4) Apamea ad Euphratem erwähnen ausser Plin. V 86. VI 119 noch Isid. Charak. 1. Evagr. V 10 und Steph. Byz. s. v., woselbst der Text corrupt ist, aber so viel feststeht, dass A., die Schwesterstadt von Zeugma, gemeint ist. Strab. XVI 749 nennt zwar A. nicht, wohl aber ein φρούριον Σελεύκεια in Mesopotamien, Zeugma gegenüber (vgl. noch Polyb. V 43, 1). Seleukeia war wahrscheinlich nur ein anderer Name für den Ort A., genauer noch vielleicht die Benennung der Burg von A.; letzteres verdankte, ebenso wie Zeugma, Plin. V 86 zufolge, seine Gründung dem Seleukos I. Nikator; daher rührt wohl die Bezeichnung Seleukeia. Nach Plin. VI 119 lag östlich von A. die befestigte Stadt Caphrena, welche einst einen Umfang von 70 Stadien besass und einem Satrapen als Residenz diente, von der aber zur Zeit unseres Autors nur mehr eine Burg übrig war. Caphrena ist möglicherweise mit A. selbst identisch und reflectiert dann die einheimische, aramäische Benennung der Stadt, und die Burg, von der Plinius spricht, dürfte dem φρούριον Σελεύκεια gleichzusetzen sein. Die Stätte von A. nimmt heutzutage der Ort Bīreǵik am östlichen Euphratufer ein (Forbiger Lehrb. d. alt. Geogr. II 634 sucht A. fälschlich in Rûmkalʿah); die dortige Festung Ḳalʿa-i-Bēda wird sich mit der von Plinius und Strabon namhaft gemachten Burg decken. Auf demselben Platz ist das in den assyrischen Keilinschriften oft erwähnte Til-Barsip, die Hauptstadt des aramäischen Kleinstaates Bît-Adini, zu localisieren. Vgl. Delitzsch Wo lag das Paradies? 263ff. S. ausserdem noch den Art. Seleukeia.