Balbis (s. d.), in welcher statt der γ. zwei parallele Rillen verliefen. Durch Pfosten zerfiel sie in einzelne Stände, über die, wie es scheint, ein Seil, Hysplex (s. d. und Gardiner Journ. hell. stud. XXIII [1903] 262ff.) gezogen war, das beim Start entfernt, wahrscheinlich herabgelassen wurde. Die späteren Grammatiker haben alle diese Begriffe vermischt und vielfach untereinander identifiziert. Eine sichere Darstellung einer γ. gibt es nicht. Wenn Hauser Jahrb. X (1895) 192f. auf einer dort abgebildeten Augenschale aus seiner Sammlung die vor dem im Ablauf begriffenen Waffenläufer gezogene rote Linie vermutungsweise als [846] ,die durch einen aufgespannten Strick bezeichnete γ.‘ erklären möchte, so ist er sich der Unsicherheit dieser Annahme bewußt. Vgl. auch Krause Gymn. und Agon. I 140. Gardiner Greek athl. sports, London 1910, 273. 276. Dorigny in Daremberg-Saglio Dict. IV 1454.

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Band R (1980) S. 119
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Gramme

Die Start- und Ziellinie der Rennbahn. S III (845,42 lies: ›S. 1811 zum Art.‹).