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ADB:Duncker, Alexander

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Artikel „Duncker, Alexander“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 168–169, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Duncker,_Alexander&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 01:16 Uhr UTC)
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Duncker: Alexander Friedrich Wilhelm D., geboren am 18. Februar 1813, † am 23. August 1897, Sohn des Commerzienraths und Verlagsbuchhändlers Karl D. in Berlin, trat als Lehrling in die Buchhandlung des Vaters ein – dessen verdienstvoller Compagnon Peter Humblot inzwischen verstorben war –, arbeitete darauf mehrere Jahre in der damals (1832) im größten Flor und Ansehen stehenden Perthes & Besser’schen Buchhandlung in Hamburg und gründete, nachdem er noch einige Zeit im väterlichen Geschäft thätig gewesen war, 1837 eine Firma unter seinem eigenen Namen. Als Grundlage diente derselben das von Duncker & Humblot übernommene Sortiment, dem sich bald eine große Anzahl von Verlagsunternehmungen zugesellte. Unter vielen seiner Autoren seien hier nur genannt: Geibel, Thekla v. Gumpert, Gräfin Hahn-Hahn, Heyse, Holtei, Jähns, Jensen, Kopisch, Fanny Lewald, Mügge, Marie Petersen, Elise Polko, Gustav zu Putlitz, Fürst Pückler, Reumont, Scherenberg, Sternberg, Graf Stillfried, Storm, v. Uechtritz, Graf Waldersee, wobei ihm das Verdienst gebührt, später so berühmt gewordene Dichter wie Geibel, Jensen, Marie Petersen, Putlitz, Storm und andere zuerst in die Litteratur eingeführt zu haben. Neben diesen Werken gingen umfangreiche Unternehmungen, wie die aus fast 1000 Ansichten bestehende Sammlung von Schlössern und Rittersitzen der preußischen Monarchie und die aus 28 großen Kupferstichen bestehende Wiedergabe der berühmten Wandgemälde Wilhelm [169] v. Kaulbach’s, aus seinem Verlage hervor. Am 1. Januar 1860 wurde das Duncker’sche Sortimentsgeschäft, das einen nicht unbedeutenden Aufschwung genommen hatte, an Wilhelm Lobeck verkauft, und am 1. Januar 1870 ging der größte Theil des Buchverlages käuflich an die Gebrüder Paetel über. Die Thätigkeit Duncker’s neigte sich nunmehr der Herausgabe von Kunst- und Prachtwerken in erhöhtem Maaße zu, ohne sich dem Verlag hervorragender litterarischer Werke zu entfremden, wie dies die Herausgabe der auf mindestens 30 Bände berechneten Politischen Correspondenz Friedrich’s des Großen, der Schriften Carmen Sylva’s und anderes bezeugt. Schon 1841 war Alexander D. das Prädicat eines Königlichen Hofbuchhändlers verliehen worden, ebenso im Laufe der Zeit eine Anzahl hoher Ordensdecorationen. Seine Vorliebe für den Soldatenstand und sein Ausharren im Dienst bis in ein vorgerücktes Lebensalter haben ihm die seltene Auszeichnung eines wirklichen Majors der Landwehr-Cavallerie zu Theil werden lassen. Als Landwehrofficier nahm er Theil an den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870–71. Nicht unbemerkt mag bleiben, daß sich D. eines ungewöhnlich großen Vertrauens des verstorbenen Kaiser Wilhelm’s erfreute. Auch als Schriftsteller hat sich D. nicht ohne Erfolg versucht, wie seine unter dem Titel: „Abseits vom Wege“ erschienenen, von Thumann illustrirten Gedichte und ein paar gern gelesene Novellen bezeugen.