Statistische Darstellung des Kreises Moers/XXIII. Staats- und Provinzial-Abgaben

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« XXII. Militärverhältnisse Statistische Darstellung des Kreises Moers XXIV. Kreis- Provinzial- und Landesvertretung. Kreishaushalt »
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XXIII. Staats- und Provinzial-Abgaben.

Der Kreis ist für die Erhebung der direkten Steuern in fünf Hebebezirke eingetheilt, nämlich:

1. Moers mit den Bürgermeistereien Moers Stadt und Land, Friemersheim, Capellen und Neukirchen;
2. Orsoy mit den Bürgermeistereien Orsoy Stadt und Land, Budberg, Homberg, Emmerich, Baerl und Repelen;
3. Rheinberg mit den Bürgermeistereien Rheinberg Stadt und Land, Ossenberg, Büderich, Alpen, Camp, Hörstgen und Vierquartieren;
4. Vluynbusch mit den Bürgermeistereien Rheurdt, Vluyn und Schaephuysen;
5. Xanten mit den Bürgermeistereien Xanten, Wardt, Marienbaum, Sonsbeck, Labbeck und Veen. Mit der Steuerkasse zu Xanten ist zugleich die Forstkasse verbunden. Bei den genannten Kassen sind fünf Steuereinnehmer und fünf Executoren beschäftigt.

Bezüglich der Verwaltung der indirecten Steuern steht der Kreis theils unter dem Hauptsteueramt zu Uerdingen, theils unter demjenigen zu Wesel. Zu dem Bezirke des ersteren gehören im hiesigen Kreise die Bürgermeisterei Friemersheim und das Untersteueramt Moers mit den Bürgermeistereien Moers Stadt und Land, Capellen, Neukirchen, Vluyn, Schaephuysen, Rheurdt, Emmerich, Homberg, Repelen außer Strommoers und Graft, und Baerl mit Ausnahme der Ortschaften Baerl und Binsheim; zu dem Bezirke des letzteren das Untersteueramt Rheinberg mit den Bürgermeistereien Rheinberg Stadt und Land, Budberg, Orsoy Stadt und Land, Ossenberg, Alpen, Vierquartieren, und von Repelen und Baerl die obengenannten Ortschaften; ferner das Untersteueramt Xanten mit den Bürgermeistereien Xanten, Wardt, Marienbaum, Sonsbeck, Labbeck, Veen und Büderich; endlich vom Bezirke des Untersteueramts Issum im Kreise Geldern die Bürgermeistereien Hörstgen und Camp. Bei der indirekten Steuerverwaltung fungiren im hiesigen Kreise drei Einnehmer und drei Steueraufseher.

| An directen Steuern kamen folgende Summen auf:


A. Grundsteuer.
Bürgermeisterei Prinzipal-
grundsteuer
pro 1861.
Beischläge
zur
Grundsteuer.
Hebe-
Gebühren.
Gesammt-
Betrag der
Grundsteuer-
heberolle
pro 1861.
%
Alpen
1503 25 5 144 23 2 3 49 13 9 1698 2 4
Baerl
1774 2 10 170 23 7 4 77 24 2022 20 5
Budberg
2507 28 9 243 16 2 4 110 1 10 2861 16 9
Büderich
3836 23 10 374 19 6 3 126 10 3 4337 23 7
Camp
992 4 7 95 11 4 3 32 18 10 1120 4 9
Capellen
1627 11 10 157 25 8 3 53 16 10 1838 24 9
Emmerich
2383 28 230 13 2 4 104 17 1 2718 28 3
Friemersheim
2852 29 11 277 12 4 3 93 27 4 3224 9 7
Hörstgen
545 22 4 52 21 1 3 17 28 7 616 12
Homberg
1006 2 8 97 14 8 4 44 4 4 1147 21 8
Labbeck
2215 16 213 15 5 3 72 26 2 2501 27 7
Marienbaum
1358 8 6 131 14 3 3 44 20 10 1534 13 7
Moers Stadt und Land
2930 8 3 281 16 3 96 10 7 3308 4 10
Neukirchen
2067 21 8 199 29 6 3 68 1 2335 22 2
Orsoy Stadt und Land
3546 16 10 341 8 9 4 155 15 5 4043 11
Ossenberg
2560 21 7 248 10 5 3 84 8 3 2893 10 3
Repelen
2539 22 9 244 17 4 4 111 11 4 2895 21 5
Rheinberg Stadt u. Land
2092 11 8 200 27 3 68 24 2362 2 8
Rheurdt
1760 9 168 29 4 4 77 4 11 2006 5
Schaephuysen
1190 23 8 114 24 10 4 52 6 9 1357 25 3
Sonsbeck
1179 20 9 113 13 9 3 38 23 11 1331 28 5
Veen
4066 6 5 392 22 6 3 133 23 1 4592 22
Vierquartieren
2465 20 9 236 27 1 3 81 2 5 2783 20 3
Vluyn
1402 16 1 135 5 1 4 61 15 4 1599 6 6
Wardt
3819 7 10 367 12 9 3 125 18 4312 8 7
Xanten
1890 11 8 181 18 2 3 62 4 9 2134 4 7
Summa des Kreises
56116 25 4 5417 22 10 2044 19 7 63579 7 9

