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ADB:Liebezeit, Johann Gottfried

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Artikel „Liebezeit, Johann Gottfried“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 580–581, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Liebezeit,_Johann_Gottfried&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 01:00 Uhr UTC)
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Johann Gottfried Liebezeit in Wikidata
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Liebezeit: Johann Gottfried L., Buchhändler zu Hamburg in der zweiten Hälfte des 17. und dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Aufzeichnungen über die äußeren Verhältnisse sowol dieses Buchhändlers selbst, seiner Wittwe und deren beider Geschäftsgenossen, als auch der Nachfolger in der Handlung sind sehr dürftig und lückenhaft. Es scheint, daß L. früher zu Stockholm gelebt habe, denn 1670 erschien „J. C. Boytin Discursus juridicus de [581] mero imperio“, 4°, Holmiae (Stockholm) und Hamburg, bei J. G. L. und Joh. Naumann, 1691 aber verlegte er zu Hamburg des Jo. Moller „Isagoge ad Historiam Chersonesi Cimbricae“, 8°. Sein Geschäftsgenosse Naumann aber war der Sohn des zu Großenhain in Sachsen den 20. Sept. 1614 geborenen und den 16. Mai 1668 zu Hamburg gestorbenen Buchhändlers gleichen Namens. Der letztere betrieb zuerst sein Geschäft als Buchhändler zu Hamburg und dann seit 1650 als solcher zu Frankfurt a/M. Im J. 1652 verlegte er in Hamburg des Lambeck „Origenes Hamburgenses“ (2 Thle., 4°), 1660 die zu Schleswig gedruckte Reisebeschreibung des Adam Olearius, sowie manche Schriften des gekrönten Dichters Joh. Georg Greflinger (Bd. IX. S. 625). Im J. 1707 erscheint L. in Verbindung mit einem Buchhändler Samuel Heyl, der fast völlig unbekannt ist. L. starb den 25. Mai 1711, aber schon vorher, 1708, hatte seine Frau unter ihrem Namen des V. Placcius „Theatrum Anonymorum et Pseudonymorum“, Fol., verlegt und zwei Jahre später tritt auch ein Christian L. als Buchhändler auf, der vielleicht ein Sohn des vorigen war und sich ein besonderes Geschäft gegründet hatte. Der letztere verlegte manche sehr bedeutende Werke, wie 1706 des J. A. Fabricius „Bibliotheca latina“ und die „Scriptores rerum Septentrionalium“, Fol., 1710 die Thalercollection, 1715 J. Christoph. Wolfii Bibliotheca Hebraea“, Vol. I, u. a. m., die er mit Theodor Christoph Felginer veröffentlichte. Dieser war zu Wittenberg 1686 geboren und starb den 6. Mai 1726 als hamburgischer Buchhändler. In seinem und hernach seiner Wittwe Verlage erschienen 1721–33 die drei letzten Bände der Wolfischen „Bibliotheca Hebraea“ und 1723–29 Staphorst’s „Hamburgische Kirchengeschichte“. Nach seinem Tode setzte die Wittwe noch bis 1740 in Verbindung mit Joh. Karl Bohn die Handlung fort und beide verlegten in diesem Jahre u. a. A. H. Lackmanni Annalium typograph. selecta quaedam capita“, den Verlag aber von dem bekannten Werke des Joh. Alb. Fabricius „Bibliotheca latina med. et inf. aetatis“ (6 Bde. 8°), den sie zuerst allein 1734 begonnen hatte, setzte Bohn fort und beendigte das Werk (gedruckt in der „officina Piscatoris“) 1746. Was diesen letzteren anbelangt, so war er 1712 zu Breslau geboren und starb zu Hamburg den 26. Decbr. 1773. Er hat seinen Namen der gelehrten Welt durch den Verlag von Hagedorn’s Gedichten (1742–47 und 1757, 3 Thle.), dann von mehreren Werken Klopstock’s 1769 ehrenvoll bekannt gemacht.

J. M. Lappenberg, Zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Hamburg, S. LII–LIV.