RE:Sentia

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
römische Sondergottheit
Band II A,2 (1923) S. 1507
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Sentia, einmal erwähnt bei August. de civ. dei IV 11 = p. 178, 21 Hoffm. dea Sentia sententias inspirando; ihr männliches Gegenstück Sentinus, per quem ... sentiat primum sc. infans, Tert. ad nat. II 11 in. und Sentinus – sensus puerperio largiuntur, Augustin. de civ. dei VII 2 ex.; vgl. 3 in. Die Quelle für diese beiden di indigetes ist Varro ant. rer. div. XIV, vgl. Agahd Jahrb. f. Phil. XXIV Suppl. 1898, 20. 167. 174. Die antike Namenserklärung behielt Stolz bei, der Archiv f. lat. Lexicogr. X 167 Sentinus für den Gott erklärt, der dem Kinde im Mutterleibe Empfindung verleiht, daneben sei S. eine einfachere Bildung wie Paventia neben Paventina. Gegen diese Art, die Namen der römischen Sondergötter zu etymologisieren, wandte sich mit Recht Otto, der Rh. Mus. LXIV 452 und 454 S. und Sentinus für die Gentilgottheiten der Sentii erklärte (vgl. W. Schulze Gesch. röm. Eigennamen 228), eine Auffassung, der sich Wissowa Relig. und Kultus der Römer² 33, 3 und Bickel Der altrömische Gottesbegriff 1921, 56 angeschlossen haben. Zur Frage nach den römischen Sondergottheiten überhaupt s. Wissowa Ges. Abhandl. zur röm. Religions- u. Stadtgeschichte 304ff., Richter, Bickel a. a. O. 13ff. und dagegen Wissowa Herm. LVI (1921) 113–130. o. Bd. IX S. 1334ff. etc. etc.