Topographia Palatinatus Rheni: Deidesheim
Vnd theils geradbrecht / Deysel genannt; an der Hart / zwischen Neustatt / und Wachenheim / ein Städtlein / dem Bistumb Speyer gehörig / so vor der Zeit der Graffschafft Craichgöw zuständig gewest / aber folgends diesem Stifft / vom Bischoff Johanne / einem Grafen vom Craichgöw / vermacht; und deß Städtleins Kirch / und deren Einkommen / von einem Grafen von Druchburg solchem verehrt worden seyn solle; wie einer berichtet; wiewol in deß Trithemii Hirschawischen Chronic stehet / daß Anno 1237. Conradus von Than / Bischoff zu Speyer / die Kirch allhie zu Diedesheim / mit allem Einkommen / den Domherren zu Speyer / zu ihrem gemeinen Gebrauch / ewiglich besitzen / geschenckt habe. Es ist dieser Orth berühmt / wegen Menge und Güte deß Weinwachs. Es haben die Pfaltzgrafen bey Rhein / sonderlich Chur-Pfaltz / je und allwegen ein alte Gerechtigkeit gehabt / daß / wann Sie / oder ihre Diener / es bey Tag / oder Nacht / für Deidesheim kommen / daß sie einen freyen offnen ungehinderten Paß hatten / und ihnen die Thor geöffnet wurden. Welches / als es Anno 1598. den 24. Augusti / dem Vicedom zur Neustadt / als man in der Kirche gewesen / nicht geöffnet werden wollen / es darüber Ungelegenheit geben hat; wie part. 3. Sleidani contin. lib. 3. fol. 1009. zu lesen. Anno 1621. ist es vom Graf Ernsten von Manßfeld / mit 6. Stücken beschossen / eingenommen / und darinn grosse Beut bekommen worden; die Spanier aber haben solches Städtlein hernach mit accord wieder erobert; wiewol sich Manßfelder solches zu entsetzen / vergebens bemühet hat. Der neue Meteranus aber sagt lib. 39. daß besagter Manßfelder solches wieder erobert. Anno ein tausend sechs hundert dreysig und neun / als dem Sächsischen Weymarischen Kriegsvolck sich Germersheim abermals ergeben / und von dannen solches wieder auff Landau gangen / welche Stadt sie beschossen / haben sie Diedesheim überstiegen / und sampt Anweyler / und Bergzabern / außgeplündert.