Die vorstehend aufgeführten Beischläge sind:

1. Beischläge zu den Justizkosten, 0,1299% des Katastral-Reinertrages,
2. zu dem Bezirksstraßenfonds, 5% des Prinzipalcontingents,
3. zum Grundsteuerdeckungsfonds, 1,5%, und
4. zur Revision und Erneuerung des Katasters, 0,5% des Provinzial-Contingents.

Das letztere betrug

1859       56482 Thlr. 29 Sgr. 9 Pfg.
1860       56423 Thlr. 04 Sgr. 8 Pfg.
1861       56116 Thlr. 25 Sgr. 4 Pfg.

Dasselbe kann seiner Natur nach in den einzelnen Jahren nur wenig wechseln. Die verhältnißmäßig bedeutende Verringerung im Jahre 1861 hat ihren Grund in der damals begonnenen, inzwischen wieder eingestellten periodischen Revision des Katasters in einigen anderen Katasterverbänden der Provinz.

Der Prozentsatz, welcher 1861 vom Katastralreinertrag als Grundsteuer erhoben wurde, betrug 11,3217%, der steuerpflichtige Katastral-Reinertrag demnach 495622 Thlr. Der Letztere wird sich in Folge der im Werke begriffenen neuen Grundsteuerveranlagung erheblich erhöhen.

Vom Morgen wurde 1861 durchschnittlich 8 Sgr. 7 Pfg., auf jede Person durchschnittlich 1 Thlr. 2 Sgr. 5 Pfg. an Grundsteuer incl. Beischlägen erhoben.

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B. Gewerbesteuer.

Die Bürgermeistereien Moers Stadt und Xanten, letztere mit Ausnahme der ländlichen Theile, gehören zur dritten Abtheilung der Gewerbesteuer, alles übrige zur vierten Abtheilung. Die folgende Tabelle enthält die Gewerbesteuer pro 1861 nach der Veranlagung in den einzelnen Bürgermeistereien, und nach den unter Berücksichtigung der Ab- und Zugänge festgestellten Summen in den einzelnen Rollen-Bezirken.

Rollen-
Bezirk.
Bürgermeisterei. Veranlagter
Betrag der
Gewerbesteuer
pro 1861.
Summa. Zugang. Abgang. Demnach
wirklicher
Steuer-
Betrag.
A. III. Abtheilung.
Moers
Moers Stadt
1424 1424 198 103 25 1518 5
Xanten
Xanten städtischer Theil
1294 20 1294 20 46 5 51 20 1289 5
Sa. III. Abth.
2718 20 2718 20 244 5 155 15 2807 10
B. IV. Abtheilung.
Moers
Moers Land
252 997 149 20 85 5 1061 15
Neukirchen
116
Capellen
240
Friemersheim
389
Vluyn
Rheurdt
388 882 102 5 68 916 5
Schaephuysen
209
Vluyn
285
Orsoy
Homberg
1167 2254 20 141 25 194 12 6 2202 2 6
Emmerich
327 20
Baerl
112
Orsoy Stadt und Land
342
Budberg
126
Repelen
180
Rheinberg
Rheinberg Stadt u. Land
907 2344 10 217 10 167 25 2393 25
Ossenberg
122
Alpen
444
Büderich
287 10
Camp
201
Hörstgen
98
Vierquartieren
285
Xanten
Veen
303 1316 132 15 80 8 4 1368 6 8
Sonsbeck
448
Labbeck
73
Wardt
211 10
Marienbaum
226 20
Xanten ländlicher Theil
54
Sa. IV. Abth.
7794 7794 743 15 595 20 10 7941 24 2
Gesammts. d. Gewerbest.
10512 20 10512 20 987 20 751 5 10 10749 4 2

Die Gewerbesteuer betrug unter Berücksichtigung der Ab- und Zugänge

1859       10290 Thlr. 5 Sgr. 6 Pfg.
1860       10572 Thlr. 9 Sgr. 2 Pfg.
1861       10749 Thlr. 4 Sgr. 3 Pfg.

