Amarynkeus (Ἀμαρυγκεύς), ein König der Epeier, dessen Söhne nach seinem Tode ihm zu Ehren grosse Leichenspiele feierten, unter Beteiligung der Epeier, Pylier und Aitoler. In allen Wettkämpfen siegt Nestor, nur im Wagenrennen sind ihm die Molioniden überlegen. Il. XXIII 630ff. (Quint. Smyrn. IV 316). Solche Leichenspiele waren ein beliebtes episches Motiv, wie die von Ael. h. a. V 1 angeführten Parallelen Pelias, Amarynkeus, Patroklos, Achilleus, denen aus der Nachbarschaft der Arkader Azan zugefügt werden kann, beweisen. Seinen Sohn Diores (Ἀμαρυγκεΐδην) tötet vor Troia der Thraker Peiroos, Il. IV 517ff.; der Schiffskatalog giebt ihm eine der 4 Abteilungen der Epeier mit 10 Schiffen, Il. II 622 (Paus. V 1, 10. Eust. Il. II 620f., ganz corrupt Hyg. fab. 97 p. 88, 8 Bu.). Sein Nachkomme (Enkel? auch Ἀμαρυγκείδης), Sohn des Phykteus, Herrscher der Epeier, verführt nach Hesiod. frg. 97 Rz. die Tochter des Hipponoos von Olenos, ein Seitenstück zu Timandra, Klytaimnestra, Helena (frg. 117), s. Hippostratos (Lübbert ind. schol., Bonn 1881/2, 9 und M. Wellmann De Istro Callimachio 111f. lesen statt Φυκτέος Φυτέος und verstehen darunter den von Istros frg. 45 erwähnten Eponymos der eleischen Stadt Phyteion, vgl. Et. M. 451, 47f.). Bei Paus. V 1, 10 ist A. ein aus Thessalien zugezogener Bundesgenosse des Augeias im Kampfe gegen Herakles, Sohn des Pyttios; nach Eust. Il. II 620 Sohn des Alektor (Sohn und Nachfolger des Augeias) und der Diogeneia, Tochter des Phorbas (der in den eleischen Genealogien Sohn des Lapithes, also auch thessalischen Ursprungs ist).