RE:Gerontius 6

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Feldherr des Usurpators Constantin_III.
Band VII,1 (1910) S. 1270
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6) Britannier (Zosim. VI 2, 4), Feldherr des Usurpators Constantin III. (s. o. Bd. IV S. 1028). Als dieser 407 in Valentia belagert wurde, brachte er gemeinsam mit Edobicus (s. o. Bd. V S. 1973) der Stadt Entsatz und schlug den Feind über die Alpen zurück (Zosim. VI 2 4. 5). Er wurde 408 dem Sohne des Usurpators, Constans, beigegeben, als dieser nach Spanien zog, um es seinem Vater zu unterwerfen (Zosim. VI 4, 2), und blieb dort nach dem Gelingen des Feldzuges (Zosim. VI 5, 1. Greg. Tur. II 9). Aber da G. sein ruhmreichster Feldherr war (Sozom. IX 13, 1), mochte Constantin seine Nebenbuhlerschaft fürchten und gab ihm daher, ehe er 409 den Constans nach Spanien zurückschickte, in Iustus einen Nachfolger (Zosim. VI 5, 2). Hierüber erzürnt, ließ G. seinen Domesticus Maximus zum Kaiser ausrufen (Olymp. frg. 16. Oros. VII 42, 4. Greg. Tur. II 9. Mommsen Chron. min. I 466, 1243; vgl. 523, 79. 630. 656, 85. II 75, 422, 2. Apoll. Sid. ep. V 9, 1. Cohen Médailles impériales VIII² 200) und wies ihm seine Residenz in Tarraco an (Sozom. IX 13, 1). Auch reizte er die Germanen in Gallien gegen Constantin auf (Zosim. VI 5, 2). Constans, der ihn bekämpfen sollte, wurde aus Spanien hinausgeschlagen (Sozom. IX 12, 6). G. folgte ihm nach Vienna, bemächtigte sich seiner und ließ ihn enthaupten (Sozom. IX 13, 1. Olymp. frg. 16. Oros. VII 42, 4. Mommsen I 466, 1243. II 70, 411, 3). Dann begann er den Constantin in Arelate zu belagern, doch als ein Heer des Honorius zu dem gleichen Zweck heranrückte, gingen seine Soldaten fast alle zu diesem über und nur mit einer kleinen Schar konnte er sich nach Spanien retten. Hier wurde er von seinen eigenen Truppen, die ihn wegen seiner Strenge haßten, in seinem Hause belagert und gab sich nach heldenmütiger Verteidigung, als sie Feuer anlegten, nachdem er seine geliebte Gattin Nonnichia erstochen hatte, selbst den Tod (Sozom. IX 13. Olymp. frg. 16. Oros. VII 42, 4).

[Seeck. ]