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Gambreion ([τὸ] Γάμβρεων, Ethn. Γαμβρειώτης IG II 3562; Γάμβριον ἢ ΓάμβρειονLobeck Paral. 26, der Name kaum aus griechischem Sprachgut), Stadt im Quellgebiet des Karkasos, eines Nebenflusses des Kaïkos, westsüdwestlich von Pergamon in Mysien (nach Steph. Byz. irrtümlich in Ionien), an der Straße von diesem nach Apollonis (FOA IX). Es prägte im 4. und 3. Jhdt. v. Chr. selbständig Silber- und Bronzemünzen, Cat. Brit. Mus., Mys. 63. Sallet Beschreib. d. Berl. Münzkab. 775f. Head HN 500. Head-Sworonos II 104. F. ImhoofAbh. Akad. München XVIII 615ff. (Av. Apollonkopf, ℞ stoßender Stier, Dreifuß). 400 v. Chr. stand sowohl G. wie Palaigambreion unter einem persischen Statthalter. 399 schloß sich der Fürst von G., von Palaigambreion nebst anderen kleinen Dynasten der Gegend an die Spartiaten an (Xen. hell. III 1. 6. 7). Palaigambreion ist vielleicht = Παλαιά (bei Strab. XIII 614) in Aiolis nahe an der mysischen Grenze. In einer Inschrift von 326/5 v. Chr. wird als König von G. Alexandros, als Satrap Menandros, als Prytanis Isagoras genannt, CIG nr. 3562. Dittenberger nr. 155. Eine Inschrift von G. aus dem 3. vorchristl. Jhdt. (CIG nr. 3562. Dittenberger Syll. 470) nennt in einer Verordnung bei Trauer gelbe Kleider anzulegen, einen στεφανηφόρος, einen γυναικονόμος und einen ταμίας, ein Thesmophorion und einen Tempel der Artemis Lochia. In den attischen Tributlisten, bei Hierokles und in den Notit. episc. nicht erwähnt.