Es hat demnach eine geringe Zunahme des steuerpflichtigen Gewerbebetriebes stattgefunden, wie sie der ebenfalls geringen Bevölkerungs-Zunahme entspricht.

| Die folgende Übersicht enthält die Zahl der Gewerbesteuerzahler in den einzelnen Klassen und Gewerbesteuerabtheilungen nach der Veranlagung von 1861.
Klasse III. Gewerbe-
steuer-Abthlg.
IV. Gewerbe-
steuer-Abthlg.
Gesammt-
Zahl der
Steuer-
einzahler
Steuer-
betrag
Thlr.
Zahl der
Steuer-
einzahler
Steuer-
betrag
Thlr.
Zahl der
Steuer-
einzahler
Steuer-
betrag
Thlr.
A. Handel mit kaufmännischen Rechten
57 6840/0 87 1102 144 17860/0
B. Handel ohne kaufmännische Rechte
171 6840/0 549 1097 720 17810/0
C. Gast-, Speise- und Schenkwirthschaften
41 2460/0 304 1216 345 14620/0
D. Bäcker
42 2520/0 112 452 154 7040/0
E. Fleischer
19 1520/0 38 232 57 3840/0
F. Brauer
5 220/0 25 138 30 1600/0
H. Handwerker
49 1980/0 85 328 134 5260/0
I. Müller
7 760/0 69 624 76 7000/0
K. Schiffer, Frachtleute und Pferdeverleiher
3 102/3 41 667 44 6772/3
L. Hausirer
53 3940/0 255 1990 308 23840/0
Summa
447 27182/3 1565 7846 2012 105642/3

Die vorstehenden Zahlen beziehen sich, wie bemerkt, auf die Veranlagung pro 1861. Die veranlagten Beträge ändern sich im Laufe des Jahres z. B. dadurch, daß Gewerbe niedergelegt oder begonnen, daß steuerfreie Handwerker wegen Annahme von Gesellen steuerpflichtig werden oder umgekehrt, ferner daß Gewerbe bloß zeitweise betrieben werden, was namentlich bei den Fleischern oft vorkommt, und endlich daß bestellte Hausirscheine nicht abgeholt oder neue bestellt werden. Diese Änderungen sind aber im Ganzen nicht erheblich; sie bewirkten im Jahre 1861 einen Zugang von 184 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf. Von allen Gewerbesteuerklassen bringt die Hausirsteuer am meisten auf. Gewerbescheine für den Gewerbebetrieb im Umherziehen werden ertheilt zum Lumpensammeln, zum Handel mit Sämereien, Obst, Käse, Butter, Getreide, Hefe, Regenschirmen, Töpferwaaren, Kramwaaren, wollenem Garn und gestrickten wollenen Waaren, zum Aufsuchen von Bestellungen auf verschiedenerlei Waaren, zum Musiciren und zur Ausübung des Kammerjäger-Gewerbes.


C. Klassensteuer.
Wie die nachfolgende Übersicht darthut, hat die Klassensteuer (nicht nach der Veranlagung, sondern unter Berücksichtigung der durch Ab- und Zugänge festgestellten Summen) gegen 1858 um 400 Thaler 22 Sgr. 6 Pf. abgenommen, und zwar fällt die größere Hälfte dieser Summe auf die Städte. (Siehe Übersicht auf Seite 140.)|

(Tabelle zu Seite 139.)

