2) Γέλως, das Lachen personifiziert. Die göttliche Personifikation, der Daimon des Lachens fand Verehrung in dem sonst so ernsten Sparta; nach Sosibios bei Plut. Lykurg. 25, 4 (FHG II 628, 12) habe Lykurg auch das kleine Standbild (ἀγαλμάτιον) des G. errichtet, und ebenso erfahren
[1019]
wir aus Plut. Kleom. 9, 1, daß die Lakedaimonier Heiligtümer nicht bloß des Phobos, sondern auch des Thanatos und des G. καὶ τοιούτων ἄλλων παθημάτων hatten, vgl. O. Müller Dorier2 II 381f. Wide Lakon. Kulte 275. Preller-Robert Griech. Myth. I 843, 1. Desgleichen ward nach Apul. met. I 31, 167, III 11, 193 das Lachen von den Bewohnern von Hypata in Thessalien göttlich verehrt und alljährlich durch öffentliche Spiele gefeiert; es ist da die Rede vom sanctissimus, gratissimus deus Risus, vgl. Lobeck Aglaoph. I 689. Ribbeck Röm. Dichtg. III 332f. In dem Ἄνδριοι betitelten Gemälde bei Philostr. imag. I 25 erscheint G. im Gefolge des Dionysos; von Silen wird er mit Komos dem Dionysos zugeführt, und die beiden heißen die heitersten und trinkbarsten Daimonen. Daher glaubte man G. inschriftlich dargestellt in dem rechtshin schreitenden, die Kithara spielenden Jüngling im langen Gewand auf der rf. Amphora aus Vulci, deren andere Seite den gleichfalls rechtshin schreitenden, nach dem Kitharoden zurückblickenden bärtigen Dionysos zeigt, aus Sammlung Durand (nr. 85) heute im Britischen Museum. Cat. of the greek vases I (1851) 243f., 799. III (1896) E 265. Gerhard Auserles. Vasenb. IV 90f. zu Taf. 319; allein die Beischrift 𐤋ΕΛΟϟ ΚΑ𐤋Οϟ (CIG IV 7467) läßt sich wohl nur als Lieblingsinschrift verstehen, und statt Γέλως καλός wird man mit Wernicke ergänzend lesen Λέ[α]γ[ρ]ος κ., Klein Griech. Vasen mit Lieblingsinschr. 80, 42. S. Reinach Rép. des vases II 157, 1. 2. In der Kosmogonie der Hermetik (aus der Κόρη κόσμου), nach der jeder der Planetengeister den zu schaffenden Menschen eine Gabe spendet, verspricht Aphrodite, ihnen zur Erleichterung ihres Schicksals Pothos, Hedone und G. zu Gefährten zu geben, Κ. κ. bei Stob. ecl. I 49, 44 p. 393, 24 Wachsm. Zielinski Arch. f. Religionswissensch. VIII 1905, 365. In der nach Varro bei Gell. I 24. 3 von Plautus selbst für sich verfaßten Grabschrift trauern um den Dichter Risus, Ludus, Iocus und Numeri. Vgl. den Art. Risus, ferner Baumeister Denkm. s. v. Personif. (III) S. 1302. Roscher Myth. Lex. I 1610f., 59ff. III 2073, 23. 2093, 38. 2116, 38. 47ff. 2136, 21ff. 2166, 36f. 2904, 19. IV 128, 35ff.