RE:Iphis 2

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Heroine in versch. Sagen
Band IX,2 (1916) S. 20242025
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2) Ἴφις, Ἴφιδος. Heroine. 1. Sklavin des Patroklos aus Skyros, ein Geschenk Achills. Hom. Il. IX 667. Philostr. Her. 183, 31 K. Mit Briseis und Diomede Helena bewundernd, auf Polygnots Iliupersis, Paus. X 25, 4. Heydemann glaubt [2025] auf der apulischen Prachtamphora Neapel 3254 Monum. IX 32/33 I. in der wasserausgießenden Frau des untersten Streifens zu erkennen, Robert Arch. Ztg. 1881, 141 in einem der hinter Achill stehenden Mädchen der streng rf. Pelike des Louvre, Monum. VI 20; beide Deutungen sind nicht inschriftlich gesichert;

2. Tochter des Thespios, von Herakles Mutter des Keleustanor, Apollod. II 163;

3. Tochter des Peneios, Gemahlin des Hellensohnes Aiolos, Mutter des Salmoneus. Hellanik. frg. 10. Schol. Plat. symp. 208;

4. Kurzform für Iphigeneia als Mutter des Neoptolemos von Achill. Lycophr. 323; s. Holtzinger zur Stelle;

5. Tochter des Lygdus (s. Nr. 1 unter 6) und der Telethusa in Phaistos. Sie wird, weil Lygdus vor der Geburt gedroht hatte, eine etwaige Tochter zu töten, von ihrer Mutter als Knabe aufgezogen, vom Vater mit Ianthe verlobt, in die sie sich verliebt, und auf das Gebet ihrer Mutter von Isis, die dieser einst das Kind zu retten befohlen hatte, in einen Jüngling verwandelt, der seine Ianthe heiratet. Ovid. met. IX 676f. Auch hierzu (s. Nr. 1 unter 5) gibt es eine Parallelsage mit anderen Namen — die Eltern sind Galateia (o. Bd. VII S. 518, 2) und Lampros, die helfende Göttin ist Leto — bei Anton. Liber. 17 nach Nikander. Über die religionsgeschichtliche Bedeutung dieser Verwandlungssagen s. Nilsson Griech. Feste 370f. und Gruppe Gr. Myth. 1249, 1.