Bürgermeisterei Betrag der
Klassensteuer
im Jahre
1858
Betrag der
Klassensteuer
im Jahre
1861
Gegen 1858
Mehr Weniger
Thlr. Sg. Pf. Thlr. Sg. Pf. Thl. Sg. Pf. Thl. Sg. Pf.
Moers Stadt
2126 14 9 1947 7 6 179 7 3
Orsoy Stadt
958 16 3 857 17 6 100 28 9
Rheinberg Stadt
1941 22 6 1924 15 17 7 6
Xanten
2532 16 6 2581 48 13 6
Summa der Städte
7559 10 7310 10 249
Alpen
1109 10 1078 13 9 30 26 3
Baerl
1062 21 3 1099 10 36 18 9
Budberg
1032 20 1084 15 51 25
Büderich
1411 18 9 1469 22 6 58 3 9
Camp
822 11 3 795 28 9 26 12 6
Capellen
1060 8 9 1095 2 6 34 23 9
Emmerich
1168 1198 8 9 30 8 9
Friemersheim
1801 10 6 1772 2 6 29 7 6
Hörstgen
512 20 486 7 6 26 12 6
Homberg
1481 6 3 1545 5 63 28 9
Labbeck
1660 26 3 1675 6 3 14 10
Marienbaum
1001 20 986 6 3 15 13 9
Moers Land
1675 17 6 1629 23 9 45 23 9
Neukirchen
1151 1162 11 3 11 11 3
Orsoy Land
45 21 3 44 23 9 27 6
Ossenberg
934 20 875 5 59 15
Repelen
1745 8 9 1700 18 9 44 20
Rheinberg Land
159 5 135 17 6 23 17 6
Rheurdt
1663 23 9 1612 13 9 51 10
Schaephuysen
773 7 6 778 3 9 4 26 3
Sonsbeck
1441 1 3 1414 2 6 26 28 9
Veen
2046 18 9 2028 26 3 17 22 6
Vierquartieren
1650 15 1558 18 9 91 26 3
Vluyn
1037 22 6 1008 11 3 29 11 3
Wardt
1247 17 6 1309 23 9 62 6 3
Summa des Landes
29695 21 3 29544 28 9 151 22 6
Hierzu
Summa der Städte

7559

10


7310

10





249


Summa totalis
37256 1 3 36855 8 9 400 22 6
| Die Klassensteuer betrug in den Jahren
1859       37214 Thlr. 21 Sgr. 3 Pfg.
1860       36424 Thlr.   5 Sgr. — Pfg.
1861       36855 Thlr.   8 Sgr. 9 Pfg.

Die folgende Tabelle ergibt für die drei letzten Jahre die Zahl der Steuerzahler in den einzelnen Stufen und das Steueraufkommen pro 1861 in jeder Stufe nach der Zahl der Steuerzahler berechnet. Das letztere weicht von dem wirklichen Aufkommen wegen der vorgekommenen Ab- und Zugänge um ein Geringes ab.

|
Jahr Zahl der Klassensteuerzahler in Stufe  
Ia Ib II III IV V VI VII VIII IX X XI XII
1859
13204 1041 2261 873 596 305 365 272 196 269 196 109 170 In
allen
Stufen
1860
13516 916 2246 887 609 296 364 289 206 265 189 100 168
1861
13604 923 2335 892 601 296 370 269 188 271 205 98 162
Klassensteuer-Aufkommen
pro 1861 in den einzelnen
Stufen in Thalern


6802


923


4670


2676


2404


1480


2220


2152


1880


3252


3280


1960


3888


37587
| Die Klassensteuer geht regelmäßig ein; Niederschlagungen kommen nur in sehr geringem Umfange vor.


D. Einkommensteuer.

Nachstehende Übersicht ergibt, daß das Einkommensteueraufkommen (ebenfalls das wirkliche, nicht das veranlagte) gegen 1858 um 206 Thlr. abgenommen hat, was von dem Verziehen einiger wohlhabenden Familien herrührt.

Bürgermeisterei Betrag der
Einkommensteuer
Demnach
gegen 1858
1858
Thlr.
1861
Thlr.
mehr
Thlr.
weniger
Thlr.
Moers Stadt
567 740 173
Orsoy Stadt
618 696 78
Rheinberg Stadt
372 390 18
Xanten
917 876 41
Summa der Städte
2474 2702 228
Baerl
30 30
Budberg
342 306 36
Büderich
312 312
Camp
30 30
Capellen
468 336 132
Emmerich
474 438 36
Friemersheim
498 510 12
Homberg
30 30
Labbeck
42 42
Moers Land
186 166 20
Marienbaum
162 162
Neukirchen
288 234 54
Ossenberg
294 222 72
Repelen
132 132
Schaephuysen
216 216
Sonsbeck
204 204
Veen
444 318 126
Vierquartieren
336 348 12
Vluyn
288 276 12
Wardt
336 324 12
Summa des Landes
5040 4606 434
Summa des Kreises
7514 7308 206

Die Einkommensteuer betrug im Jahre

1859       7304 Thlr.
1860       7167
"
1861       7308
"


In den einzelnen Steuerstufen steuerten

Stufe Zahl der
Steuerzahler
Steuer-
betrag im
Jahre 1861
1858 1861 Thlr.
1. 50 44 1320
2. 27 23 1188
3. 26 23 986
4. 14 16 768
5. 7 14 840
6. 8 6 432
7. 6 4 336
8. 2 5 480
9. 1
10. 3 2 240
11. 4 3 432
12. 1
13. 2 2 432
Summa 151 152 7454

Das nach der Zahl der Steuerzahler berechnete Steueraufkommmen im Betrage von 7454 Thlr. weicht wegen vorgekommener Ab- und Zugänge von dem wirklichen Aufkommen um ein Geringes ab.

Die Klassen- und Einkommensteuer betrug im Jahre 1861 zusammen 44163 Thlr. 8 Sg. 9 Pf. oder auf den Kopf 22 Sgr. 6 Pf.

Sämmtliche direkte Staatssteuern (die Prinzipalcontingente) betrugen 111031 Thlr. 8 Sgr. 3 Pfg. oder auf den Kopf 1 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf.

| An indirekten Steuern kamen in den Jahren 1859–61 bei den Untersteuerämtern zu Moers, Rheinberg und Xanten folgende Beträge auf:
Untersteuer-
Amt
zu
Jahr Eingangs-
Abgaben
Branntwein-
steuer
Braumalz-
steuer
Tabaks-
steuer
Stempel-
steuer
Überhaupt
Moers 1859 33 13 6 9280 15 3134 7 6 5606 20 3 18055 6 9
1860 31 8 5037 25 6 3647 26 3 6 5636 6 9 14353 12 6
1861 26 27 4318 4 3638 25 6168 25 9 14152 21 9
Rheinberg 1859 4 23 6 2762 12 6 539 37 2561 18 5904 24
1860 4 4 6 1246 22 6 525 21 18 2451 22 4249 7
1861 3 15 1640 2 6 520 44 3143 20 5351 7 6
Xanten 1859 46 15 2179 7 1301 20 548 6 4812 16 6 8888 4 6
1860 33 28 6 2829 13 1303 480 18 5333 14 9980 13 6
1861 30 1 6 2620 6 6 1062 25 356 4538 11 6 8607 14 6
Sämmtliche 1859 84 27 14222 4 6 4974 27 585 12 12980 24 9 32848 5 3
1860 69 11 9114 1 5475 26 3 502 12 13421 12 9 28583 3
1861 60 13 6 8578 13 5221 20 400 13850 27 3 28111 13 9

Außerdem wurden bei dem Untersteueramt zu Rheinberg für verkauftes Salz eingenommen:

1859       17097 Thlr.
1860       18116
"
1861       17650
"

Hiervon ist indeß nur der Reingewinn, der sich Mangels der erforderlichen Unterlagen nicht aussondern läßt, als Steuer zu betrachten. Ein großer Theil des Kreises bezieht übrigens das Salz aus außerhalb desselben gelegenen Faktoreien.

Das Aufkommen an indirekten Steuern in den zum Untersteueramt Issum im Kreise Geldern gehörigen Bürgermeistereien Hörstgen und Camp, und in der zu Uerdingen gehörenden Bürgermeisterei Friemersheim kann nicht besonders angegeben werden.

Zu Provinzialzwecken wurden erhoben

1. zu den Justizkosten in den Jahren 1859 und 1860 sechs Pfennige, im Jahre 1861 vier Pfennige von jedem Thaler der Grund-, Klassen- und Einkommensteuer, und ein Silbergroschen (in jedem der drei Jahre) von der Gewerbesteuer excl. Hausirgewerbesteuer (im Ganzen im Jahre 1861 c. 1385 Thlr.)
2. zu dem linksrheinischen Bezirksstraßenfonds in jedem der drei letzten Jahre 11/2 Silbergroschen von jedem Thaler der genannten Steuern, jedoch einschließlich der Hausirsteuer (im Ganzen jährlich circa 5539 Thlr.)

Diese Zuschläge werden zugleich mit den direkten Steuern erhoben. Die in der folgenden Übersicht enthaltenen Provinzialabgaben dagegen werden auf die Kreise und von diesen auf die Gemeinden repartirt.

| Der Kreis hatte aufzubringen:
1859
Thlr.
1860
Thlr.
1861
Thlr.
Maaßstab der
Repartition
3. zum Landarmenfonds
548 600 893
bis 1859 die Seelenzahl; seit 1860 die
direkten Staatssteuern excl. der Hausirsteuer.
4. zur Irrenheilanstalt in Siegburg
185 185 185
die Seelenzahl.
5. zur Besserungsanstalt in Braunweiler
1126 1087 875
die Seelenzahl.
6. zu den Taubstummenanstalten
25 25 26
die Seelenzahl.
7. zu den Kosten des Landtags.
244 346
die Grund- und Gewerbesteuer excl. der
Hausirsteuer.
Summa
1884 2141 2325

Zu allen acht Arten von Provinzialabgaben hat demnach der Kreis in jedem Jahre durchschnittlich etwa 9000 Thaler beizutragen.


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